Unfassbar! Angeführt vom alten und neuen Deutschen Meister blieben in Nürnberg gleich vier 400-Meter-Läufer unter der 46-Sekunden-Marke.

Am dichtesten rückte dem Münchner sein Dauerkonkurrent Patrick Schneider (rechts) auf die Pelle. Auch startet nun bei der EM in Berlin über 400 Meter.

Gold gab es überdies für die 4 x 400-Meter-Staffel der LG Stadtwerke München mit (von links) Tobias Giehl, Arne Lepplsack, Korbinian Wiesend und Johannes Trefz.

Die 800 Meter in Deutschland bleiben eine bayerische Domäne, und zwei Namen beherrschen klar die Szene. Zum dritten Mal in Folge holte sich Christina Hering den Titel...

...ebenso wie Benedikt Huber, der sich auch in Nürnberg als der eigentliche Herrscher über die zwei Stadionrunden erwies.

Auch die Hammerwerfer aus dem Freistaat bestimmen aktuell die nationale Szene. Im Max-Morlock-Stadion hatte Johannes Bichler die Nase vor . . .

. . . Tristan Schwandke, der seinem Dauerrivalen arg zusetzte und schlussendlich Silber gewann.

Die Geschichte der DM: Am Abend zuvor lief Florian Orth (Mitte) im belgischen Heusden die EM-Norm, am darauffolgenden Nachmittag wurde er im mittelfränkischen Nürnberg Deutscher Vizemeister über 5000 Meter.

Jeweils eines Bromzemedaille gab es für Mareen Kalis (Zweite von rechts) über 800 Meter (dahinter mit Christine Gess und Corinne Kohlmann zwei weitere Bayerinnen) . . .

. . . und der noch der U 20-Klasse angehörenden Corinna Schwab über 400 Meter. Alle Fotos: Theo Kiefner

22.07.2018 21:56 // Von: Reinhard Köchl

Deutsche Meisterschaften Nürnberg Teil 2: Doppelsiege als bayerische Spezialität

Aus bayerischer Sicht war es einer der erfolgreichsten Tag in der Geschichte der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften überhaupt. Allein fünf Titel gingen am Sonntag im Nürnberger Max-Morlock-Stadion auf das Konto der Leichtathleten aus dem Freistaat, dazu kamen noch vier Mal Silber und zwei Mal Bronze. Zu einer bayerischen Spazialität scheint sich über dies der Doppelsieg zu entwickeln. Nach den 3000 Metern Hindernis vom Vortag gab es nun zwei weitere davon.

BLV-Präsident Gerhard Neubauer sprach in einer ersten Reaktion von "tollen Meisterschaften, bei denen sich unsere Athletinnen und Athleten wirklich gut verkauft haben und es eigentlich keinen gravierenden Ausfall zu verzeichnen gab." In der Tat entwickelte sich vor allem die zweite Halbzeit der vom Bayerischen Leichtathletik-Verband (BLV) mitorganisierten Veranstaltung nach dem ungemütlichen, regnischer Wetter des Vortages zu einem echten Leichtathletik-Event, bei dem es nicht zuletzt auch um die endgültige Nominierung für die Heim-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion (7. bis 12. August) ging. Dass die Medaillengewinner dabei gute Karten haben, stand von vorne herein fest. Dass es sich jedoch so einfach und zugleich hochklassig entwickeln würde, wie im 400-Meter-Finale der Männer, überraschte dann doch und war einer der Höhepunkt der zwei Tage von Nürnberg.

Die schnellste DM-Siegerzeit seit zehn Jahren. Sieben persönliche Bestzeiten. Und dazu vier Zeiten unter 46 Sekunden. Die deutschen 400-Meter-Asse liefen im DM-Finale zur Höchstform auf. Allen voran der alte und neue Deutsche Meister Johannes Trefz (LG Stadwerke München).

