Sharon Müller (links) war sowohl im Speed-Cross als auch im Team Trail im Einsatz - und siegte doppelt, bei Letzterem mit Partnerin Nina Borowy (rechts).

Über 50 Zweier-Teams gingen im Hauptlauf an den Start.

Das siegreiche Mixed-Team Lisa Schuster (links) und Björn Rudolph (rechts) entschied sich, den Mann an den Start und die Frau an den Schluss zu stellen.

Lucas Herbeck (links) und Nick Jäger (rechts) beindruckten mit blitzsauberen Wechseln und siegten souverän.

Mit Andreas Kölbl (Nummer 60) setzte sich ein 400 Meter Hürden Spezialist bei der Speedcross-Premiere durch.

Die Trainingspartnerinnen Julia Rath und Ronja Wohlfahrt gingen vereinsübergreifend als "Sweet800" an den Start und duellierten sich mit den Jungs. Alle Fotos: Markus Brennauer

04.11.2018 14:59 // Von: Markus Brennauer

4. Penzberger Teamtrails: Spannende Rennen und ein neuer Teilnehmerrekord

Erschöpfte, aber glückliche Athleten, lachende Gesichter, ein neuer Teilnehmerrekord, tolle sportliche Leistungen und eine erfolgreiche Speedcross-Premiere: Die Organisatoren des 4. Penzberger Teamtrails waren rundum zufrieden. Auf dem anspruchsvollen Wiesenparcours bekamen die Zuschauer spannende Rennen zu sehen, wobei die Sportler aus dem Landesstützpunkt Fürth und des TSV Penzberg den Hauptläufen ihren Stempel aufdrückten.

Allen voran der Deutsche Jugend-Crosslauf- und Hindernismeister 2018 Nick Jäger und sein Teamkamerad Lucas Herbeck (beide TSV Penzberg). Die beiden Hindernis-Spezialisten siegten über die 10,5 Kilometer mit 34:18 Minuten. Dabei musste jeder der beiden abwechselnd vier Runden zu je 1,3 Kilometer laufen. Nach den ersten beiden Runden waren der deutsche Jugendmeister von 2017, Florian Bremm (TV Leutershausen) mit seinem Partner Valentino Masi (LG Hof) noch fast gleichauf mit den Penzbergern, doch bereits in der dritten von acht Runden konnte sich Herbeck ein wenig von Masi absetzen.

„Meine Beine waren heute richtig fit. Trotz der vielen kleinen Anstiege und der Hindernisse konnte ich fast immer Druck machen“, so der 21-jährige Student. Im Ziel betrug der Vorsprung letztendlich 27 Sekunden. „Das konnte ich auch nicht mehr gegen Nick zulaufen, denn Nick ist richtig fit, das sehe ich ja beim Training“ so Florian Bremm, der sich freut, dass Nick Jäger sein Studium in Erlangen begonnen und sich der Trainingsgruppe im Landesstützpunkt angeschlossen hat. Bronze ging mit 36:00 Minuten an die beiden Landshuter Felix Zimmermann und Philipp Bertsch, die sich den von hinten heranstürmenden Paul Hahn (TSV Penzberg) und Daniel Götz (SV Bergdorf-Höhn) erwehren konnten.

Extrem spannend war es das ganze Rennen über in der Mixed-Wertung. Hier hatte das Siegerpaar um Björn Rudolph und Lisa Schuster (beide LAC Quelle Fürth) mit 40:53 Minuten nur neun Sekunden Vorsprung auf ihre Vereinskameraden Ann-Kathrin Wiertz und Pablo Rubio Warter. Den Reiz machte hier aus, dass die Teams selber entscheiden konnten, ob sie einen Mann oder eine Frau als Startläufer beginnen lassen. Immer in Schlagdistanz waren dabei auch die beiden Mixed-Teams der Altersklasse Masters I (Teamalter 71 bis 100). In einem dramatischen Rennen setzten sich hier Tom Scheifl und Susanne Feigl (beide LC Tölzer Land) mit 41:34 Minuten und vier Sekunden Vorsprung auf Helen Dyke und Tom Hovan (beide Lauffeuer Chiemgau) durch. Herausragend war auch die Leistung der Mixed-Sieger der Altersklasse Masters II (Teamalter über 100). Josefine und Reinmund Hobmaier (beide PTSV Rosenheim) verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr souverän mit 44:47 Minuten.

