Nicht minder imposant war die neue Kulisse des Jump & Fly-Festivals im Münchner Marienhof. Hier setzt sich Weitsprungsiegerin Alina Rotaru in Szene.

Derzeit bester und stabilster deutscher Stabhochspringer: Tobias Scherbarth gewann auch in München. Fotos: Landeshauptstadt München

26.06.2014 17:59 // Von: Landeshauptstadt München/BLV

Jump & Fly feiert erfolgreiche Premiere auf dem Münchner Marienhof mit Sieg von Tobias Scherbarth

Vor rund 3000 Zuschauern holte sich am Mittwoch Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit einer Höhe von 5,60 Meter den Sieg im Stabhochsprung beim 3. Jump & Fly, das erstmals auf dem Münchner Marienhof über die Bühne ging. Der 29-jährige frisch gebackende Team-Europameister bestätigte damit seine Form auf internationalem Parkett. Athleten wie Besucher bezeichneten den Umzug vom Odeonsplatz in den Marienhof allgemein als gute Entscheidung.

Die Plätze zwei und drei im Stabhochsprung belegten der griechische Hallen-Weltmeister Konstadinos Filippidis (5,40 Meter) und der Spanier Igor Bychkov (ebenfalls 5,40 Meter). Zwei vierte Plätze teilten sich Robert Renner aus Slowenien und Sergey Kucheryanu aus Russland (beide 5,20 Meter). Unglücklich verlief der Wettkampf für Hallen-Vizeweltmeister Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), der drei Mal an seiner Anfangshöhe von 5,40 Meter scheiterte und damit ohne gültigen Versuch blieb. Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) musste aufgrund von Wadenproblemen nach dem Einspringen ganz auf seinen Start verzichten.

Auch die deutschen Weitspringerinnen durften zufrieden auf ihre Leistungen sein. In einem spannenden Wettkampf erreichte Vorjahressiegerin Michelle Weitzel (SWC Regensburg) 6,39 Meter und belegte mit nur einem Zentimeter Rückstand auf die Rumänin Alina Rotaru (6,40  Meter) den zweiten Platz. Nur zwei Zentimenter dahinter landete Lisa Kurschilgen (TV Wattenscheid 01) mit 6,37 Meter auf dem dritten Platz. Die Olympiasiegerin im Weitsprung von 2008, Maurren Higa Maggi (Brasilien), musste nach ihrem ersten Versuch verletzungsbedingt aufgeben.

Die Weitsprung-Männer gaben sich ebenso unbeeindruckt von der eher kühlen Witterung und zeigten einen starken Auftritt. Am Ende lag Ignisious Gaisah (Niederlande) knapp mit 7,92 Meter vorne. Zweiter wurde der Kubaner Wilfredo Martinez mit einem Satz auf 7,90 Meter. Als Drittplatzierter beendete Markus Rehm, Paralympicssieger von 2012 und IPC-Weltrekordhalter, seinen Wettkampf und begeisterte das Publikum mit einer Weite von 7,87 Meter. Witterungsbedingt gelang es in keinem Wettbewerb, die geforderten Normen für die EM in Zürich zu knacken.

Schon um 9.30 Uhr morgens startete der 2. M-net Schülerwettbewerb im Weitsprung der Jahrgänge 2001 bis 2007. Bereits in den Wochen zuvor konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Sportunterricht um eine Teilnahme bewerben. Die besten fünf aus jeder Altersklassen qualifizierten sich schließlich für den offiziellen Auftritt auf dem Marienhof. „Höher, weiter, ...schlauer!“ hieß es dabei vor allem für die Schüler der Grundschule an der Manzostraße. Mit rund 200 Teilnehmern stellte sie die meisten Springer.

Insgesamt gingen münchenweit rund 850 Schüler im Rahmen des Jump & Fly an den Start. „Eine gelungene Aktion“, meinte deshalb auch Sportamtsleiter Thomas Urban. "Wir sehen, dass Kinder und Jugendliche Spaß haben, sich sportlich zu messen und Vorbilder suchen, denen sie nacheifern können. Und genau das wird auf dem Jump & Fly perfekt vereint.“

Am Nachmittag durfte der bayerische Nachwuchs-Kader im Stabhoch- und Weitsprung gegeneinander antreten. Für die U 23-Stabhochspringer Lucas Schwaiblmair (SWC Regensburg), Patrick Seibold und Korbinian Suckfüll (beide TSV Gräfelfing) war es ein erfolgreicher Tag. Mit 4,70 Metern gewann Schwaiblmair knapp vor Seibold, der sich bei gleicher übersprungender Höhe einen Fehlversuch bei 4,50 Meter geleistet hatte. Auf dem dritten Platz landete Suckfüll mit 4,30 Meter.

Bei den U23-Mädchen gewann die Innsbruckerin Kira Grünberg mit 4,30 Meter deutlich vor Franziska Heiß (SSC Bad Soden-Allendorf; 3,80 Meter) und Salome Schlemer (TSV Gräfelfing; 3,80 Meter). Im Weitsprung siegte der Österreicher Max Drössler mit 7,15 Meter vor dem deutschen U 23-Vizemeister Maximilian Entholzner (1. FC Passau; 7,09 Meter). Davis Faltenbacher (LG Stadtwerke München) kam als U 18-Starter noch auf 7,08 Meter. Bei den U 23-Mädchen setzte sich Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg) mit 5,72 Meter vor Jacqueline Sterk (SWC Regensburg; 5,68 Meter) durch und durfte den Pokal von Sportamtsleiter Thomas Urban entgegen nehmen. In der weiblichen U 20 kam Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) auf 5,63 Meter.