Den ersten Sieg für eine bayerische U 16-Auswahl seit 2010 beim Vergleichskampf gegen Württemberg und Hessen holte der Jahrgang 2001 am Wochenende in Ludwigsburg.

Jill Maurice Gorzwawsky katapultiert sich bei seinem ersten Dreisprung-Wettkampf gleich in die deutsche Spitze.

Rhona Schmidt holte für ihr Team im Kugelstoß die volle Punktzahl.

Bayerns Höhenflieger Anton Sobolevski gewann souverän im Hochsprung.

Jonas Premru hatte die Nase im Weitsprung vorne.

Viktor Ertelt setzte sich im Speerwerfen durch.

Maxi Feuerer (blaues Trikot) entschied als Schlussläufer die 3 x 1000-Meter-Staffel für Bayern.

19.09.2016 19:01 // Von: Tim Höhnemann

Bayern gewinnt nach 2010 wieder AK 15-Vergleich gegen Württemberg und Hessen

Nach dem Jahrgang 1995 im Jahr 2010 konnte die AK 15-Bayernauswahl heuer zum ersten Mal wieder den traditionellen Vergleichskampf gegen Hessen und Württemberg gewinnen. Mit sechs deutschen Einzelmeistern war die weißblaue Auswahl bereits mit einem kleinen Favoritenstatus ins württembergische Ludwigsburg gereist. Dass die Bayern-Jungs jedoch mit 32 Punkten Vorsprung auf Württemberg und 48,5 Zählern vor Hessen sowie zehn Einzelsiegen einen glatten Durchmarsch hinlegen würden, kam überraschend.

In der weiblichen Teilwertung ging der Sieg mit 111 Zählern an Hessen vor Württemberg (103). Die bayerischen Mädchen hielten mit 83 Punkten jedoch Anschluss und konnten sich ebenso sechs  Disziplinsiege sichern. Drei kurzfristige Ausfälle mussten jedoch vor Ort noch nachbesetzt werden. Die „glücklichen“ Nachrücker sorgten jedoch durchwegs für ordentliche Leistungen in den sonst eher ungewohnten Disziplinen Dreisprung, Diskuswurf und Hammerwurf und steuerten immerhin fünf Punkte zum Gesamtergebnis bei.

Somit sprang für Bayerns „2001-er“ der erste Gesamtsieg nach 2010 heraus. Zweiter wurde Gastgeber Württemberg, das in Bestbesetzung antrat, und den Hessen, die die Team-DM bedingte Abwesenheit der LG Eintracht Frankfurt im männlichen Bereich verkraften mussten.

Eine Leistung aus der männlichen Team hervorzuheben, wäre eigentlich unfair angesichts der geballten Leistungsstärke. Besonders erwähnenswert war jedoch der zweite Platz von Jill Maurice Gorzawsky (Kirchheimer SC), der in seinem ersten Dreisprungwettkampf überhaupt gleich auf 12,86 Meter flog und fünf Punkte einheimste, sowie von Stabhochsprung-Nachrücker Gusieppe di Maggio (TSV Altenberg), der nach den Sommerferien seine Bestleistung noch um 20 Zentimeter auf 3,50 Meter nach oben korrigierte und überraschend Platz drei belegte.

Stärkstes WG-Zimmer Bayerns

Seit einer Woche bewohnen Jonas Premru (SWC Regensburg) und Maxim Schreier (TuS Feuchtwangen) eine WG in der Elite-Schule des Sports Bertolt Brecht in Nürnberg. Seit dem vergangenen Wochenende sind die wohl die leistungsstärkste Leichtathletik-WG in Bayern. Beide traten in jeweils zwei Einzeldisziplinen und der 4 x 100-Meter-Staffel an. Dass beide „nur“ jeweils 17 statt 18 Punkte einfuhren, lag daran, dass Maxim die 100 Meter vor Jonas (11,42 zu 11,44 Sekunden) und Timo den Weitsprung vor Maxim gewann (6,30 zu 6,19 Meter).

Bayern zukünftig Langsprint-Hochburg?

