Er steht für die beste Leistung eines Stabhochspringers in den vergangenen Jahren in Ingolstadt: Malte Mohr schaffte hier 2013 seine persönliche Bestleistung von 5,92 Meter. Findet er an der Stelle seines früheren Triumphs wieder Anschluss an seine alte Form? Foto: Theo Kiefner

23.06.2016 09:33 // Von: Karl Eberle

Meet-IN: Stabhochspringer suchen Weg nach Rio und Nachwuchsläufer ihre Bayerischen Hindernismeister

Gut eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften in Kassel trifft ein Teil der DLV-Elite am Freitag, 24. Juni, im Ingolstädter MTV-Stadion auf starke internationale Konkurrenz zur Jagd auf Bestzeiten und Olympianormen. Im Fokus steht dabei wieder der Stabhochsprung mit einem hochklassigen internationalen Feld, dazu kommen stark besetzte Läufe und die bayerischen Nachwuchs-Titelkämpfe auf den Hindernisstrecken. Mit 300 Teilnehmern erwartet die Zuschauer ein stimmungsvolles Leichtathletikfest.

Dabei sind die deutschen Stabartisten gehörig unter Druck. Der Weltmeister von 2013 Raphael Holzdeppe (Zweibrücken), der in Kassel passen musste, kämpft noch mit den Folgen seiner bei der Hallen-DM erlittenen Fußverletzung und Malte Mohr (Wattenscheid), der Vizeweltmeister der Hallensaison von 2014, kommt nach einem völlig verkorksten Jahr 2015 erst allmählich wieder in Form. So hat derzeit nur der frisch gebackene deutsche Meister Tobias Scherbath (Leverkusen) die Olympianorm von 5,70 Metern in der Tasche, zur EM in Amsterdam in zwei Wochen wird er nur von seinem Vereinskameraden Karsten Dilla begleitet. Die endgültige Entscheidung, wer außer Scherbath bei Olympia dabei ist, fällt aber erst Mitte Juli. So kommt dem Meeting in Ingolstadt eine Schlüsselrolle bei der Vergabe der Tickets für Rio zu.

Der Wahlmünchner Malte Mohr, dessen Formkurve trotz eines „Salto-nullo“ in Kassel wieder nach oben zeigt, trifft im MTV-Stadion auf Vorjahressieger Florian Gaul (Sindelfingen) dessen persönlicher Rekord bei 5,60 Metern steht. Dieser möchte gerne seinen Vorjahressieg wiederholen und wittert noch eine kleine Chance in Richtung internationaler Starts. Ähnliches gilt für den Zweiten des Vorjahres: Daniel Clemens (Zweibrücken), in Kassel noch verletzt, hofft fürs Meet-IN wieder fit zu werden.

So fällt die Favoritenrolle für das Schanzer Meeting einem der Jüngsten im Starterfeld zu. Torben Laidig (Schwäbisch Hall), als Jahrgang 1994 noch bei den Junioren U 23 startberechtigt, überzeugte in den USA bereits mit Sprüngen jenseits der 5,60 Meter und hat sich für seinen Einstand im MTV-Stadion einiges vorgenommen. Obwohl er erst kurzfristig aus den USA zurückgekehrt war, sicherte er sich in Kassel mit dem dritten Platz seine erste DM-Medaille bei den Erwachsenen.

Um die Siegprämie von 1000 Euro werden auch zwei Springer aus dem Ausland ein gewichtiges Wort mitreden. Der US-Amerikaner Mitch Greeley mit einem Hausrekord von 5,56 Metern und sein Schweizer Trainingspartner Dominik Alberto vom LC Zürich, beide trainiert vom ehemaligen Chef-Bundestrainer Herbert Czingon, der bekanntlich aus Neuburg/Donau stammt, sehen sich durchaus nicht als Außenseiter. Alberto reist mit der Empfehlung des Schweizer Hallentitels und eines ersten Platzes beim „Touch-the-Clouds“- Festival an. Mit seiner Siegeshöhe von 5,55 Metern hat er das EM-Ticket für Amsterdam schon sicher. Ergänzt wird das Klassefeld durch zwei starke Springer aus der jungen DLV-Garde: Lamin Krubally (PB 5,35 m) vom ASV Landau sowie Jakob Köhler-Baumann von der LG Filstal, der sich zuletzt ebenfalls auf 5,35 Meter steigern konnte.

International wird es im MTV-Stadion auf den Sprint- und Laufstrecken, wo neben einem starken Team aus Slowenien auch afrikanische Läufer an den Start gehen werden. Den Stadionrekord im Weitsprung, den der frühere Europameister Christian Reif mit 7,75  Metern hält, möchte der Passauer Senkrechtstarter Maximilian Entholzer angreifen, der erst kürzlich den U 23-Landesrekord auf 7,81 Meter geschraubt hat.

Spannende Wettkämpfe sich auch auf den 2000- und 1500-Meter-Hindernistrecken der Jugendlichen U 20 und U 18 zu erwarten, die in Ingolstadt ihre Bayerischen Meister suchen . Ihre Wettkämpfe sind in das kurzweilige Meeting-Programm integriert.

Das Vorprogramm mit dem Dreisprung und den Vorläufen in den Sprints beginnt am Freitag um 16 Uhr. Der Stabhochsprung mit dem Hauptprogramm ab 17 Uhr. Tribünen- und Innenraumkarten sind an der Abendkasse erhältlich.