Vor allem im Hochsprung wäre für Anna-Lena Obermaier in Heidenheim mehr drin gewesen. Die Deutsche Vize-Meisterschaft im Siebenkampf ist für die 19-Jährige jedoch ein Riesenerfolg. Foto: Theo Kiefner

17.08.2015 16:05 // Von: Reinhard Köchl

U 20-Mehrkampf-DM Heidenheim: Anna-Lena Obermaier verpasst nur knapp den Titel

Diesmal war es wirklich ganz knapp. Quasi in der letzten Disziplin des Siebenkampfes der weiblichen U 20 bei den Deutschen U 20-Mehrkampfmeisterschaften in Heidenheim verpasste Anna-Lena Obermaier (LG Sempt) hauchdünn ihre erste Deutsche Meisterschaft. Dass sie dennoch mit 5383 Punkten eine hochwertige neue Bestleistung aufstellte und damit in einem bis zum Schluss spannenden Wettkampf Silber gewann, versöhnte die 19-Jährige doch ein wenig.

Dabei hatte die junge Oberbayerin den ersten Tag des Siebenkampfes von Heidenheim sogar als Beste abgeschlossen. Mit 3244 Punkten führte Obermaier bei "Halbzeit" knapp vor Sophie Hamann (TUS Metzingen; 3234) und Vanessa Grimm (LG Rheinhardswald; 3177). Mit 14,27 Sekunden (Bestleistung) war die Mehrkämpferin der LG Sempt über 100 Meter Hürden gestartet, bevor sie 1,74 Meter im Hochsprung überquerte – eine Steigerung im Vergleich zu Bernhausen um acht Zentimeter. Anna-Lena Obermaier zeigte so starke Sprünge, dass sogar noch mehr drin gewesen wäre. Auf 11,27 Meter mit der Kugel ließ sie zum Abschluss 26,12 Sekunden über 200 Meter folgen.

Am zweiten Tag sollte sich das Blatt allerdings zugunsten von Sophie Hamann wenden. Die Konkurrentin von Obermaier steigerte sich schlussendlich um fast 200 Punkte auf 5430 Punkte. "Sie ist über sich hinaus gewachsen", sagte Bundesnachwuchstrainerin Eva Rapp. Das war auch nötig, um Anna-Lena Obermaier einzuholen, die mit 5383 Punkten ebenfalls stark wie nie durch die beiden Tage kam.

Besonders in den letzten beiden Disziplinen offenbarten die beiden unterschiedliche Stärken. Sophie Heimann verbuchte im Speerwurf 36,10 Meter und verlor gut vier Meter auf Anna-Lena Obermaier. Dafür legte sie mit 2:15,92 Minuten einen schnellen 800-Meter-Lauf auf die Bahn. Die Vizemeisterin hingegen schaffte mit dem Speer den einzigen 40-Meter-Wurf (40,74 m) im Feld und kämpfte sich in der letzten Disziplin auf 2:21,25 Minuten. Im Weitsprung sprang bei Nieselregen 5,58 Meter für Sophie Hamann heraus, die sonst sechs Meter drauf hat, und auch die Leistung von Anna-Lena Obermaier (5,35 Meter) litt unter den schwierigen Bedingungen.

Zwei weitere Bayerinnen rundeten das gute Ergebnis der Mehrkämpferinnen aus dem Freistaat ab. Julia Stuhler (TSV Schwabmünchen) kam mit 4644 Zählern auf den zwölften Rang, während Kerstin Schellenberger (LAC Quelle Fürth) mit genau 4600 Punkten einen Platz dahinter 13. wurde.

Im Zehnkampf der männlichen U 20 landete der einzige bayerische Teilnehmer Maximilian Koch (LG Erlangen) auf dem elften Rang und blieb mit 5938 Punkten nur knapp unter der 6000er-Marke.