Grau sieht die mögliche Zukunft von Bayerns Langssprint und der Mittelstrecke wahrlich nicht aus bei diesem Fundus. Bereits das DM-Ergebnis mit Gold über 300 Meter männlich und weiblich sowie Silber und Bronze über 300 Meter Hürden und Silber über 300 Meter männlich bei der M 15 war Bayerns Schlagkraft für den Vergleichskampf hier vorgezeichet.

René Zapel (LuT Aschaffenburg) tat sich dabei über die Hürdenstrecke mit 41,29 Sekunden überraschend schwer gegen Kurzhürdler und Mannschaftskamerad Leon Khavvam (TSV Ipsheim) (41,44 Sekunden). Über 300 Meter drehte der Mathias Hofmann (LAZ Kreis Würzburg) das DM-Ergebnis um und setzte sich gegen Florian Zeitler (LG Sstadtwerke München) mit 37,32 zu 37,65 Sekunden durch.

Bei den Mädchen gewann Mona Mayer (LG Sempt) mit bärenstarken 40,03 Sekunden die flache 300-Meter-Distanz. Eine beeindruckende Leistung für diese Jahreszeit!

16 Einzelsiege

Insgesamt 16 Mal wurden die Bayern in den Einzelsiegerehrungen nach vorn gerufen. Davon sechs Mal die Mädchen, die den Jungen damit in nichts nachstanden. Diese triumphierten zehn Mal.

Anna Hofmann (TV Bad Kötzing; Diskuswurf), Antonia Kiefer (TV Altötting; Dreisprung) und Cristina Kiermaier (TSV Eggenfelden; Kugelstoßen) und die Deutsche Speerwurfmeisterin Maxime Kirschner (LG Kreis Dachau; Hammerwurf) erklärten sich am Vorabend bereit, in die Lücken zu springen, die durch kurzfristige Absagen nicht mehr im Vorfeld „auffüllbar“ waren, und zeigten in den eher ungewohnten Einsatzbereichen Leistungen, die sie weit vorne in der bayerischen Bestenliste einordnen.

Das stimmungsmäßige Tageshighlight lieferte der Schlussakkord: die männliche 3 x 1000-Meter-Staffel. Nachdem sich Württemberg und Hessen schon leicht absetzen konnten lief Schlussläufer Paul Feuerer (1. FC Passau) gleich an die 15 Meter vor ihm laufenden Konkurrenten auf und legte sich diese für den Schlussspurt zurecht, den er auf den letzten 100 Meter überlegen für sich entschied.

Auch die weibliche Langstaffel in der Besetzung Cäcilie Hofmann (LG Chiemgau-SÜd), Hanna Bruckmayer (TV Altötting) und Ariana Förster (LAC Quelle Fürth) konnte als Erster ins Ziel laufen. Hier fiel das Ergebnis nach gutem Schlusspurt von Startläuferin Caecile Hofmann deutlicher aus. Diese gab Hanna Bruckmayer ein paar Meter Vorsprung mit, den diese ausbaute und Schlussfrau Ariane Förster 50 Meter Polster mit auf den Weg gab, das souverän ins Ziel gebracht wurde.

Weitere volle Punktzahlen erzielten Rhona Schmidt (LG Landkreis Roth) mit der Kugel, Pia Schramml (TB Jahn Wiesau) im Hammerwurf, Maxime Kirschner (LG Kreis Dachau) und Viktor Ertelt  (LAC Quelle Fürth) im Speerwurf sowie die 4 x 100-Meter-Staffel der Jungen mit Jonas Premru, Jill-Maurice Gorzawsky, Fabian Olbert und Maxim Schreier. Olbert sicherte sich zudem den Sieg über 80 Meter Hürden in starken 10,68 Sekunden.

Der Hammer von Merlin Hummel (UAC Kulmbach) flog vier Meter kürzer als bei seinem Bayerischen Rekord in der Vorwoche, was dennoch unangefochten zum Sieg reichte, ebenso für die 1,91 Meter von Anton Sobolevski (LAC Quelle Fürth), der nach der Sieghöhe auf weitere Versuche verzichtete.