Geballte Münchner Kugelstoß-Power: (von links) Amelie Döbler und Selina Dantzler überzeugten in Rochlitz.

Valentin Döbler kam im Gegensatz zu den Bayerischen Hallenmeisterschaften in Rochlitz überhaupt nicht zurecht.

Die Kleinste bei den Nachwuchs-Kugelstoßern der LG Stadtwerke München war auch diesmal wieder eine der Größten: Cassandra Bailey lieferte auch in Sachsen einen Beleg für ihr großes Talent.

07.02.2017 09:04 // Von: Andreas Bücheler

Kugelstoßmeeting in Rochlitz: Selina Dantzler setzt gleich zwei Ausrufezeichen

Bei der 11. Auflage des Rochlitzer Sparkassen-Kugelstoßmeetings sorgten die starken Männer und Frauen der LG Stadtwerke München für eine ganze Reihe von Ausrufezeichen. Bei der Veranstaltung, die Kenner der Wurfszene für ein echtes Muss halten, fiel dabei vor allem die 16-jährige Selina Dantzler auf, die gleich zwei Mal - mit der Drei-Kilo-Kugel und dem vier Kilo schweren Gerät - eine neue persönliche Bestleistung erzielte.

Schon fürh am Morgen war Start für die Jüngsten in der Sporthalle Am Regenbogen in Rochlitz. Mit Cassandra Bailey und Dominik Idzan hatte das Wurfteam München hier zwei heiße Eisen im Feuer. Cassandra führt aktuell mit 14,59 Meter die inoffizielle deutsche Bestenliste an. In einem spannenden Wettkampf der Mädels behielt Cassandra die Oberhand und belegte mit 14,05 Meter Platz eins.

Ihr Trainingspartner Dominik Idzan (LG Stadtwerke München) stand dem in nichts nach. Nach einem soliden ersten Durchgang und einer Weite nahe der 16-Meter-Marke steigerte sich Dominik von Versuch zu Versuch auf 16,20 Meter und blieb damit nur knapp unter seiner Bestleistung von 16,23 Meter. Diese Weite bedeutete ebenfalls Platz eins.

Mit großer Spannung wurde der Wettkampf der weiblichen Jugend U 18 erwartet. Hier sollte es zum ersten Aufeinander treffen von Jule Steuer (SC Magdeburg) und Selina Dantzler kommen. Die beiden jungen Damen sind derzeit bundesweit das Maß aller Dinge in dieser Altersklasse. Dantzler pulverisierte im ersten Durchgang ihre bisherige Bestleistung und erzielte 17,82 Meter. Die Magdeburgerin, scheinbar geschockt von dieser Weite, benötigte bis zum fünften Durchgang, ehe sie die Führung mit 17,88 Meter übernahm. Dabei sollte es auch bleiben. Mit diesen Weiten liegen Jule Steuer und Selina Dantzler sogar aktuell auf Platz eins und zwei der U 18-Weltbestenliste.

Einen weiteren Start gab es für das Wurfteam München in der Altersklasse der männlichen U 18. Amadeus Waluga hatte eine Verbesserung seiner Bestleistung im Visier. Mit einer vorderen Platzierung war ohnehin nicht zu rechnen, da die nationale Konkurrenz dieses Jahr mal wieder sehr stark ist. 17,01 Meter hieß es zum Schluss für Amadeus und damit 63 Zentimeter weiter als noch vor einer Woche in Fürth bei den Landesmeisterschaften.

Das Trainingsgespann Selina Dantzler und Amelie Döbler stand im Anschluss an die Jungs wieder gemeinsam im Ring. Selina versuchte Ihren Start eine Altersklasse höher in der U 20. Nach überstandener Grippe und anschließender Erkältung findet Amelie wieder langsam zurück zur alten Stärke. Viele Stöße im Beriech von 14,50 Meter ließen positiv auf die Deutschen Meisterschaften in Sindelfingen blicken. Hier geht es für Amelie vor allem um eine gute Weite mit dem Diskus bei den Winterwurf-Wettbewerben. Ihre 14,56m reichten leider nicht, um ihre Trainingspartnerin in Schach zu halten. Selina hatte auch mit der Vier-Kilo-Kugel einen Supertag erwischt. Die 15 Meter wollten zwar noch nicht fallen aber 14,98 Meter bedeuteten auch hier neue persönliche Bestleistung.

Bei den U 20-Jungs und den U 23-Männern war die große Frage: Wer von unseren Drehstoßern hat den Dreh raus? Leider sollte sich an diesem Wochenende bestätigen: keiner! Wie das bei Drehstoßern eben so sein kann, passen die Bewegungsabläufe manchmal nicht hundertprozentig zusammen, so dass die Kugel weit weg von den eigenen Bestleistungen und Ansprüchen landet. Martin Knauer (LG Stadtwerke München) hatte vor allem damit zu kämpfen, dass ihm die nationale Konkurrenz in Gestalt von Pascal Eichler, Tobias Köhler und Henrik Jannsen richtige Hausnummern vorlegte. Valentin hatte im Vergleich zur Vorwoche einen bescheidenen Tag. In Fürth noch 18,80 Meter gestoßen und in Rochlitz das genaue Gegenteil: Es wollte einfach nichts gelingen.