Mit dem Hartmut-Schweitzer-Wanderpreis ausgezeichnet wurde bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding die beste jugendliche Sprinter des Wochenende, Celina Kränzle (rechts). Den Preis überreichte Jochen Schweitzer, Präsident des Süddeutschen Leichtathletik-Verbandes und Sohn des Stifters.

Überzeugend: Celina Kränzle stellte ihre Ausnahmestellung in Bayern auf der blauen Bahn in Erding eindrucksvoll unter Beweis.

Weitere Doppelmeister von Erding: Christopher Löffelmann gewann über 400 und 400 Meter Hürden in der männlichen U 20 . . .

. . . Alica Schmidt holte sich Gold über 400 und 800 Meter in der weiblichen U 20 . . .

. . . und Jasmin Maxbauer setzte springerische Highlights in der weiblichen U 18 im Weit- und im Dreisprung. Alle Fotos: Theo Kiefner

22.07.2016 19:00 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische MS Erding, Teil 2: Sprinter setzen bei der Jugend die Highlights

Es bleibt ein Trend, den man ernst nehmen sollte: 320 Startern aus der Altersklasse U 18 standen bei den diesjährigen Bayerischen Meisterschaften in Erding gerade mal 197 Teilnehmer aus der Altersklasse U 20 gegenüber. Dies ist schon seit Jahren so. Dass dennoch und trotz des Fehlens der „Vorzeige-Jugendlichen“, die entweder bei der U 18-EM oder der U 20-WM weilten, wieder eine Reihe von guten Leistungen zu Buche standen, sollte nicht über diesen Missstand hinwegtäuschen.

Die dünnen Starterfelder in der U 20 verleiten inzwischen Athletinnen und Athleten aus der „zweiten Reihe“ der U 18 dazu, ihre Meldung einfach eine Altersklasse höher abzugeben, um sich auf diese Weise eine Medaille zu ergattern. Dabei entsteht dann so manche groteske Situation, etwa wenn Läufer desselben Jahrgangs in einem gemeinsamen Lauf mit besseren Zeiten in der U 18-Wertung auf den Plätzen vier und fünf geführt werden, aber ein anderer in der spärlicher besetzten U 20 mit einer schlechteren Zeit eine Bronzemedaille umgehängt bekommt. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, genauso wie generell bei den Meldezahlen der U 20. Worin liegen die Gründe für die fehlende Attraktivität? Fehlende Anreize, Pubertät, Konkurrenzsportarten, keine Perspektive für die Zeit nach der Schule, zu wenig Unterstützung? Für den eklatanten Abfall bei den 18- und 19-Jährigen in Bayern gibt es seit Jahren allenfalls Erklärungsversuche, aber keine Lösungsmodelle.

Dass die Spitze dieser Altersklasse nach wie vor mehr als ansprechende Ergebnisse erzielt, beruhigt zumindest oberflächlich. Auch ohne die weißblauen „Tops“ Kathrin Fehm (SG Siemens Amberg) und Mareen Kalis (LG Stadtwerke München), die derzeit die deutschen Farben bei der U 20-WM in Bydgoszcz vertreten, oder Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim), immerhin frischgebackener Hochsprung-Europameister (dessen Vereinskameraden ihm von Erding aus per WhatsApp gratulierten), Amelie Döbler (LG Stadtwerke München), immerhin frischgebackene Diskus-Vizeeuropameisterin, Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) und Christoph Gleixner (LG Landkreis Aschaffenburg), die alle in Tiflis bei der U 18-EM starteten, gab es einige exzellente Resultate. Die besten kamen einmal mehr von den Werfern, die sich ganz allmählich der deutschen Spitze annähern. Auch gab es wieder – wie in den Jahren zuvor – einige Doppelmeister und Mehrfachmedaillengewinner.

