30.07.2010 21:45 // Von: Gerd Raithel

Bayerische Schülermeisterschaften: Starke Teilnehmerfelder, gute Leistungen

Rekordverdächtige Teilnehmerzahlen gab es bei den Bayerischen Schülermeisterschaften, die auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit den Titelkämpfen der Männer und Frauen ausgetragen wurden. Genau 538 junge Athleten und Athletinnen traten zu der Wettkämpfen der Schüler A im Münchner Dantestadion an, dabei waren die Mädchen mit 336 Teilnehmerinnen viel stärker vertreten als die Jungen (202).

Aus der Masse der Teilnehmer ragten einige heraus, am meisten Dimitri Antonov vom TSV Bad Kissingen, Dreifachsieger in der Altersklasse M 14. Bei seinen drei überlegenen Erfolgen im 100-Meter-Sprint in 11,43 Sekunden, über 80 Meter Hürden in 10,88 Sekunden und im Weitsprung mit 6,07 Metern war er stets besser als der jeweilige Meister der M15, zumindest in den beiden Sprintdisziplinen zählt er zu den Besten des Jahrgangs 1996 in Deutschland. Über die Hürden hatte Antonov 1,24 Sekunden Vorsprung vor dem Zweiten Alexander Peetz (LG Fichtelgebirge), der übrigens auch über 100 Meter in 11,84 Sekunden den zweiten Platz belegte.

Sehen lassen konnten sich daneben die Zeiten der Sieger über 1000 Meter, Laurin Walter (LG Stadtwerke München/2:42,83 Minuten) und über 3000 Meter, Patrick Karl (TV Ochsenfurt/9:50,92 Minuten). Das Leistungsniveau des Weitsprungs wurde in den anderen Sprungkonkurrenzen der M 14 nicht erreicht. Tobias Gußner (LG Landkreis Roth) gewann den Hochsprung mit 1,74 Metern, Ruben Mayer (LAZ Inn) den Stabhochsprung mit 3,40 Metern. Im nationalen Vergleich waren in den Wurfwettbewerben die 47,32 Meter des Diskus-Siegers  Philipp Hellwich (LAZ Kreis Würzburg) am höchsten einzustufen. Ganz eng ging es an der Spitze im Speerwurf zu, den Tilman Pensler (ATS Kulmbach) mit 43,39 Metern vor Andreas Rott (LAZ Kreis Günzburg/43,27 Meter) und Thomas Scheunemann (TSV Plattling/42,16 Meter) für sich entschied. Sebastian Pfahler (LG Landkreis Roth) entschied das Kugelstoßen mit 13,19 Metern für sich, der Sieg im diesmal schwach besetzten Hammerwurf ging an Marco Achorner (SV Achenmühle/37,91 Meter).

Starker Jahrgang 1996 bei den Buben

Insgesamt gesehen imponierte der Jahrgang 96. In acht der elf Einzelwettbewerbe boten die neuen Meister zum Teil wesentlich bessere Leistungen als die Sieger der M 14 im Vorjahr. Das sah in der Altersklasse M 15 trotz etlicher erfreulicher Ergebnisse im Gesamtbild nicht so günstig aus. Hier boten nur fünf von 14 Siegern in München bessere Leistungen als ihre Vorgänger bei den Meisterschaften 2009 in Regensburg. Auffallend die breite Streuung der ersten Plätze in der M 15 - die 14 Titel gingen an 14 verschiedene Vereine.

Im Vorjahr war Alexander Wagner (SpVgg Auerbach/Streitheim) über 100 Meter Zweiter geworden, diesmal holte er sich in der M 15 den Titel in 11,54 Sekunden knapp vor Alexander Schuster (LAZ Kreis Würzburg/11,58 Sekunden). Über 300 Meter lief Steffen Thomas (TS Lichtenfels) in 37,36 Sekunden zum Sieg vor Johannes Rossgoderer (TSV Ottobrunn/37,99 Sekunden).

In beachtlichen 2:42,96 Minuten gewann Cagiri Uca (LAC Quelle Fürth) die 1000 Meter vor Bernhard Weinländer (ASV Veitsbronn-Siegelsdorf/2:43,69 Minuten). Über die längste Strecke bei den Schülern, die 3000 Meter, wiederholte Hiob Gebisso (TG Viktoria Augsburg) den Erfolg, den er 2009 in der jüngeren Altersklasse errungen hatte, diesmal um fast eine dreiviertel Minute schneller in 9:45,02 Minuten.

