Zwei Dauerrivalen, aber auch zwei, die sich gut verstehen: (von links) Maxim Schreier und Jonas Premru lieferten sich in Sankt Wendel wieder heiße Duelle im Weitsprung und über 100 Meter.

Gegen den Schlussspurt von Kilian Stich (Nummer 708) war im 1500-Meter-Finale der U 23 kein Kraut gewachsen.

Der vielseitige Lukas Radis musste nach Bronze im Hürdensprint und Silber im Speerwerfen leider am zweiten Tag verletzungsbedingt seine Medaillenjagd beenden.

Zwei starke Langsprinttalente: Über 300 Meter holte sich Vincente Graiani Silber . . .

. . . und Florian Zeitler Bronze.

Ein hoffnungsvoller Nachwuchswerfer ist Felix Strauch. Alle Fotos: Timo Premru

27.07.2016 21:32 // Von: Timo Premru

Süddeutsche Meisterschaften U 23/U 16: Bayern trumpfen in Sankt Wendel groß auf

In einem an Höhepunkten wahrlich nicht armen Jahr fuhren jetzt auch eine Reihe von bayerischen Sportlern zu den Süddeutschen Meisterschaften der Altersklassen U 23 und U 16 nach Sankt Wendel ins Saarland. Der weite Weg dorthin lohnte sich für die Leichtathleten aus dem Freistaat allemal. Insgesamt sechs Süddeutsche Titel, drei Mal Silber und 4 Bronzemedaillen nahmen sie dabei im Gepäck mit zurück.

Den Auftakt machte dabei augenblicklich bese bayerischen Weitspringerin Tina Pröger (TSV Zirndorf). Schraubte sie vor kurzem bei den Bayerischen Meisterschaften der U 23 ihre Bestmarke auf 6,04 Meter, so kam sie dem in Sankt Wendel recht nahe. Mit 5,93 Meter setzte sie ihre konstanten Leistungen aus dem Jahr fort und wurde Süddeutsche Vizemeisterin, nur geschlagen von Nathalie Buschung (Königsteiner Leichtathletikverein), die mit einer starken Serie und letztendlich 6,12 Metern gewinnen konnte. Tina Pröger ließ es sich dann nicht nehmen, sich flugs auf den Weg zurück nach Erding zu machen, um dann am nächsten Tag Bayerische Meisterin bei den Frauen zu werden.

Das gleiche Bild bei der männlichen U 23: Sebastian Spinnler (LG Landkreis Aschaffenburg) konnte ebenfalls die Silbermedaille einfahren. Mit 7,07 Metern musste er sich lediglich um vier Zentimeter dem Erstplatzierten geschlagen geben.

Umgekehrte Vorzeichen herrschten dagegen bei Diskuswerferin Evi Weber (TSV 1862 Erding). Nachdem sie am Samstag überraschend bei den Bayerischen Meisterschaften auf ihrer Erdinger Heimanlage gegen Sabrina Zeug (LG Oberland) den kürzeren ziehen musste, fuhr sie mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch am nächsten Tag nach Sankt Wendel. Dort entschädigte sich die 20-Jährige dann mit einer souveränen Goldmedaillen bei den Süddeutschen Meisterschaften und einer Weite von 49,15 Meter.

Einen geschlossenen starken Auftritt gab es im Speerwurf W 14 von den bayerischen Teilnehmerinnen. Anna Güthlein (LG Bamberg) schrammte dabei nur denkbar knapp mit 27 Zentimeter an Bronze vorbei. Mit 35,49 Metern ging der vierte Platz an sie, einen Rang dahinter landete Lea Hiltner (LG Fichtelgebirge) mit 35,41 Metern auf Rang fünf. Ebenfalls in der Altersklasse W 14 konnte Tristan Veit Böck (SWC Regensburg) ein tolles Ergebnis erzielen.  Im Stabhochsprung kam er mit 2,90 Metern und nur fünf Zentimeter unter seine Besthöhe auf einen sehr guten vierten Platz.

Die erste Süddeutsche Meisterschaft für Bayern errang dann Pia Schraml (TB Jahn Wiesau), die sich im Hammerwurf der W 15 sich mit 47,82 Metern vor ihre Konkurrentinnen setzen konnte. Auch sie machte sich dann gleich auf den Weg zurück nach Bayern, um bei den Bayerischen Meisterschaften der U 18 am nächsten Tag in Erding mit einer fast identischen Weite Rang fünf erreichen zu können.

Ebenso klasse Auftritt von Philipp Reß (LA-Team Alzenau), der im Hochsprung der M 15 mit 1,78 Metern auf einem Bronzeplatz landete. Auch auf den Punkt topfit war Alexander Horstman, Mitglied des starken Wurfteams der LG Stadtwerke München. Mit 40,01 Metern setzte er sich an die Spitze des Teilnehmerfeldes der M 14 und holte damit den zweiten Süddeutschen Titel für Bayern. Im Speerwurf landete er dann noch auf Platz sieben.