U 20 männlich

Einer von ihnen heißt Aleksandar Askovic (LG Augsburg) und ließ sich nach jeweiligen überzeugenden Performances in Erding zwei Mal Gold umhängen. Zum einen für seinen herausragende Vorstellung über 100 Meter, wo er trotz leichten Gegenwindes (-0,3) in beeindruckender Manier vor Fabio Kammler (SpVgg Auerbach-Streitheim; 10,84 Sekunden) ins Ziel kam. Den anderen Titel darf man durchaus als Überraschung bezeichnen, denn im Weitsprung hatte man eigentlich andere in der Favoritenrolle gesehen, zum Beispiel den Deutschen U 20-Vizemeister David Faltenbacher (LG Stadtwerke München). Der wurde diesmal nur Dritter (6,96 Meter), während Felix Wolter (TSV Gräfelfing) mit 7,02 Meter auf Rang zwei kam und Askovic mit 7,04 Meter zu seiner großen Freude die Nase vorne hatte.

Mindestens genau eindrucksvoll war über 200 Meter die Vorstellung von Fabio Kammler. Der momentan Zweite der deutschen U 20-Rangliste (21,23 Sekunden) bestätigte bei den Bayerischen Meisterschaften einmal mehr seinen rasanten Formanstieg in diesem Jahr, gewann in 21,77 Sekunden und hatte über eine Sekunde (!) Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Der nächste Doppel-Meister kommt vom 1. FC Schweinfurt 1905 und heißt Christopher Löffelmann. Über 400 Meter flach setzte sich der 19-Jährige knapp in 49,42 Sekunden vor Philipp Finsterwalder (LG Karlstadt-Gambach-Lohr; 49,53 Sekunden) und Fabian Müller (TSV 1880 Schwandorf; 49,99 Sekunden) durch, über 400 Meter Hürden tags darauf gestaltete sich die Sache dann schon eindeutiger. Hier lautete Löffelmanns Siegerzeit 54,85 Sekunden.

Neben seiner Silbermedaille im Weitsprung ergatterte sich Mehrkämpfer Felix Wolter obendrein noch zwei Mal Gold. Über 110 Meter Hürden kam er als einzige Endlaufteilnehmer unter 15 Sekunden (14,93 Sekunden) vor Manuel Riemer (TSV 1880 Wasserburg; 15,04 Sekunden) und Philipp Bogdain (TSV Schleißheim; 15,18 Sekunden) ins Ziel. Im Stabhochsprung schwang er sich außerdem souverän über 4,50 Meter und blieb vor Maximilian Kurzburg (TSV 1880 Wasserburg) und Philipp Rostan (TSV Plattling), die beide 4,40 Meter überquerten.

Gewohnt stark die Weiten der Sieger im Diskus- und Hammerwurf sowie im Kugelstoßen der männlichen U 20. Jannik Voß (TSV Schleißheim) klopfte mit 49,94 Metern mit dem 1,75-Kilo-Diskus schon mächtig an der 50-Meter-Marke, während Hammerwerfer Dominik Maaß (LAV Neustadt) mit seinen 56,43 Meter vor Alexander Gleixner (LG Landkreis Aschaffenburg; 50,30 Meter) ebenso ein Klasse für sich war, wie Kugelstoßer Martin Knauer (LG Stadtwerke München). Dessen 16,54 Meter waren in Erding das Maß aller Dinge. Dahinter holte sich Jannik Voß noch Silber (15,47 Meter), nachdem Knauer zuvor das Diskuswerfen als Zweiter beendet hatte (44,64 Meter). Ein Mal Gold und zwei Mal Bronze gab es für Nico Kaufmair (LAC Quelle Fürth). Er gewann das Speerwerfen mit 54,54 Meter knapp vor Felix Mueller (TSV 1880 Schwandorf; 54,00 Meter) und Marc Hoseus (TS Herzogenaurach; 53,73 Meter). Mit dem Diskus (42,78 Meter) und der Kugel (14,28 Meter) landete er jeweils auf Rang drei.

