Mit einer feinen Diskustechnik ausgestattet, schaffte es Lukas Radis in einem starken Feld der bundesdeutschen M 15-Neunkämpfer diesmal auf Rang vier.

Flink auf den Beinen und auch sonst erfreulich vielseitig: Leander Schweitzer kam im Neunkampf auf den sechsten Rang. Fotos: Theo Kiefner

26.08.2016 10:51 // Von: Reinhard Köchl

Deutsche Mehrkampf-Meisterschaften U 18/U 16 Heidenheim: Speerwurf zerstört Titelträume

Welch ein Drama, das sich da bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Klassen U 18 und U 16 in Heidenheim abspielte: Denise Jaeschke (LG Stadtwerke) lag im Siebenkampf der W 15 nach fünf Disziplinen scheinbar uneinholbar in Front, bis sie schließlich beim Speerwerfen drei ungültige Versuche zustande brachte. Bei den U 16-Jungs verpassten Lukas Radis sowie Leander Schweitzer und bei den Mädchen Emily Schuster und Amelie Herrmann knapp eine Medaille.

Knapp 150 Punkte lag Denise Jaeschke am zweiten Tag der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der U 18/U 16 in Heidenheim nach fünf Disziplinen in Front. Bis das Speerwerfen kam. Aufgrund des böigen Windes brachte die junge Münchnerin keinen einzigen gültigen Versuch zustande. Am Ende bedeutete dies in dieser Disziplin folglich null Punkte und damit den Absturz von der Poleposition auf Rang 18. Bis dahin hatte Jaeschke, die noch zwei Wochen zuvor bereits Deutsche U 16-Meisterin im Weitsprung wurde, eine äußerst überzeugende Vorstellung geboten. So standen beispielsweise erstklasssige Ergebnisse im Hoch- (1,70 Meter), ihrer Spezialdisziplin Weitsprung (5,72 Meter) und im Kugelstoßen (12,21 Meter) zu Buche. Die mit der besten Vorleistung (3919) angereiste Mehrkämpferin schien auf einem guten Weg, um die 4000-Punkte-Marke zu übertreffen. Natürlich war die Enttäuschung anschließend riesengroß, aber wer für den Mehrkampf brennt, der läuft auch noch die 800 Meter. Also fasste sich die Schülerin ein Herz und absolvierte die letzte Disziplin noch in sehr guten 2:27,21 Minuten. Somit schafft es Denise Jaeschke mit 3472 Punkte noch zu Platz 15.

Im Endergebnis besser lag da am Schluss noch Emily Schuster (SpVgg Auerbach/Streitheim), die mit 3757 Punkten auf einem guten fünften Rang in der W 15 landete und um ganze 17 Zähler die Bronzemedaille verpasste. Herausragend bei der 15-Jährigen waren ihr 100-Meter-Sprint (12,72 Sekunden), ihr Weitsprung (5,42 Meter), die 80 Meter Hürden (12,30 Sekunden) und der Speerwurf (37,63 Meter). In der W 14 schafften die Herrmann-Zwillinge vom TSV Katzwang 05 den Sprung unter die besten Zehn in Deutschland. Amelie wurde Fünfte mit 3624 Punkten (unter anderem 5,21 Meter im Weitsprung und 12,35 Sekunden über 80 Meter Hürden), während Carolin auf dem zehnten Rang einkam (3572) und dabei 12,29 Sekunden für die 80 Meter Hürden benötigte.

Zu gerne hätte Lukas Radis (LA Garmisch-Partenkirchen) seinem deutschen Neunkampftitel aus der M 14 vom vergangenen Jahr auch 2016 Gold in der M 15 folgen lassen. Diesmal verpasste das vielseitige Talent jedoch den Sprung aufs Stockerl. Mit 5379 Punkten wurde Radis Vierter. Seine besten Leistungen hatte er mit 14,80 Meter im Kugelstoßen, 3,60 Meter im Stabhochsprung und 49,51 Meter im Speerwerfen. In derselben Klasse belegte Leander Schweitzer (LG Sempt) noch einen ausgezeichneten sechsten Rang mit 5286 Zählern. Dabei erzielte überzeugte der 15-Jährige vor allem durch einen guten Hochsprung (1,78 Meter), blitzschnelle 11,05 Sekunden über 80 Meter Hürden und 6,11 Meter im Weitsprung.

Im Siebenkampf der weiblichen U 18 kratzte das Team der LG Eckental mit 13 295 Punkte als Vierte gar heftig am Bronzerang. Die beste Eckentalerin Jasmin Maxbauer wurde hier Zwölfte mit 4833 Punkten, lag damit aber noch hinter der besten Bayerin Angela Stockert (SpVgg Auerbach/Streitheim); die als Zehnte auf 4861 Zähler kam.