Für Patrick Schneider (LA Quelle Fürth) war eine Stadionrunde im Höchsttempo nicht genug. Der Langsprinter startete im Ziel des 400-Meter-Finals gleich auf die Ehrenrunde durch. Dazu hatte er als Deutscher Vize-Meister auch allen Grund. Schließlich hatte er kurz zuvor mit 45,82 Sekunden endlich die 46-Sekunden-Marke geknackt. „Die Zeit ist der absolute Wahnsinn“, strahlte der 25-Jährige über das ganze Gesicht. Denn gleichzeitig blieb er damit auch erstmals unter der EM-Norm von 46,00 Sekunden.

Während der Fürther schon angeregt mit Journalisten und Freunden plauderte, musste sich Johannes Trefz in den Katakomben des Max-Morlock-Stadions noch ein wenig erholen. In 45,70 Sekunden hatte der Zwei-Meter-Mann seinen Titel erfolgreich verteidigt und seine Bestzeit um sechs Hundertstel gesteigert.

Apropos Bestzeit: Sieben von acht Finalisten jubelten in Nürnberg über einen neuen Hausrekord. Drei blieben erstmals unter der prestigeträchtigen 46-Sekunden-Marke. Neben Patrick Schneider auch Fabian Dammermann (LG Osnabrück; 45,94 Sekunden) und der knapp geschlagene Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 45,95 Sekunden) als Vierter.

Angeführt werden die deutschen 400-Meter-Läufer bei der EM von Johannes Trefz, der in Nürnberg seinen Titel-Hattrick perfekt machte. Ganz nebenbei lief der Münchner die schnellste DM-Siegerzeit seit zehn Jahren. Damals war an selber Stelle Simon Kirch (SV Schlau.com Saar) 45,57 Sekunden gelaufen. In ähnliche Bereiche will der Deutsche Meister bei der „Heim-EM“ in Berlin vorstoßen. „Eine Steigerung Richtung 45,5 Sekunden halte ich für realistisch“, schaute Johannes Trefz voraus.

Johannes Trefz fiebert der EM-Staffel entgegen

Und dann kommt natürlich noch die Staffel. Das deutsche Team kann vier Läufer mit Saisonbestzeiten von unter 46 Sekunden ins EM-Rennen schicken. Eine solche Breite gab es lange nicht bei den deutschen Viertelmeilern. „Wir wollen mit der Staffel vorn mitmischen. Wenn wir im Feld mitlaufen, kann es sogar Richtung Medaillen gehen“, sagte Johannes Trefz.

Eine deutsche 4 x 400-Meter-Staffel mit Medaillen-Ambitionen am späten Samstagabend (11. August) würde natürlich das Olympiastadion in Berlin zum Kochen bringen. Einen Vorgeschmack darauf haben die deutschen Langsprinter im Nürnberger DM-Finale jedenfalls schon einmal abgeliefert.

Trefz, Tobias Giehl, Arne Leppelsack und Startläufer Benedikt Wiesend legten wenig später noch in der 4 x 400-Meter-Staffel nach. Gerade mal 3:08,99 Minuten benötigte das Quartett im abschließenden Wettkampf der diesjährigen nationalen Titelkämpfe für seine vier Bahnumdrehungen. Angedeutet hatte sich der mögliche Titelgewinn, nachdem der 19-jährige Arne Leppelsack als dritter Läufer das Staffelholz mit auf die Reise nahm und für Schlussläufer Johannes Trefz ein komfortables Polster herausgelaufen hatte. Dieser vollendete die rundherum gelungene Teamleistung in Meistermanier. Der Vorsprung auf die zweitplatzierte Staffel des VfL Sindelfingen betrug am Ende gute drei Sekunden. Für München ist es nach 2012, 2014 und 2016 bereits der vierte Titelgewinn mit der männlichen Langstaffel. Das Quartett des LAC Quelle Fürth belegte in 3:14,17 Minuten Rang fünf in der Endabrechnung.