Im Dreisprung scheint nun endgültig Paul Walschburger (LAZ Kreis Günzburg) das Zepter in Bayern übernommen zu haben. Der frühere Weitspringer blieb zwar diesmal klar unter seiner Bestleistung, holte sich aber mit 14,54 Meter Gold vor Gabriel Wiertz (TuS 1860 Pfarrkirchen; 14,30 Meter). Über 800 Meter konnte Tim Engelbrecht (LG Telis Finanz Regensburg) seinen Titel in 1:55,65 Minuten verteidigen, während die Meister über 1500 Meter Theodor Schell (LSC Höchstadt/Aisch; 4:08,37 Minuten) und über 3000 Meter Gabriel Allgayer (LG Stadtwerke München; 9:09,93 Minuten) hießen. Die 4 x 100-Meter blieben fest in der Hand von Abonnementsieger LG Stadtwerke München (43,03 Sekunden.

U 20 weiblich

Die überragende U 20-Sprinterin des Wochenendes in Erding bekam schlussendlich neben zweier hochverdienter Goldmedaillen auch noch eine besondere Auszeichnung. Der zum zweiten Mal verliehene Hartmut-Schweitzer-Wanderpreis für die beste Sprintleistung bei Bayerischen Meisterschaften ging in diesem Jahr an Celina Kränzle (SC Vöhringen). Aus den Händen von Jochen Schweitzer, dem Präsidenten des Süddeutschen Leichtathletik-Verbandes und Sohn des Stifters, wurde die 19-Jährige für ihre Topleistungen über 100 Meter (11,85 Sekunden) und 200 Meter (24,30 Sekunden) geehrt. Hinter Kränzle kam über 100 Meter Theresa Leitz (LG Würm Athletik; 12,33 Sekunden) auf Platz zwei und Maresa Klingert (TG Kitzingen; 12,43 Sekunden) auf Rang drei. Über 200 Meter holte sich Naomi Hemmelmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) die Silbermedaille in 25,05 Sekunden und Theresa Leitz in 25,39 Sekunden Bronze. Hartmut Schweitzer, ehemaliger Präsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) von 1985 bis 1994, war 2014 für seine Verdienste mit dem Ehrenring des BLV ausgezeichnet worden. Schweitzer lehnte allerdings die teure Ehrengabe ab und regte stattdessen an, einen Sportler, respektive einen Sprinter oder – im konkreten Fall – eine Sprinterin auszuzeichnen.

Ebenfalls herausragend und mit zwei Mal Gold und einmal Silber faktisch gesehen so etwas wie die erfolgreichste Jugendliche dieser Landesmeisterschaften war Alica Schmidt (MTV 1881 Ingolstadt). Zuerst holte sich die 17-Jährige in einem beindruckenden Lauf über 400 Meter ihren dritten Bayerntitel in Folge über die Stadionrunde in starken 56,29 Sekunden, dann gewann sie zwei Stunden später auch über 800 Meter (2:24,44 Minuten) in extrem verhaltenem Tempo, wobei hier nur zwei Teilnehmerinnen angetreten waren. Keine 20 Minuten später stand Schmidt auch schon wieder als Schlussläuferin für die 4 x 100-Meter-Staffel ihres Vereins bereit, wo sie dem MTV 1881 Ingolstadt mit einer furiosen Endbeschleunigung noch den zweiten Platz in 48,85 Sekunden hinter dem überlegenen Meister LG Karlstadt-Gambach-Lohr (48,04 Sekunden), aber noch vor dem LAZ Obernburg-Miltenberg (48,86 Sekunden sicherte).

Mit Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg) gab es schließlich Doppelmeisterin Nummer drei in der weiblichen U 20. Die Studentin kam im Weitsprung mit 5,82 Meter nahe an ihre Bestleistung heran (Zweite wurde Jacqueline Sterk, SWC Regensburg, mit 5,59 Meter und Dritte Carina Gröll, LG Eckental, mit 5,56 Meter). In ihrer zweiten Schokoladen-Disziplin 100 Meter Hürden reichten Windmaier ausgezeichnete 14,26 Sekunden, um zur Zweitplatzierten einen Vorsprung von über einer Sekunde zu erreichen.

