Zum Saisonhöhepunkt wieder fit: Kim-Dominik Seyfried belegte in einem starken Speerwurffeld in Nürnberg einen ausgezeichneten fünften Rang.

Tobias Potye blieb im Hochsprung leider eine Medaille versagt.

Regina Högl behauptete sich in einem Klassefeld über 5000 Meter mit Rang fünf.

Auf Augenhöhe mit den besten deutschen Sprinterinnen: Amelie-Sophie Lederer (Mitte) neben Rebecca Haase (rechts).

Manuel Ziegler hatte sich im Dreisprung weit mehr erhofft als den siebten Rang. Alle Fotos: Theo Kiefner

25.07.2015 21:44 // Von: Reinhard Köchl

DM Nürnberg, Tag 1: Potye, Seyfried und Högl nur knapp an Edelmetall vorbei

Tag eins (eineinhalb nach dem vorgezogenen Weitsprung) der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg brachten exzellent organisierte Titelkämpfe, eine tolle Atmosphäre im Grundigstadion, angenehme Temperaturen, aber böige, ständig wechselnde Winde und (noch) keine Medaille für die bayerischen Athleten bei ihrem Heimspiel. Am dichtesten dran waren Hochspringer Tobias Potye, Speerwerfer Kim-Dominik Seyfried, 5000-Meter-Läuferin Regina Högl und Sprinterin Amelie-Sophie Lederer.

Tobias Potye (LG Stadtwerke München) pokerte. Nach zwei gerissenen Versuchen über 2,19 Meter hob sich der 20-Jährige seinen dritten Versuch für 2,22 Meter auf. Platz vier hatte er zu diesem Zeitpunkt nach überquerten 2,15 Meter schon sicher. Doch Potye wollte mehr. Die 2,22 Meter waren jedoch in Nürnberg zu hoch für ihn, wohl auch wegen des fiesen, böigen Windes. Die Medaillen gingen an den neuen Deutschen Meister David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg), der wie Eike Onnen (LG Hannover) 2,25 Meter überquerte. 2,30-Meter-Springer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)wurde Dritter mit 2,19 Meter.

Für Kim-Domink Seyfried (LG Augsburg) war es der zweitbeste Wettkampf seines Lebens. Hinter den alles überragenden Tomas Röhler (LC Jena; 84,73 Meter), Johannes Vetter (SC Schlau.com Saar 05; 83,12 Meter) und Lars Hamann (Dresdner SC 1898) wuchtete er den Speer als Fünfter auf hervorragende 74,89 Meter. Auch sein zweitbester Versuch von 72,31 Meter hätte ihn wahrscheinlich schon glücklich nach Hause reisen lassen. Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) erreichte als Siebter (73,03 Meter) immerhin den Endkampf.

Während über 5000 Meter ganz vorne Alina Reh (TSV Erbach) mit einer Endzeit von 15:51,48 Minuten einsam ihre Runden zog, kämpfte weiter hinter Regina Högl (LG Region Landshut) um jede Hundertstelsekunde. Und sie wurde belohnt: In sehr guten 16:34,21 Minuten kam sie als Fünfte über die Ziellinie. Anja Schneider (LG Telis Finanz Regensburg wurde Achte (16:39,62 Minuten), Domenila Mayer (LAC Quelle Fürth) Elfte (16:58,50 Minuten).

Dass Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth) zu den schnellsten deutschen Frauen gehört, dürfte jedem spätestens ihrem Staffel-Gewinn bei der U 23-EM in Tallinn bekannt sein. Im Grundigstadion sorgte sich bereits im Vorlauf mit 11,57 Sekunden für einen Kracher - allerdings bei zu starkem Rückenwind von +2,8 m/s. Im Finale, das die gebürtige Bayerin Verena Sailer (MTG Mannheim) in 11,20 Sekunden gewann, wurde sie schließlich in Jahresbestzeit von 11,66 Sekunden Achte.

Zu einer Enttäuschung wurde für den Deutschen Dreisprungmeister von 2014, Manuel Ziegler (LG Telis Finanz Regensburg). Mit 15,38 Meter wurde er nur Siebter. Auf Rang neun (15,18 Meter) verpasste Ivane Antonov (MTV 1881 Ingolstaadt) nur knapp den Endkamp, ebenso wie Lucien Aubry (LG Erlangen) mit seinen 10,48 Sekunden (die gleichzeitig eine neue persönliche Bestleistung bedeuten), als Elfter den Einzug ins 100-Meter-Finale.

Für den zweiten Wettkampftag am Sonntag scheinen allerdings einige bayerische Medaillen fest eingeplant. Über 800 Meter gewannen sowohl Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr; 2:07,90 Meter) wie auch Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:07,21 Minuten) locker ihre Vorläufe, ohne sich dabei groß zu verausgaben. Stark auch Stelle Kubisch (LG Telis Finanz Regensburg), die die Zahl der weißblauen Medaillenanwärterinnen durch ihre 2:07,87 Minuten gleich auf drei erhöhte.

Ein ähnliches Bild ergibt sich über 1500 Meter, wo Maren Kock und Julia Kick (beide LG Telis Finanz Regensburg) nach ihren 4:21,33 beziehungsweise 4:21,35 Minuten) zu den nicht minder heißen Titelaspirantinnen gehören. Florian Orths (LG Telis Finanz Regensburg) Ziel lautete im Vorlauf: möglichst ökonomisch laufen und Körner für den Endlauf am Sonntag sparen. Mission in 3:51,76 Minuten erfüllt.

Gilt auch für die Münchner Viertelmeiler Johannes Trefz (46,40 Sekunden) Kamghe Gaba (46,88 Sekunden) und Benedikt Wiesend (46,99 Sekunden; alle LG Stadtwerke München) die zusammen mit ihrem früheren Vereinskameraden Jonas Plass (46,69 Sekunden; asics Team Wendelstein) nun zur Hälfte eines bayerischen 400-Meter-Finale repräsentieren. Einen starken Eindruck im Vorlauf über 800 Meter hinterließ Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) mit seinen 1:50.35 Minuten. Mario Saur (MTV 1881 Ingolstadt) qualifizierte sich über 400 Meter Hürden ebenso für das Finale (52,98 Sekunden), wie die 4 x 400-Meter-Frauen-Staffel der LG Stadtwerke, die mit 3:44,81 Minuten sogar die schnellste Zeit aller Vorläufe erzielte.