Bravouröser Auftritt bei der U 18-EM: Mona Mayer (Mitte) wurde in einem bärenstarken 400-Meter-Finale Siebte.

Abkühlung: Marie Scheppan (links), die spätere Vize-Europameisterin, und Mona Mayer genossen nach der Hitzeschlacht vom Vorlauf das Bad in der Eistonne. Fotos: Ruth Mayer

08.07.2018 21:44 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

U 18-EM Györ: Mona Mayer im "Jahrtausendfinale" über 400 Meter auf Platz sieben

Es war ein Rennen wie von einem anderen Stern. Hinter der U 18-Weltmeisterin aus Tschechien, Barbora Malikova (52,66 Sekunden), ihrer deutschen Mannschaftskameradin Marie Scheppan (52,82 Sekunden) und der Russin Olesya Soldatova (53,09 Sekunden) kam Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) im 400-Meter-Finale der U 18-EM in Györ auf einen ausgezeichneten siebten Rang. Eigentlich wäre die 16-Jährige gerne noch ein wenig weiter vorne gelandet, doch am Schluss überwog die Freude.

Der Endlauf von Györ über die Stadionrunde hätte jedem Frauenrennen zur Ehre gereicht. Aber es waren tatsächlich 16- und 17-jährige Mädchen, die hier mit Zeiten verblüfften, die es in dieser Dichte so bislang selten auf der Welt zu sehen gab. Marie Scheppan zum Beispiel, mit der Mona Mayer bei de U 18-EM ein Zimmer teilte,war so schnell wie in diesem Jahrtausend war noch keine andere deutsche Jugendliche. Olympia-Teilnehmerin Laura Müller (LC Rehlingen) war 2014 als bisher letzte deutsche Nachwuchs-Athletin eine 52er-Zeit (52,91 Sekunden) gelaufen, allerdings im zweiten U 20-Jahr.

Bei der jungen Viertelmeilerin vom MTV 1881 Ingolstadt war nach drei knüppelharten Rennen am Samstagabend der Tank leer. Dennoch zog sie sich, auf der ungünstigen Bahn eins laufend, glänzend aus der Affäre. 54,85 Sekunden standen nach dem Zieldurchlauf zu Buche - Rang sieben. "Ich bin froh, dass ich nicht Letzte geworden bin", freute sich Mona Mayer. Kuriose Randnotiz: Ihre Mutter Ruth Mayer war einst U 20-Vize-Europameisterin mit der 4x400 Meter Staffel – unter ihrem Mädchennamen Scheppan. Nach Cottbus gibt es vielleicht sogar verwandtschaftliche Beziehungen. Gut möglich, dass darunter auch die Familie der frischgebackenen Silbermedaillen-Gewinnerin ist.