Mit neuer persönlicher Bestleistung über die Hürden auf den zweiten Platz im Siebenkampf nach dem ersten Tag: Elisabeth Glonegger.

Simon Ziegler will am Sonntag auf jeden Fall auf dem Podest der U 23-Wertung stehen.

Auch Katharina Winkler will bei den U 20-Mädchen noch ein den Kampf um Medaillen eingreifen. Fotos: Theo Kiefner

23.08.2014 19:34 // Von: Reinhard Köchl

Mehrkampf-DM Vaterstetten, Tag eins: Glonegger, Sedlbauer und Ziegler auf Medaillenkurs

Damit hätte wirklich niemand gerechnet: Nach dem ersten Tag der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Vaterstetten hat sich Elisabeth Glonegger (MTV 1881 Ingolstadt) überraschend auf Platz zwei bei den Frauen im Siebenkampf festgesetzt und peilt eine Medaille an. Auch Andrea Sedlbauer (LG Kreis Dachau) und Simon Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) liegen in der U 23-Wertung aussichtsreich jeweils auf dem dritten Rang, ebenso wie das männliche U 20-Team der LG Sempt.

Für die schon 32-jährige Elisabeth Glonegger scheint die DM in Vaterstetten der Siebenkampf ihres Lebens zu werden. In Abwesenheit der wegen der EM in Zürich pausierenden bundesdeutsche Elite nutzte Oberbayerin die Gunst der Stunde und setzte sich mit 3229 Zählern hinter der haushohen Favoritin Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen; 3564) auf einem Podestplatz fest. Satte 118 Punkte trennen Glonegger von der Drittplatzierten Meike Holtkamp (LG Olympia Dortmund; 3111). Schon im 100-Meter-Hürdenlauf sorgte die Ingolstädterin trotz leichten Gegenwinds mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13,68 Sekunden für einen Knalleffekt. Über 200 Meter gelang Glonegger mit 25,24 Sekunden auch die zweitschnellste Zeit vor Ines Dirscherl (LG Karlstadt-Gambach-Lohr; 25,39 Sekunden), die nach dem ersten Tag auf Rang sieben (3046) liegt.

Bei den U 23-Athletinnen ist nach dem Samstag noch alles offen. Das bedeutet auch, dass Andrea Sedlbauer sogar eine theoretische Chance auf den Titel besitzt. Nach den ersten vier Disziplinen führt Lisa Steinlage (LG Kreis Gütersloh 09; 3068) vor Julia Stockmann (TV Wattenscheid 01; 2985), Sedlbauer (2944) und Alina Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2921). Sedlbauer bestach mit einer schnellen Hürdenzeit (14,87 Sekunden) sowie 11,29 Meter mit der Kugel.

Einen ersten Tag nach Maß erwischt bei den U 23-Junioren auch Simon Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg). Mit 3657 Punkten liegt der 21-Jährige auf dem dritten Rang in direkter Tuchfühlung zum Zweiten Nils Max (SC Rönnau 74; 3664). Nahezu uneinholbar in Front liegt Nico Beckers (Aachener TG) mit 3869 Zählern. Ziegler freute sich vor allem über seine starke 100-Meter-Zeit (11,07 Sekunden) über 6,78 Meter im Weitsprung und über 50,72 Sekunden über 400 Meter.

Spannung verspricht außerdem das sonntägliche Finale bei den weiblichen U 20-Jugendlichen. Acht Athletinnen konnten am Samstag bereits mehr als 3000 Punkte für sich verbuchen und liegen eng beieinander. Mit drin: Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth) als Vierte (3143) und Anna-Lena Obermaier (LG Sempt) als Siebte (3085). Titelverteidigerin Saskia Lutschak (LG Lemgo) führt mit 3169 Zählern vor Vanessa Mark (BV Teutonia Lanstrop; 3164) und Caroline Klein (3160). Knapp dahinter in Lauerstellung: Katharina Winkler.

Katharina Winker dominiert Hürden und Hochsprung

Mit 25,49 Sekunden lief die Fürtherin die drittbeste 200-Meter-Zeit aller Teilnehmerinnen. Zuvor hatte sie im Hochsprung (1,74 Meter) und auch über die 100 Meter Hürden (14,29 sec) die Konkurrenz klar dominiert. Nur Winklers standesgemäß schwacher Kugelstoß (8,93 Meter) verhinderte zunächst ein Vordringen in die Medaillenregionen. Für die Meldebeste Anna-Lena Obermaier war in ihrer Spezialdisziplin Hochsprung, wo sie bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Wattenscheid noch Silber gewann, schon bei 1,68 Meter Schluss. Über 100 Meter Hürden (14,89 Sekunden) und 200 Meter (25,76 Sekunden) zeigte sie jedoch, dass auch am Sonntag noch mit ihr zu rechnen ist. Auf Rang 15 wartet Tina Pröger (LAC Quelle Fürth; 2714)) am zweiten Tag auf ihre "Schokoladendisziplin" Weitsprung, wo sie vor zwei Wochen in Wattenscheid auf den Bronzerang kletterte.

Hoffnungen auf Edelmetall im Zehnkampf der männlichen U 20 darf sich das Team der LG Sempt mit Noah Kollhuber. Maximilian Ostler und Sven Holländer machen. Mit 9751 Punkten liegen die drei bei Halbzeit auf einem aussichtsreichen dritten Platz.

Die Favoritenrolle im Zehnkampf der Männer, die Matthias Prey (SC Rönnau 74) im Vorfeld zugesprochen bekommen hatte, wurde am Samstag von René Stauß (LAV Stadtwerke Tübingen) kräftig in Frage gestellt. Nach dem Weitsprung und dem Kugelstoßen setzte sich der 8000 Punkte-Mann noch deutlich von der Konkurrenz ab, der Tübinger kam aber dann gefährlich nahe und übernahm mit einer erwartet starken Hochsprung-Leistung die Führung. Stauß lag mit 4051 Punkten in Führung, Prey war ihm mit 4024 Punkten allerdings sehr dicht auf den Fersen.
 
Der außer Konkurrenz startende Japaner Akihiko Nakamura bewies besonders über die Sprint-Distanzen Qualitäten. Als Einziger unterbot er über 100 Meter mit 10,81 Sekunden die Elf-Sekunden-Marke, über 400 Meter brachten ihm 48,07 Sekunden viele Punkte ein. Auch im Hochsprung war er mit 2,00 Metern einer der letzten Springer auf der Anlage. Am Ende des Tages konnte er sich auf 4032 Punkten ausruhen. Simon Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg) als Zehnter (3657) und Matthias Küsters (SWC Regensburg) als 18. (3431) hoffen am Sonntag darauf, sich noch ein wenig nach vorne arbeiten zu können.