Impressionen von den vorjährigen Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Kemmern. In Ruhstorf versprechen die Wettbewerbe mindestens ebenso viel Spannung.

23.02.2018 18:14 // Von: Dieter Claus

Grippewelle erreicht jetzt auch Ruhstorf und die Bayerischen Crosslaufmeisterschaften

Bereits zum achten Mal richtet der SVG Ruhstorf am kommenden Sonntag, 25. Februar, eine Bayerische Meisterschaft aus. Zum dritten Mal ist es die im Crosslauf. Rund 500 Läuferinnen und Läufer werden in 13 Läufen ihre Meister ermitteln. Die aktuelle Erkältungswelle hat auch die Läufergemeinde erreicht. So fallen Favoriten aus oder können nicht ihre optimale Leistung abrufen können. Dadurch sind Überraschungen möglich, und Außenseiter werden Chancen erhalten.

Im Langstreckenlauf der Männer über 8750 Meter wird schon mal der Sieger des Jahres 2016, Mario Wernsdörfer (LG Bamberg), nicht am Start stehen, weil er noch von den Seutschen Polizeimeisterschaften im Crosslauf beeinträchtigt ist. Wer wird dann in die Phalanx der LG Telis Finanz Regensburg mit den Spitzenläufern Tim Ramdane Cherif, Jonas Koller und Dominik Notz einbrechen können? "Ich werde natürlich versuchen vorne mitzumischen. Auf jeden Fall werde ich mich nicht kampflos geschlagen geben", lautet die Devise des mehrfache Bayerische Crosslaufmeisters auf der Langstrecke, Tobias Schreindl (LG Passau). "Es wird ein Platz unter den ersten drei", prognostiziert Trainer Franz Herzgsell für seinen Schützling Yossief Tekle (LG Reischenau-Zusamtal).

Die Männer-Mittelstrecke ist erstmals nicht für die Junioren vorgesehen. An der Startlinie wird auch der Vorjahressieger Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) stehen. Er ist auch in diesem Jahr der heißeste Kandidat für Gold. Gemeldet hat auch Tim Ramdane Cherif. Dass er zwei Läufe optimal laufen kann, hat er 2017 in Kemmern bewiesen. In Ruhstorf folgt allerdings der Langstreckenlauf unmittelbar auf den Mittelstreckenlauf. Vielleicht eröffnet dies Chancen für zwei Schwaben: Hiob Gebisso (TG Viktoria Augsburg), der vor kurzem Schwäbischer Meister auf der Mittelstrecke wurde, oder dem mehrfachen Bayerischen Meister Tobias Gröbl (LG Zusam).

Der Mittelstreckenlauf der Frauen verläuft ebenfalls über 5000 Meter. Wie bei den Wettbewerben der Männer sind hier in der Teamwertung die Telis-Läuferinnen Franziska Reng, Miriam Dattke und Cornelia Griesche Favoritinnen. Da der Lauf in ausreichendem Abstand zur Meisterschaft der Juniorinnen stattfindet, könnte Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg) gegen 14.45 Uhr ihre zweite Bayerische Meisterschaft erringen. Auf der Starterliste finden sich auch die Titelverteidigerin Gesa Bohn sowie die starke Domenika Mayer (beide LAC Quelle Fürth). Unter die ersten sechs Läuferinnen könnten durchaus Regina Högl (LG Region Landshut), Susanne Schreindl (LG Passau) und Kerstin Hirscher (TG Viktoria Augsburg) kommen.

Im teilnehmerstärksten Lauf mit 69 Läufern starten die männlichen und weiblichen Jugendlichen U 16. Sophia Schwarz (LG Oberland) konnte sich im Vorjahr als 13-Jährige bereits bestens in Szene setzen. In Ruhstorf ist sie die Favoritin in der W 14. In der M 15 erhofft sich vermutlich Lukas Bilato (TSV Ismaning) eine Titelwiederholung.  

Diese bayerischen Crosslaufmeisterschaften haben mit den Deutschen Hallenmeisterschaften in Halle/Saale für Jugendliche in Halle eine Konkurrenzveranstaltung. Florian Bremm, Valentino Masi und Hannes Burger haben sich für Halle entschieden. Damit könnte für Nick Jäger (TSV Penzberg) der Weg frei sein für eine Meisterschaft. Zu beachten sind dann allerdings noch Moritz Horn (LG Chiemgau-Süd) und Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg). Im Lauf der weiblichen Jugend U 18/U 20 wird es besonders spannend. "Mit Jana Vollert (TG 48 Schweinfurt), Lisa Basener (MTV 1881 Ingolstadt), Sophie Rohr und Tanja Neuberg (beide LAC Quelle Fürth) sind vier gleich starke Läuferinnen gemeldet", analysiert Landestrainer Jörg Stäcker.

Auch bei den Senioren und Seniorinnen sind einzelne Leistungsträger angeschlagen oder verletzt. Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) hat Probleme mit der Achillessehne, Siegfried Haas (RSC Neukirchen) kämpft noch mit einer Erkältung und Constanze Boldt (SWC Regensburg) muss nach einer langwierigen Knieverletzung erst wieder in Schwung kommen. In der W 55 erhofft sich Veranstaltungsorganisator Ludwig Grasmann für Sieglinde Flexeder (SVG Ruhstorf) einen vorderen Platz. Absolute Favoritin in dieser Altersklasse ist jedoch Julika Fidjeland (PTSV Rosenheim). In der W 50 hat auch die Vorjahreszweite Bettina Paternoster (SVG Ruhstorf) gemeldet. Vielleicht hat sie einen Vorteil, weil sie die Strecke kennt.

Klaus Mannweiler (TSV Wolfratshausen) gewann in Kemmern unangefochten in der M 50. Dies könnte sich am Sonntag wiederholen. Hinter ihm könnte es allerdings eng werden: Jean-Jacques Faurie (MTV 1881 Ingolstadt), Walter Koschel (WSV Otterskirchen) und Bernhard Westermeier (LG Telis Finanz Regensburg) werden um Silber und Bronze kämpfen. Bei den 60-Jährigen muss Siegfried Haas mit Ludwig Lang (SVG Ruhstorf) und dem Klassenneuling Manfred Winter (MBB-SG Augsburg) rechnen.

Wenn zur Siegerehrung in der M 65 aufgerufen wird, kann man vermutlich Manfred Dormann, Reinhard Vogler (beide TV Bad Brückenau) und Viktor Daudrich vom gastgebenden Verein im Medaillenrang erwarten. Einen spannenden Kampf um die Sieg dürfen die Zuschauer im Wettbewerb der ältesten Läufer erwarten. Wie wird das Duell zwischen Georg Groß (LG Allgäu) und Albert Walter (MTV 1881 Ingolstadt) ausgehen? Eher eindeutig ist dagegen der Ausgang in der M 70: Wer soll schon Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf) auf heimischen Gelände den Sieg nehmen können?