Wahrscheinlich wäre Hochspringerin Laura Gröll (LG Eckental) an zum selben Zeit lieber nicht in Erding, sondern in Bydgoszcz bei der U 20-WM gewesen. Die erforderliche Norm von 1,83 Meter hatte sie gleich zwei Mal erfüllt, doch andere Mädchen ihres Jahrgangs waren noch einen Tick höher gesprungen. Als Trostpflaster blieb der sympathischen Mittelfränkin immerhin ihr nächster Bayerntitel. Als die Zweit- und Drittplatzierte Katharina Sasse (TSV Schleißheim) und Anna Lena Sinn (LG Erlangen; beide 1,65 Meter) schon ausgeschieden waren, stieg Laura Gröll erst in den Wettkampf ein. Ihr Schlussresultat von 1,76 Meter war eine Klasse für sich.

Die 1500 Meter wurden eine klare Sache für Marina Rappold (LG Sempt), die bei ihren 4:38,35 Minuten einen Tempolauf gegen die Uhr absolvierte. Unangefochten über 400 Meter Hürden auch Luisa Miorin (SC Vöhringen). Sie gewann souverän in 62,02 Sekunden. 3,30 Meter reichten Anika Treffehn (TSG 08 Roth) zum Titel im Stabhochsprung. Bei den Hammerwerferinnen konnte sich die vorjährige Deutsche U 18-Meisterin Jessyka Schneider (TV Hindelang) mit über zehn Metern Vorsprung durchsetzen (51,73 Meter). Im Diskuswerfen holte sich die 50-Meter-Werferin Rebecca Zimmer (LG Bamberg) mit einem für sie eher enttäuschenden Ergebnis von 39,93 Meter Gold vor Christina Stumböck (LG Oberland; 38,63 Meter) und Lilli Edelmann (TSV 1860 Ansbach; 37,60 Meter). Sabrina Reusch (LG Stadtwerke München) entschied das Speerwerfen mit 44,29 Meter vor Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg; 44,00 Meter) für sich.

U 18 männlich

Auch bei den männlichen U 18-Jugendlichen gab es einen souveränen Doppelmeister über die Sprintdistanzen. Lorenzo Graf Barbero (LG Stadtwerke München) holte sich sowohl die Goldmedaille über 100 Meter in 10,87 Sekunden wie auch über 200 Meter in 22,18 Sekunden, Letzteres sogar bei Gegenwind. Ebenfalls unter elf Sekunden im Finale blieb Andreas Maulberger (TSV Vilsbiburg) mit 10,99 Sekunden (Zwischenlauf 10,97 Sekunden) als Zweiter. Im Zwischenlauf gelangen Nick Kocevar (LG Stadtwerke München) 10,95 Sekunden, im Finale wurde er allerdings mit 11,17 Sekunden nur Fünfter. Ziemlich nahe kam Lorenzo Graf Barbero über 200 Meter noch Nicolai Trageser (FTSV Straubing) mit seinen 22,26 Sekunden. Für Nick Kocevar gab es dennoch Gold, und zwar im Weitsprung, wo er 6,65 Meter die größte Weite vor seinem Vereinskameraden Yannick Wolf erzielte. Beide gewannen dann noch über 4 x 100 Meter zusammen mit Lorenzo Graf Barbero mit der 4 x 100-Meter-Staffel der LG Stadtwerke München Silber  in 42,76 Sekunden. Das Quartett der Startgemeinschaft Untere Isar war jedoch an diesem Tag mit 42,57 Sekunden nicht zu schlagen.