Weißblaues Hammerwurfduell

Den Auftakt am Sonntag machten die Hammerwerfer, seit geraumer Zeit ein bisschen das Steifkind der erfolgreichen deutschen Werfergarde. Dies ist jedoch zu allerletzt den beiden bayerischen Galdiatoren Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) und Tristan Schwandke (TV Hindelang) anzulasten. Die beiden lieferten sich ein heißes Duell um die Meisterkrone, bei dem Bichler, der bei Deutschen Meisterschaften der vergangenen Jahre schon Silber und Bronze gewonnen hatte, eigentlich als Favorit galt. Doch der in Vollzeit berufstätige Bauingenieur erwischte einen äußerst zähen Start in den Wettbewerb. Mit nur einem gültigen Versuch und einer Weite von 66,00 Metern sicherte sich der 28-Jährige nach dem Vorkampf zwar drei weitere Versuche, wirkte jedoch alles andere als zuversichtlich. Im vierten Durchgang schob er sich dann mit einer deutlichen Steigerung auf 70,41 Meter auf Rang zwei vor und lieferte sich fortan ein bayerisches Duell mit Schwandke, der den besten Wettkampf seiner Karriere ablieferte und mit 70,88 Meter die Führung inne hatte.

Mit dem fünften Versuch auf 71,67 Meter – nur drei Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung aus dem Vorjahr und neue deutsche Jahresbestleistung – übernahm Bichler dann die Führung, die ihm Schwandke nicht mehr entreißen konnte. „Im Vorkampf habe ich schon gedacht, es wird wieder so ein zweiter, dritter, vierter Rang. Ich wollte endlich mal Deutscher Meister werden, daher ist dieser Titel für mich sehr wichtig“, so Bichler. Teamkollege Simon Lang (64,27 Meter) wurde im dritten Saisonwettkampf nach zweijähriger Verletzungspause guter Sechster.

Fast hätte es über 800 Meter bei den Frauen den insgesamt vierten bayerischen Doppel-, möglicherweise gar einen Dreifachsieg - einen so genannten Sweap - gegeben. Doch eine mischte sich in die inoffizellen Münchner Vereinsmeisterschaften: Sarah Schmidt (TSV Bayer 04 Leverkusen). Für das achtköpfige 800-Meter-Endlauffeld der Frauen hatten sich mit Christine Gess, Christina Hering, Mareen Kalis und Katharina Trost gleich vier Athletinnen der LG Stadtwerke München qualifiziert, mit Corinne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) war gar die fünfte Bayerin im deutschen Finale. Und es ging um viel.

Fünf Bayerinnen im 800-Meter-Finale

Neben Hering, die bereits vorab für die Europameisterschaften in Berlin nominiert war, war noch ein zweiter Startplatz zu vergeben. Um diesen bewarb sich unter anderem Sarah Schmidt, die sich nach 300 Metern an die Spitze setzte. Hering folgte der zweitschnellsten Deutschen des Jahres und attackierte sie schließlich eingangs der Zielgeraden mit ihren langen Schritten. Erfolgreich! Mit einer Topzeit von 2:01,56 Minuten gewann die 23-Jährige Münchnerin ihren dritten 800-Meter-Titel in Serie, der ihr insgesamt vierter auf dieser Strecke ist. "Ich bin stolz auf meinen vierten Titel, weil ich ja noch gar nicht so alt bin. Es war klar, dass es ein schnelles Rennen werden wird, aber ich habe auf meine schnelle Zielgerade vertraut.“

Ebenfalls eine starke Zielgerade absolvierte Trainingspartnerin Mareen Kalis (2:03,53 Minuten), die mit neuer persönlicher Bestzeit hinter Sarah Schmidt (2:02,89 Minuten) Dritte wurde, obwohl sie heuer im Training studienbedingt deutlich kürzer treten musste. „Die ersten 200 Meter waren richtig schnell. Dann wollte ich mich vor der ersten Kurve vorne mit einordnen, bin aber abgedrängt worden. Trotzdem: Mit dem Resultat bin ich megaglücklich“, so die 21-Jährige. Katharina Trost (2:03,80 Minuten), die bedauerlicherweise im Feld feststeckte, als vorne die Post abging, belegte Rang vier und lag damit einen Rang vor Christine Gess (2:05,28 Minuten). Drei der vier 800-Meter-Starterinnen der LG Stadtwerke München laufen in der 3 x 800-Meter-Staffel am kommenden Wochenende in Rostock um eine weitere DM-Medaille.