Gleich zwei Mal als Siegerin durfte sich Sharon Müller (TSV Penzberg) feiern lassen. Zunächst siegte die 27-jährige 400-Meter-Hürden-Spezialistin souverän bei der Speedcross-Premiere in 1:59 Minuten. Auf dem anspruchsvollen, 600 Meter langen Parcours, bei dem die Athleten drei Hindernisse und die Lifttrasse des Skihangs überqueren mussten, setzte sich eine der erfahrensten Speedcross-Läuferin Bayerns deutlich vor Franziska Köll (LG Oberland) und Alicia Wutz (Penzberg) durch.

15 Minuten nach dem Speedcross-Finale startete Müller dann gemeinsam mit ihrer Teamkameradin Nina Borowy erneut im Team-Trail. Bereits kurz nach dem Start setzte sich Müller an die Spitze, woran sich bis ins Ziel nichts änderte. Mit 43:58 Minuten kamen beide vor ihren Teamkameradinnen Ramona März und Regina Bauer (44:32 Minuten) ins Ziel, die sich im Verlauf des Rennens von Platz fünf auf den Silberrang nach vorne arbeiteten. „Unsere Beine waren vom Frankfurt Marathon vor sechs Tagen zunächst ein wenig schwer. Doch je länger das Rennen dauerte, desto lockerer wurden sie“, so die beiden Läuferinnen. Bronze ging mit 44:36 Minuten an Hanna Frühauf und Louisa Omoruyi (beide LG Würm Athletik).

Ganz ähnlich erging es Speedcross-Sieger Andreas Kölbl (TSV Penzberg). Der Bayerische Vizemeister über 400 Meter Hürden zeigte auf der technisch schwierigen Strecke seine Klasse und setzte sich mit 1:33 Minuten deutlich vor 800-Meter-Spezialist Jakob Rüchardt (LC Buchendorf; 1:39 Minuten) und Matthias Bauer (TSV Penzberg; 1:42 Minuten) durch. „Nach dem steilen Anstieg über die Lifttrasse haben sich meine Beine so gut angefühlt, sodass ich mich von Jakob lösen konnte“, so der 24-jährige Langsprinter.

Doch nicht nur bei den Erwachsenen durften die Zuschauer spannende und hochklassige Rennen bewundern. Im Schülerlauf waren die Bayerischen Meisterinnen Julia Rath (TSV Penzberg) und Ronja Wohlfahrt (TuS Feuchtwangen) das Maß aller Dinge, die mit 7:45 Minuten eine Minute Vorsprung hatten, aber sich trotzdem mit den Siegern bei den Jungen, Matheo Schubert und Tobias Döllinger (beide LAC Quelle Fürth; 7:51 Minuten) spannende Duelle liefern konnten.

Im Schülerlauf (Teamalter bis 28 Jahre) musste jeder Läufer zwei Mal die 600-Meter-Speedcross-Runde laufen. Im Jugendlauf (Teamalter bis 34 Jahre) musste jeder Athlet gleich drei Mal ran. Auch hier zeigte sich, dass Hindernisläufer auf dem durchgängig mit Spikes belaufbaren Kurs im Vorteil waren. Marvin Bertram und Luk Jäger (beide TSV Penzberg), beide bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften schon mit Team-Silber dekoriert, setzten sich über die insgesamt drei Kilometer mit 10:02 Minuten vor Sebastian Döring und Ilias Boukechab sowie Milan Schmidt und Paul Fischer (alle LAC Quelle Fürth) durch.

Insgesamt waren in Penzberg 108 Teams auf dem zuschauerfreundlichen Kurs unterwegs, zudem noch zehn Starter beim Speedcross. „Wir sind rundum zufrieden mit der Veranstaltung. Ein neuer Teilnehmerrekord, glückliche Athleten, spannende und hochklassige Rennen und sogar ein wenig Sonnenschein, was will man mehr“, bilanzierte Chef-Organisatorin Melanie Jäger. Die Veranstalter in Penzberg hatten zum ersten Mal die Strecke so präpariert, dass man ohne Probleme mit Spikes belaufen konnte. „Wir haben am Vortag drei Kubikmeter Rindenmulch auf den Asphaltabschnitten verteilt. Doch mit den vielen Helfern waren wir schneller damit fertig als erwartet“, erzählte Streckenchef Markus Brennauer. Die vielen Helfer sorgten am Veranstaltungstag dann auch für einen reibungslosen Ablauf, wobei viele auch als Athleten auf der Strecke unterwegs waren.