Kleiner Brötchen bei den Hürdenläufern

Über 80 Meter Hürden und im Weitsprung hatte in den vergangenen Jahren Bryan Simon (TSV 1860 München) bei den Schülern hohe Maßstäbe gesetzt. Jetzt werden wieder kleinere Brötchen gebacken. Immerhin hinterließen die Hürdensprinter Johannes Brosig (SG Regnitzlosau), Sieger über die 80 Meter in 11,05 Sekunden, und Gerhard Wilhelm (1. FC Passau), Zweiter in 11,13 Sekunden, einen guten Eindruck. Den 300-Meter-Hürdenlauf entschied Dima Sudak (LAZ Kreis Günzburg) in 43,62 Sekunden vor Max Josef Vachal (DJK Friedberg/43,97 Sekunden) für sich.

Hochspringer Tobias Potye vom FC Aschheim - sein älterer Bruder wurde Meister bei den Männern -  sicherte sich die Goldmedaille in der M 15 mit 1,81 Metern vor Moritz Hocher (LG Stadtwerke München/1,76 Meter), bester Stabhochspringer war André Zahl (TS Herzogenaurach) mit 3,80 Metern vor Alexander Schuster (LAZ Kreis Würzburg/3,70 Meter), der am Tag danach auch noch im 100-Meter-Sprint eine Silbermedaille erkämpfte. Im Weitsprung übertraf Maximilian Bierler (TSV Ergoldsbach) mit 6,02 Meter als einziger die Sechs-Meter-Marke (Zweiter Tobias Fröhler/TV Burglengenfeld mit 5,90 Metern). Mit recht ordentlichen 12,67 Metern siegte Dreispringer Julian Hoffmann (ATS Kulmbach) vor Florian Stangl (TV Freyung/12,12 Meter).

Die wohl beste Leistung in der M 15 lieferte Kugelstoß-Meister Alan Vizjak (LG Stadtwerke München) mit im letzten Versuch erzielten 16,05 Metern ab. Der Zweite Simon Bayer (TSV 1880 Wasserburg) durfte sich nicht nur auch über eine solide Weite (15,38 Meter) mit der Kugel freuen, sondern mehr noch über seinen Sieg im Diskuswurf mit 49,36 Metern. Hammerwerfer Robert Dasch (TuS Alztal  Garching/53.06 Meter) und Speerwerfer Tobias Girschick (LG Festina Rupertwinkel/53,14 Meter) konnten ebenfalls mit den Weiten,.mit denen sie triumphierten, durchaus zufrieden sein.

Bleibt noch die 4 x 100-m-Staffel der Schüler A zu erwähnen, in der ja die Jahrgänge1995/96 gemeinsam um den Sieg kämpften. Überlegener Überraschungsieger wurde die Startgemeinschaft Obermain mit den drei Regitzlosauern Max Pfeifer, Johannes Brosig, Fabian Haase und dem Lichtenfelser Thomas Steffen in 45,68 Sekunden vor der LG Sempt (47,67 Sekunden) und der LG Stadtwerke München (48,34 Sekunden).

Als Doppelsiegerin machte Paula Bernstetter (TSV Bad Endorf) bei den Schülerinnen W 14 auf sich aufmerksam. Sie gewann die 100 Meter in 12,79 Sekunden vor Lisa Maria Petkov (TSV Friedberg/12,94 Sekunden) und Margot Beaudoin (TSV 180 München/12,99 Sekunden) sowie den Weitsprung) mit 5,16 Metern vor Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth/5,07 Meter).

Doppelte Medaillengewinner

Weitere junge Athletinnen wurden mehrfach mit Medaillen geehrt. Zu ihnen gehörte Katharina Winkler, die den Hochsprung mit 1,63 Metern für sich entschied und nach dem zweiten Platz im Weitsprung auch über 80 Meter Hürden in 12,42 Sekunden auf Rang zwei lief - hinter Magdalena Bonleitner (LG Oberland/12,13 Sekunden). Die Siegerin im Kugelstoßen, Laura Renner (TV Altötting/12,51 Meter), bekam im Diskuswurf die Silbermedaille (27,79 Meter), in beiden Disziplinen tauschte sie mit Michelle Schneider (LG Stadtwerke München) die Plätze. Die Münchnerin gewann mit dem Diskus (29,83 Meter) und kam mit der Kugel auf den zweiten Platz (12,08 Meter). Für Lisa Maria Petkov (TSV Friedberg gab es einmal Silber über 100 Meter und einmal Bronze über 80 Meter Hürden(12,44 Sekunden), zweimal Bronze erhielt Cynthia Hörl (LG Fichtelgebirge) im Diskus- und Hammerwurf (26,09 und 34,64 Meter).