Und dann war es wieder der Weitsprung, der für Aufsehen sorgte. In der männlichen M 15 lautet kürzlich bei den Bayerischen Meisterschaften die Reihenfolge: Platz eins für Maxim Schreier (TuS Feuchtwangen) und Platz zwei für Jonas Premru (SWC Regensburg). So mussten die beiden nur einem Konkurrenten von der LG Biebesheim/Eschollbrücken/Crums den Vortritt lassen, bestätigten beide jedoch mit 6,54 Metern beziehungsweise 6,43 Metern ihre derzeitige Topverfassung.

Die nächste Medaille ging dann für Lukas Radis (LAG Garmisch-Partenkirchen). Über die 80 Meter Hürden holte er sich Bronze in der M 15. Leider verletzte er sich dabei ein wenig, so dass er seine Medaillenjagd am nächsten Tag leider nicht mehr fortsetzen konnte. Platz sieben erreichen konnte Lea Sirch (VfL Buchloe) im Hochsprung der W 14. In der M 15 kam dann die nächste Medaille. Bronze ging im Speerwurf an Felix Strauch (LG Augsburg), der in einem spannenden Finale mit 51,18 Metern knapp vor Lukas Radis lag.

Ebenso geschlossen die Leistung im Laufbereich. Über die 3000 Meter der M15 gingen die Plätze fünf und sieben an Tim Mahl (DJK Friedberg) und Daniel Kress (LuT Aschaffenburg). In der der M 14 holte sich Luk Jäger (TSV Penzberg) dem vierten Platz. Über die 2000 Meter der W 14 ging Rang fünf an Anna Kohl (SV Landshut-Müncherau).

Auch auf einen Platz vier konnte sich Christina Schlee (TSV Burghaslach) über die 400 Meter Hürden der weiblichen U 23 setzen. Ihre Zeit: 65,92 Sekunden. Rang acht ersprang sich Mara Barwitzki (LG Eckental) in der W 14. Über die 300 Meter Hürden der W 15 erreichte Michaela Kölbl (TSV Penzberg) den achten Platz. Rang sechs holte sich Benedikt Zehnpfennig (TSV Marktoberdorf) über die gleiche Distanz der M 15.

Zum Auftakt des zweiten Tages kam dann noch ein bayerischer Doppelschlag zu der bereits prächtigen Bilanz dazu. Über die 300 Meter der M 15 ging Silber an Vincente Graiani (Kirchheimer SC) und Bronze an Florian Zeitler (LG Stadtwerke München). Unmittelbar darauf das erste Gold für Bayern an diesem Tag: Rhona Schmidt (LG Landkreis Roth) setzte sich sehr deutlich an die Spitze des Feldes der W 15 im Kugelstoß und gewann den Wettbewerb mit exzellenten 14,30 Metern und neuer persönlicher Bestleistung. Wenige Stunden später ging dann noch Platz sechs im Diskus an sie. Felix Strauch holte in der M 15 im Kugelstoß die gleiche Platzierung.

Ein paar Minuten später war es dann Kilian Stich (LG Telis Finanz Regensburg), der ebenfalls Süddeutscher Meister wurde. In einem typischen Meisterschaftsrennen holte er sich mit einer beherzten Schlussrunde den Titel in der U 23 über 1500 Meter. Ebenfalls der Süddeutsche Titel ging an Mona Mayer (LG Sempt), die über die 800 Meter mit 2:17,38 Minuten eine neue persönliche Bestleistung aufstellen konnte.

Und dann kam der 100 Meter-Lauf der M 15. Nicht weniger als drei Starter aus Bayern hatten sich für den Endlauf qualifiziert.  Mit dabei die beiden ersten der Bayerischen Meisterschaften: Wieder Maxim Schreier und Jonas Premru. Diesmal hatte dann Jonas Premru die entscheidende Hundertstel Vorsprung und wurde Süddeutscher Meister in 11,53 Sekunden. Knapp an Bronze vorbei lief Maxim Schreier auf Rang vier. Fabian Olbert (Kirchheimer SC) komplettierte ein extrem starkes Mannschaftsergebnis für Bayern.

Olbert war es dann aber, der zusammen mit seinen Teamkollegen Jil Maurice Gorzawsky, Florian Knerlein und Vincente Graiani mit tollen 45,22 Sekunden über die 4 x 100 Meter den Schlusspunkt unter einer aus bayerischer Sicht äußerst erfolgreichen Süddeutschen Meisterschaft setzte.

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