Starke Vorstellung im Vorlauf: Martin Grau (rechts) qualifizierte sich sicher für das 3000-Meter-Hindernis-Finale.

Stürmte auf der Innenbahn ins Semifinale: Kamghe Gaba. Fotos: Theo Kiefner

12.08.2014 11:28 // Von: Reinhard Köchl

EM Zürich: Martin Grau und Kamghe Gaba überstehen problemlos ihre Vorläufe

Das war ein Auftakt nach Maß für die bayerischen Athleten bei den Europameisterschaften im Züricher Letzigrund. Sowohl Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) über 3000 Meter Hindernis wie auch Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München) über 400 Meter erreichten am Eröffnungstag am Dienstag problemlos das Finale beziehungsweise das Halbfinale.

Zum ersten Mal seit 1998 stehen mit Martin Grau (8:32,35 Minuten) und Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; 8:36,59 Minuten) wieder zwei deutsche Athleten im EM-Finale über 3000 Meter Hindernis. Vor allem der Höchstädter bestätigte im zweiten Vorlauf am Dienstagmittag seinen exzellenten Eindruck von der Team-EM in Braunschweig und zeichnete von Anfang für ein flottes Tempo verantwortlich. Immerhin galt es, einen der ersten fünf Plätze zu erreichen, um den Endlauf ganz sicher auf der Habenseit zu verbuchen. Und der Plan von Grau, der zum ersten Mal bei einer EM der Aktiven dabei ist, ging tatsächlich auf: Der zweite Lauf wurde tatsächlich der schnellere und er selbst erreichte die zweitbeste Zeit aller Starter.

"Das Finale war das Maximale, was ich hier rausholen konnte, und dieses Ziel habe ich erreicht!" freute sich der 22-Jährige dann auch nach dem Rennen. Gegenüber leichtathletik.de zeigte er sich hoch zufrieden: "Über Nacht setze ich mir neue Ziele, aber jetzt bin ich erstmal zufrieden. Während des Rennens habe ich meine Taktik immer mal wieder umdisponiert. Meinen Beinen geht es eigentlich ganz gut, mein Hals ist eher das Problem, der kratzt - ich hoffe, das ist bis zum Finale wieder ok. Da will ich mich noch mal zeigen und noch mal richtig, richtig Gas geben."

Kamghe Gaba mit der achtbesten Zeit seiner Karriere im Halbfinale

Wieder die Innenbahn! Für Kamghe Gaba begann der Tag in Zürich mit einem mulmigen Gefühl, schließlich misst er stolze 2,02 Meter, was für die enge Kurve auf Bahn eins keineswegs ein Vorteil ist. Doch Gaba teilte sich seinen Vorlauf klug ein, überpacte nicht auf den ersten 200 Metern wie in Braunschweig, wo er von der Euphorie der Menge davongetragen wurde, erhöhte auf dem zweiten Rundabschnitt immer mehr das Tempo und lieferte min 45,80 Sekunden die achtbeste Zeit seiner Karriere ab. Der Wahl-Münchner wurde hinter Mitfavorit Martyn Rooney (Großbritannien; 45,48 Sekunden) und dem zeitgleichen Spanier Samuel Garcia Rang Dritter.

"Ich bin glücklich, dass ich eine Runde weiter bin!", gestand Kamghe Gaba gegenüber leichtathletik.de. "Eigentlich wollte ich gerne in die Top Zwei, für eine bessere Bahn im Halbfinale. Auf Bahn eins hatte ich alle im Blick, das macht’s aber auch schwerer, weil jeder Athlet sich sein Rennen anders einteilt. Nach 150 Metern hatte ich das Gefühl, ich habe das Rennen verpennt, aber dann war ich in der Kurve wieder dabei. Morgen sollte es noch ein wenig besser gehen."