Eine prima Vorstellung im Weltklassefeld von La Coruña lieferte der Röthenbacher Geher Andreas Jancker (Zweiter von rechts). Foto; Privat

27.06.2015 16:56 // Von: BLV

Andreas Janker in La Coruña mit guter Leistung gegen die Geher-Weltelite

Bayerns bester Geher Andreas Janker (LG Röthenback/Pegnitz) konnte sich in einem stattlichen Feld von Weltklasse-Gehern bei der Gran Premio Cantones im spanischen La Coruña mehr als respektabel aus der Affäre ziehen. Am Ende sprang für ihn auf der 20-Kilometer-Distanz ein 57. Rang in 1:30:22 Stunden heraus, was nahe an seiner persönlichen Bestzeit liegt.

Der Gran Premio Cantones de La Coruña zählt zu den am hochkarätigst besetzen Geher-Wettkämpfen überhaupt. Er gehört als einer von zehn Wettbewerben zur Race Walking Challenge, der weltweit höchsten Wettkampfserie im Gehsport, zur der in diesem Jahr auch die Geher-Wettkämpfe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking gehören. Neben vier weiteren Veranstaltungen zählen die 20 Kilometer von La Coruña zur Kategorie B, was eine Reihe von hochdekorierten Athleten anlockte.

Eine Teilnahme bei dieser Veranstaltung ist erst dann möglich, wenn nach Abgabe eines Teilnahmewunsches der Veranstalter diesen prüft und anschließend eine Einladung ausspricht. Durch seine bisher starken Leistungen in diesem Jahr erhielt auch der Röthenbacher Andreas Janker eine solche Einladung. So machte sich der 32-Jährige als einziger Deutscher nach Galicien im Norden der iberischen Halbinsel auf, um sich im Männerwettbewerb über 20 Kilometer mit insgesamt 86 Gehern aus über 20 verschiedenen Nationen und allen Kontinenten dieser Erde zu messen. Darunter waren auch der Lokalmatador und amtierende Europameister Miguel Angel Lopez sowie der amtierende Olympiasieger von London, Ding Chen aus China, sowie Zhen Wang und Zelin Cai (ebenfalls China) die in London Rang drei und vier belegt hatten.

Während sich vom Start weg die Favoriten an die Spitze setzten, duellierte sich Janker als einer von nur sehr wenigen Amateuren im Starterfeld mit Gehern aus Portugal, Frankreich und Italien. Während entlang des ein Kilometer langen Rundkurses die strengen Gehrichter, die die Einhaltung der Kniestreckung und Bodenkontakt bewerten, bereits frühzeitig einige Akteure mit dem dritten Disqualifikationsantrag und einem damit verbundenen Ausschluss belegten, überquerte der Röthenbacher die zehn Kilometer nach 44 Minuten und bewegte sich damit im Bereich seiner persönlichen Bestzeit.

Da Jancker sich aber zuvor einer geplanten Operation an der Nasenscheidewand unterziehen und einige Wochen Trainingspause einlegen musste, ließ in der zweiten Rennhälfte bei ihm die Kraft nach. Da aber der Wettkampf Samstagabends im Zentrum von La Coruña in der Nähe des Hafens und der Einkaufsstraßen stattfand, feuerten unzählig viele Zuschauer entlang der Absperrgitter die Sportler lautstark an. So konnte Janker am Ende des Rennen in einer sehr guten Zeit von 1:30:22 Stunden und ohne jede Ermahnung eines Gehrichters beenden, was den 57. Platz in diesem Weltklassefeld bedeutete.

Den Sieg  in einer Zeit von 1:18:00 Stunden. sicherte sich am Ende der Olympiadritte Zhen Wang vor seinem Landsmann und Olympiasieger Ding Chen. Für das Highlight des Tages sorgte beim Frauenwettbewerb die Chinesin Liu Hong. Sie gewann nicht nur in einer Zeit von 1:24:38 Stunden, sondern verbesserte sensationell den drei Jahre alten Weltrekord der russischen Olympiasiegerin Elena Lashmanova um 24 Sekunden.