Am Start war in Nürnberg auch eine Frauenstaffel der LG Stadtwerke München über 4 x 400-Meter, in der Trainer Daniel Stoll sämtliche 800-Meter-Endlaufteilnehmerinnen laufen ließ. Die zeigten sich nicht mal eine Stunde nach ihren Einzelrennen gut erholt und wurden in 3:39,62 Minuten Fünfte.

Beinahe schon traditionsgemäß ging auch der 800-Meter-Titel bei den Männern in den Freistaat. Wie sein weibliches Pendant Christina Hering holte auch Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) seinen dritten Titel in Folge. Der EM-Zehnte von Amsterdam 2016, der erst spät mit der Vorbereitung beginnen konnte, bewies ein weiteres Mal, dass er ein großartiger Meisterschaftsläufer ist. Am Samstag lief er sich souverän ins Finale, dort sprintete er auf der Zielgeraden die vor Wochen bereits fest nominierte EM-Konkurrenz nieder: In 1:47,32 Minuten hielt er Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe; 1:47,60 Minuten) und den Favoriten Marc Reuther (Wiesbadener LV; 1:47,70 Minuten), holte sich mit dem dritten Titel in Serie den Hattrick – und natürlich auch das EM-Ticket.

Das verrückte Wochenende des Florian Orth

Er war „nur“ ein Vizemeister. Und doch hatte Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) eine der großen Geschichten der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg geschrieben. Der Läufer, der am 25. Juli 29 Jahre alt wird und seit 2012 bei allen Europameisterschaften in Helsinki, Zürich und Amsterdam vertreten war, war so sehr gefragt wie selten in seiner Karriere. Zusammen mit seiner Frau Maren und seinem Vater Carsten legte Florian eine Reise hin, die verrückter kaum hätte sein können. Am Samstagabend um 21.20 Uhr stand er im B-Lauf im belgischen Heusden über 5000 Meter an der Startlinie und schob sich in 13:34,03 Minuten auf Platz zwei der deutschen Bestenliste. Vor allem aber: Die EM-Norm war auf den letzten Drücker abgehakt. „In den vergangenen vier Wochen gab es ja sonst keinen vernünftigen 5000er“, begründete Orth hinterher. „In Tübingen hatte ich die Form noch nicht. Ich habe dann zehn Tage Trainingslager in Regensburg absolviert, um mir den Traum von Berlin zu verwirklichen.“

So richtig verrückt wurde es aber nach der Norm von Heusden. „Ich wusste: Mit der Zeit ist der Weg nach Berlin kürzer geworden“, blieb Orth im Bild, musste aber die langen 600 Kilometer nach Nürnberg per Auto zurücklegen. „Wir hatten drei Hotelzimmer: Erst für zwei Tage in Düren, weil das Rennen ja so spät begann. Dann eins in Nürnberg, damit Flo sich vielleicht noch einmal hätte hinlegen können – was wir dann gar nicht brauchten. Und eins für den Zwischenstopp in Frankfurt“, berichtete Maren Orth. „Aber viel Schlaf war es trotzdem nicht“, sagte Florian Orth.

Und dennoch reichte es in einem Bummelrennen, in dem einzig der am Ende Viertplatzierte Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München; 14,17,53 Minuten) Interesse an Tempo hätte haben können, weil er die Norm von 13:40 Minuten noch nicht gelaufen war. Florian Orth hielt sich zurück blieb im Feld der 20 Läufer lange im Mittelfeld und schob sich erst zwei Runden vor Ende in eine aussichtsreiche Position. „Dann habe ich mich verzockt und zu früh angegriffen“, sagte Florian Orth zu seinem verpatzten Angriff auf der Gegengerade. Die Konkurrenz schien zu enteilen – bis der vermeintlich „müde“ Orth anzog und sich auf den letzten Metern auf Platz zwei schob.