Über 400 Meter blieb der neue Meister Arne Lepplsack (MTV 1862 Pfaffenhofen) mit 49,80 Sekunden wieder unter der 50-Sekunden-Schallmauer. Nick Jaeger (TSV Renzberg) setzte sich in einem engen Spurtrennen über 800 Meter in 2:01,25 Minuten vor Sebastian Eis (LG Kreis Dachau; 2:01,98) durch. Nicht minder spannend gestalteten Jaeger und Valentino Masi (LG Hof) tags darauf die 1500 Meter – wobei diesmal Jaeger das Nachsehen hatte. Er wurde hinter dem 17-jährigem Masi (4:31,28 Minuten) Zweiter (4:31,65 Minuten). Den Titel über 3000 Meter holte sich Hannes Burger (Läuferclub Buchendorf) in 9:37,65 Minuten. Im Hochsprung floppte keiner mit 1,89 Meter höher als Benedikt von Hardenburg (LG Landkreis Roth). Nick Samuel Braune (LG Sempt), der hier Dritter mit übersprungenen 1,83 Meter hinter Clemens Gerland (TSV 1862 Erding; 1,86 Meter) wurde, kam noch übe 110 Meter Hürden zu Meisterehren (14,93 Sekunden). Im Dreisprung siegte Trung Ngo (TSV Bad Kissingen) mit neuer Bestleistung von 13,69 Meter.

Bei der männlichen U 18 setzten die Werfer ebenso starke Akzente. Amadeus Waluga (LG Stadtwerke München) gewann das Kugelstoßen mit 15,09 Meter, das Diskuswerfen wurde eine relativ klare Angelegenheit für Michael Wagenbauer (LG Chiemgau Süd), der die 1,5-Kilo-Scheibe auf 44,59 Meter schleuderte. Im Speerwerfen löste Linus Limmer (LG Stadtwerke München) seinen älteren Bruder Yannick als Bayerischer U 18-Meister ab. In einer hochwertigen Konkurrenz übertraf er als Einziger die 60-Meter-Marke (60,12 Meter) vor Jonathan Scheffl (LAZ Inn; 56,91 Meter). Im Hammerwerfen konnte sich schließlich Klemens Karg (TV Hindelang) mit 60,75 Meter in Szene setzen.

U 18 weiblich

Natürlich gab es auch bei der weiblichen U 18 zwei alles überragende Athletinnen. Die eine, nämlich Selina Dantzler (LG Stadtwerke München), wäre zu gerne auch zur U 18-EM nach Tiflis gefahren, denn die Norm hatte sie sowohl mit der Kugel wie auch mit dem Diskus erreicht. Offenbar angespornt durch die Vize-Europameisterschaft ihrer Trainingspartnerin Amelie Döbler am Freitag gelang Dantzler dann am Samstag ebenfalls ein Riesenwurf: Mit 45,50 Meter schraubte sie ihre Bestleistung auf europäisches Spitzenniveau. Damit wäre sie in Tiflis sogar Siebte geworden. Antonia Kinzel (LAZ Kreis Günzburg) kam dahinter noch über 40 Meter (40,04 Meter). Im Kugelstoßen reichten Selina Dantzler nicht minder starke 16,42 Meter zum Titel, wobei Kinzel als Zweite 13,42 Meter weit stieß.

Die andere, nämlich Jasmin Maxbauer (LG Eckental), beherrscht sowohl den Weit- wie auch den Dreisprung deutlich. 5,56 Meter verhalfen ihr im Weitsprung zu Gold, mit ihrer Siegesweite von 12,11 Meter erzielte sie im Dreisprung sogar eine größere Weite als die Frauensiegerin.