Zwei Nachwuchsathletinnen vom TV Hindelang machten die Entscheidung im Hammerwurf unter sich aus, Am Schluss lag Melina Haberstock mit 38,70 Metern vor Jennifer Kirchmann mit 36,21 Metern. Im Speerwurf hatte Julia Berggold (LAZ Inn) mit 32,79 Metern nur 29 Zentimeter Vorsprung vor Julia Satzger (TSV Friedberg/32,50 Meter). Im Stabhochsprung siegte Mona Sitte (TSV Grägfelfing) mit 2,70 Metern vor Rebecca Leicht (LG Bamberg) mit der gleichen Höhe.

Zwei Läufe der W14 sind noch zu erwähnen: Über 800 Meter kam Elisabeth Plötz (TV Bad Kötzting) in 2:19,82 Minuten als Erste durchs Ziel vor Lina Heubel (LG Stadtwerke München/2:20,30 Minuten). Und im 2000-Meter-Lauf war Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) in sehr guten 6:47,02 Minuten eine überlegene Siegerin  vor Julia Neiswirth (SG Siemens Amberg/6:56,17 Minuten).

Als schnellste Sprinterin bei den Schülerinnen erwies sich Stefanie Krämer (TV Kitzingen). Die 100-Meter-Siegerin der W15 , schon im Vorjahr Bayernmeisterin in der W 14, gewann in 12,50 Sekunden vor Daniela Huber (Kirchheimer SC/12,59 Sekunden) und Corona Bachmann (LG Festina Rupertiwinkel/12,78 Sekunden). Die beiden Nächstplatzierten hinter Stefanie Krämer bekamen weitere Medaillen: Daniela Huber als erfolgreichste Teilnehmerin dieser Altersklasse wurde Meisterin über 80 Meter Hürden in 11,97 Sekunden vor Johanna Büchs (TV DJK Hammelburg/12,20 Sekunden) und im Weitsprung mit 5,57 Metern vor Laura Wisniewsky (ETSV 09 Landshut/5,49 Meter); Corona Bachmann musste über 300 Meter (41,63 Sekunden) nur Anna Lotter (LG Telis Finanz Regensburg/41,51 Sekunden) den Vortritt lassen.

Der Name Trost taucht wieder in der Ergebnisliste auf

Einen bekannten Namen findet man in der Ergebnisliste über 800 Meter ganz vorn: Katharina Trost (LG Rupertiwinkel), Tochter der oftmaligen bayerischen Meisterin Eva Trost, gewann die 800 Meter in bemerkenswerten 2:17,41 Minuten vor Sonja Hölzl (LG Bamberg/2:18,22 Minuten) und Judith Geuck (LG Donau-Ries/2:19,89 Minuten). Eine starke Vorstellung boten auch die 3000-Meter-Siegerin Lena Fischer (TV Bad Kötzting/6:39,94 Minuten) und die nur knapp geschlagene Zweite Julia Lettl (SC Spiegelau/6:40,41 Minuten), die vor einem Jahr in der W 14 gewonnen hatte.

Die gleiche Höhe (1,53 Meter) erreichten die ersten Drei im Hochsprung, der Sieg fiel dabei an Laura Wisniewsky (ETSV Landshut) vor Johanna Büchs (TV DJK Hammelburg) und Julia Meier (TV Eggenfelden). Den Stabhochsprung entschied Salome Schlemer (TSV Bad Endorf) mit 3,30 Metern für sich, im Dreisprung ging der Meistertitel an Kristina Finster (LG Wolfstein/10,62 Meter).

Gold und Silber für die Werferin Anna Juraschek: Mit dem Diskus war sie die Beste mit 33,15 Metern vor Evi Weber (TSV 1862 Erding/30,62 Meter), mit der Kugel kam sie mit 11,35 Metern auf Rang zwei hinter Nele Warneke (TSV 1862 Erding/11,92 Meter). Überlegen gewann Saskia Merz (TV Hindelang/42,05 Meter) den Hammerwurf, dagegen konnte sich im Diskuswurf Maria Frolov (TV Kempten) mit 34,62 Metern nur ganz knapp vor Simone Schramm (LG Bamberg/34,50 Meter) durchsetzen.

Außenseitersieg in der 4 x 100-Meter-Staffel der Schülerinnen A: Die LG ESV Augsburg/TSV Neusäß ließ in 50,73 Sekunden die LG Telis Finanz Regensburg (50,97 Sekunden) und das LAC Quelle Fürth (51,14 Sekunden) hinter sich.