Tobias Potye stößt die Türe zur EM auf

Silbernen Glanz hatte auch die Medaille von Hochspringer Tobias Potye (LG Stadtwerke München). Es war die erste Freiluft-Medaille des 23-Jährigen bei den Männern. Bis zu einer Höhe von 2,22 Meter blieb Potye am Sonntagnachmittag fehlerlos. Auch die nötige Höhe zum Überqueren von 2,25 Meter hatte der gebürtige Münchner, riss sie jedoch – besonders im zweiten Versuch – nur hauchdünn mit der Wade. „Der zweite Platz ist super. Ich wäre allerdings gerne noch ein bisschen höher gesprungen, doch mein linker Oberschenkel hat auf einmal zugemacht“, so Potye. Überragend präsentierte sich Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), der mit neuer Saisonbestleistung von 2,31 Meter seine deutsche Spitzenstellung bekräftigte. Potye dürfte Przybylko bei der EM in Berlin wiedersehen. Mit zweifach übersprungener Normhöhe und dem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften sollte er der Dritte EM-Teilnehmer aus München werden.

Hoffnungen, zum deutschen EM-Aufgebot zu gehören, macht sich auch Corinna Schwab (TV 1861 Amberg). Die erst 19-jährige schaffte es trotz dreier Starts bei der U 20-WM in Tampere, wo sie in zwei Staffeln stand und im Einzel die 200 Meter lief, sich sofort auch auf die deutsche Meisterschaft zu konzentrieren und im Vorlauf die drittbeste Zeit ablieferte. „Wir haben mit der Medaille nur geliebäugelt“, sagte Lutz Glaser. „Nach dem Vorlauf war es vielleicht dann noch mehr“, ergänzte seine Frau Gundy, die Schwab zusammen mit ihrem Mann seit Jahren betreut. Die Pläne der Saison, in die Glasers vermehrt auf Sprint setzten, sind bis hierher perfekt aufgegangen: In Tampere verzichtete man zugunsten der Sprintstaffel, die Gold holte, auf den Einzel-Einsatz über 400 Meter, jetzt hielt ihr Schützling auch im DM-Endlauf Rang drei in 53,17 Sekunden. Dafür gab es nicht nur die Bronzemedaille, sondern noch ein Bonbon zusätzlich: Corinna Schwab könnte als Mitglied der 4-x-400-Meter-Staffel zum deutschen EM-Aufgebot gehören.

Als Viertplatzierter knapp am Podestplatz vorbeigeschlittert ist 400-Meter-Hürden-Sprinter Tobias Giehl (LG Stadtwerke München; 51,48 Sekunden), der nach einem Handbruch vor zehn Tagen mit anschließender Operation mit einer Schiene laufen musste. Unmittelbar hinter Giehl ins Ziel kam mit neuer Saisonbestleistung von 51,86 Sekunden sein Trainingspartner Michael Adolf.

Nicht ganz zufrieden waren die bayerischen Dreispringer mit ihrem Abschneiden seiner Schützlinge. David Kirch (15,60 Meter) erreichte als Siebter immerhin noch den Endkampf. Paul Walschburger (beide LG Stadtwerke München; 15,17 Meter) scheiterte hingegen schon im Vorkampf mit der neuntbesten Weite, was ärgerlich ist, da er seiner Saisonbestleistung von 15,95 Meter einen Podestplatz erreicht hätte.

Mit Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) und Katrin Fehm (ESV Amberg) schafften noch zwei 20-jährige Bayerinnen aus der Oberpfalz Topplatzierungen: Die nach ihrem vergeblichen, aber bravourösen EM-Kampf sichtlich müde Dattke wurde über 5000 Meter Sechste in 15:56,93 Minuten. Fehm lief über 200 Meter in ihrem ersten Frauenjahr trotz einer über vierwöchigen Verletzungspause wegen eines Bänderrisses auf Rang fünf über 200 Meter in 23,54 Sekunden. Über 100 Meter hatte sie sich mit einem Vorlaufsieg am Samstag schon warmgemacht.