Dass es aus dem erhofften Sprint-Doppelsieg für Nina Bauch (LG Augsburg) nichts wurde, konnte die 16-Jährige durchaus verschmerzen. Denn das 200-Meter-Finale der weiblichen U 18 war Extraklasse. In einem megaspannenden Rennverlauf schenkten sich Marla Gebauer (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) nichts, kämpften bis zur Ziellinie und durften sich schließlich über grandiose Zeiten wie 24,82 Sekunden (Gebauer) und 24,87 Sekunden (Bauch) freuen. Auch die Drittplatzierte Marina Scherzl (LG Kreis Dachau) drang mit ihren 25,07 Sekunden noch in diese Dimensionen vor. Wesentlich weniger Mühe hatte Nina Bauch tags zuvor bei ihrem 100-Meter-Sieg in 12,15 Sekunden. Hier kam Nina Scherzl in 12,23 Sekunden auf den Silber- und Felicia Vasquez-Wacker (LAC Quelle Fürth) in 12,24 Sekunden auf den Bronzerang. Mit Sandy Opeola besitzt die LG Stadtwerke München ein bemerkenswertes Talent über die längere Sprintdistanz. Die 17-Jährige holte sich den Bayerntitel über 400 Meter in ausgezeichneten 57,43 Sekunden. Den zweiten Titel gab es für Opeola in der 4 x 100 Meter-Staffel ihres Vereins, wo sie mit Elisabeth Hafenrichter, Denise Jaeschke und Louise Wieland in herausragenden 48,14 Sekunden die LAC Quelle Fürth (48,70 Sekunden) und die SpVgg Auerbach/Streitheim (48,99 Sekunden) in Schach hielt.

Im vergangenen Jahr hatte die stärkste bayerische U 18-Mittelstrecklerin Barbara Plötz (TV Bad Kötzting) noch relativ leichtes Spiel. 2016 jedoch erfuhr sie eine Menge Gegenwehr bei ihren Bemühungen, sich erneut Doppel-Gold um den Hals hängen zu lassen. Am Samstag über 800 Meter bedurfte es schon ihrer zweitbesten bislang gelaufenen Zeit (2:10,54 Minuten), um sich Susanne Brünnig (LG Landkreis Kelheim) vom Hals zu halten, die sich sage und schreibe um sieben Sekunden auf nicht für möglich gehaltene 2:11,55 Minuten verbesserte. Noch knapper wurde es dann am Sonntag über 1500 Meter. Ganz drei Hundertstelsekunden trennten Barbara Plötz in einem packenden, von Taktik geprägten Rennen von Lisa Basener (MTV 1881 Ingolstadt), das nach einem verbummelten Beginn mächtig Fahrt aufnahm und die hohe Favoriten vorübergehend an den Rand einer Niederlage brachte. Am Schluss blieben die Uhren bei 4:46,26 Minuten für Plötz und 4:46,29 Minuten für Basener stehen. Knapp auch der Ausgang über 3000 Meter, wo Anna Hirt (LG Bamberg) im Endspurt die größeren Reserven (10:22,40 Minuten) vor Lisa Basener (10:24,54 Minuten) hatte.

Drei nahezu gleichwertige Nachwuchsathletinnen stritten sich um den Titel im Hammerwerfen. Lucie Holzapfel (LG Landkreis Aschaffenburg) gewann in einem Wettbewerb auf hohem Niveau mit 53,48 Metern vor Nancy Randig (SWC Regensburg; 51,41 Meter) und Laetitia Burdich (UAC Kulmbach; 50,20 Meter). Im Speerwerfen gab es eine inoffizielle Plattlinger Vereinsmeisterschaft, bei der Franziska Reiner (43,63 Meter) vor Hanna Radspieler (41,77 Meter; beide TSV Plattling) als Beste hervorgingen. Im Stabhochsprung brachte sich Carolin Bauer (TSV Gräfelfing) mit feinen 3,55 Meter für die kommenden Deutschen Jugendmeisterschaften in Mönchengladbach (29. bis 31. Juli) in Stellung. Der Hochsprung sah Yara Marie Hugo (LAZ Obernburg-Miltenberg; 1,67 Meter) vorne, während Gold über 100 Meter Hürden an Celina Friedrich (LG Stadtwerke München; 14,62 Sekunden) und über 400 Meter Hürden an Johanna Stegmaier (LG Eckental; 63,40 Sekunden) ging.