So sehen Sieger aus . . . Patrick Weiler holte sich in Amberg den Bayern-Titel über die Halbmarathon-Distanz.

Sein weibliches Pendant hieß Brendah Kebeya (rechts), hier neben M 45-Sieger Miguel Lenz. Die Kenianierin war die schnellste Frau in Amberg.

Die Spitzengruppe im Männer-Hauptlauf.

Überraschungssieger in der M 65 wurde Herbert Metzker. Alle Fotos: Theo Kiefner

17.04.2018 11:04 // Von: Dieter Claus

Bayerische Halbmarathon-Meisterschaften Amberg: Weiler und Kebeya haben die Nase vorn

Patrick Weiler (Team Memmert) und Brendah Kebeya (LG Bamberg) heißen die diesjährigen Bayerischen Meister über die Halbmarathondistanz. Kebeya gewann bei den Titelkämpfen in Amberg mit mehr als vier Minuten Vorsprung. Gold in der Mannschaftswertung holten sich die Teams der PTSV Rosenheim bei den Frauen und das Trio der LAC Quelle Fürth bei den Männern. Insgesamt starteten 163 Langstrecklerinnen und Langstreckler in der Wertung der Landesmeisterschaften.

Auf einer zuschauerfreundlichen Strecke mit vier Runden auf Teer, aber auch vielfach auf befestigten Wegen passierte und überholte nach vier Kilometer eine sechsköpfige Spitzengruppe noch die langsamen Läufer aus dem Zehn-Kilometer-Wettbewerb. In dieser Gruppe befanden sich Maximilian Fuchs (LG Passau), Daniel Götz (SV Bergedorf-Höhn), Markus Brennauer (TV Penzberg) und Patrick Weiler (TV Memmert). Brendah Kebeya lag zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Sekunden vor ihren Verfolgerinnen Monika Rausch (LG Region Landshut) und Maria Kerres (SWC Regensburg).

Fünf Kilometer später war die Spitzengruppe bei den Männern bereits etwas abgeschmolzen. Es führte Götz vor Fuchs, Weiler und Brennauer. Daniel Götz hatte in der Phase des Rennens bewusst das Tempo verschärft. Die Kenianierin Kebeya hatte ebenfalls ihren Vorsprung ausgebaut, während Monika Kerres zirka 40 Sekunden vor der Vorjahresmeisterin Agnieszka Glomb (PTSV Rosenheim) lag.  Einzelne Seniorenläufer wie Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim), Ulrike Mayer-Tancic (LG Telis Finanz Regensburg) und Christine Sachs (LG Mettenheim) mussten ein einsames Rennen laufen.

Das ehemalige Feld der Spitzenläufer zerlegte sich nun zusehends. Mit deutlichem Abstand hatte sich der außerbayerische Läufer Andreas Straßner abgesetzt. 20 Sekunden später erschien bei 14 Kilometern Patrick Weiler und an dritter Stelle lag noch Daniel Götz, und dies mit deutlichem Vorsprung auf seine beiden Verfolger  Markus Brennauer und Maximilian Fuchs, die noch zusammen liefen. Im weiteren Verlauf bemerkten sie, dass Götz schwächer wurde, und es geschah das, was im Team einfacher als im Einzel ist: Das Duo nahm sich vor, Götz einzuholen, was den beiden dann auch in der letzten Runde gelang.

Knapp ein Kilometer vor dem Ziel konnte sich dann Fuchs mit einer Tempoverschärfung von Brennauer lösen. Eher locker erreichte Andreas Straßner als schnellster Läufer das Ziel. Als Bayerischer Meister 2018 spurtete Patrick Weiler mit einer Zeit von 1:11:04 Stunden Patrick Weiler ins Ziel. "Es war mein Vorsatz, hier zu gewinnen", sagte der 31-Jährige nach dem Lauf. Im Vorjahr benötigte er noch rund zwei Minuten länger für die 21,1 Kilometer. "Ich bin sehr zufrieden, und gebe mir die Note Eins", resümierte im Ziel Markus Brennauer. Der Realschullehrer gewann überlegen die Wertung M 35.

Als Brendah Kebeya die 21,1 Kilometer zurückgelegt hatte, waren erst 21 Läufer vor ihr ins Ziel gekommen. "Ich habe sehr viel trainiert und eigentlich mit dem Sieg gerechnet", teilte sie nach dem Lauf mit. Silber und Bronze holten sich mit Maria Kerres und Elisabeth Knott (PTSV Rosenheim) zwei Shootingstars. Beide Läuferinnen verbesserten ihre Vorjahreszeit auf der nicht ganz einfachen Strecke in Amberg, Knott wurde zudem Siegerin in der W 30. Kerres will sich in den nächsten Monaten beim Halbmarathon in Regensburg und bei den Bezirksmeisterschaften über 10 Kilometer ganz vorne platzieren. Die Sportfachverkäuferin lief Anfang Februar in Bad Füssing 1:20:35 Stunden.

Bei der Titelvergabe für die Senioren gab es mit wenigen Ausnahmen die prognostizierten Sieger: So in der W 35 mit Eva Scheu (TV 1848 Coburg), in der M 40 mit Jürgen Wittmann (LAC Quelle Fürth) und in der M 55 mit Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim). Wieder ein Titel nach der DM in Hannover holten sich in der W 70 Sibylle Vogler (SC Kemmern), Julika Fidjeland (PTSV Rosenheim) in der W 55 und Christine Sachs (LG Mettenheim) in der W 60. In der W 45 konnte sich die Klassensiegerin Constanze Boldt auch noch unter die Top Ten in der Frauenkonkurrenz einreihen.

Der bisherige Seriensieger der Klasse M 65, Manfred Dormann (TV Bad Brückenau), erhielt am Sonntag ganz unerwartet einen neuen Konkurrenten. Mit einer Zeit von 1:28:15 Stunden deklassierte Herbert Metzker (TSV Ottobrunn) seine Altersgenossen. Jahrelang hat er an seiner Achillessehne laboriert. In der M 45 siegte mit deutlichem Vorsprung der Spitzenreiter der bayerischen Bestenliste M45 des Jahres 2017 Miguel Lenz (MTV 1881 Ingolstadt). Mit ihren Zeiten in Amberg werden sich in die Bestenliste 2018 sicherlich Andreas Neuwald (SV Bergdorf-Höhn) und Jakob Furtmayer (SG Indersdorf) als Meister in den Klassen M 50 und M 60 eintragen lassen können.

Nachfolgend weitere Klassensieger: M 70 - Günter Straub (TSV 1910 Rannungen); M 75 - Heinrich Rambacher (TV Zeil); W 40 - Sandra Spoerl (FT Naila); W50 - Susanne Schader-Schmid (TV Mindelzell); W 65 - Sibylle Rudolf (TV 1848 Coburg).