Erneute Punktladuntg: Florian Orth unterbot am Montagabend in Stockholm die Hallen-EM-Norm über 3000 Meter. Foto: Theo Kiefner

04.02.2019 21:32 // Von: Kurt Ring

Florian Orth erfüllt in Stockholm die Hallen-EM Norm über 3000 Meter

„Geschafft!“ lautete die kurze und knappe Whatsapp-Nachricht, die Teamchef Kurt Ring am Montagabend gegen 20 Uhr erreichte. Sie kam aus Stockholm und drückte Bedeutendes aus. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) war kurz vorher beim EAA-Indoor-Meeting in der schwedischen Hauptstadt als 3000-Meter-Dritter mit 7:54,27 Minuten die Norm für die Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) gelaufen.

Der 29-Jährige spielte seine ganze Routine aus und lieferte erneut Maßarbeit wie schon im vergangenen Sommer, als er für die Heim-EM in Berlin ein ähnliches Kabinettstück ablieferte. Der
Regensburger kann damit für seinen nächsten internationalen Einsatz planen.

2015 in Prag (Tschechische Republik) hatte er über diese Strecke Rang acht belegt. An diesem Abend waren zwei Athleten schneller: Der Australier Stewart McSweyn steigerte sich als souveräner Sieger auf 7:47,99 Minuten. Der Schwede Jonas Leanderson folgte in 7:54,07 Minuten als Zweiter.
 
Mit einer endgültigen Nominierung kann Florian Orth in zwölf Tagen bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig rechnen. Nachdem sein langjährigen Konkurrent Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) aus Verletzungsgründen dort bereits abgesagt hat und mit Richard Ringer (LC Rehlingen) und Amanal Petros (TV Wattenscheid) keine Hallen-Ambitionen haben, zählt der Nordhesse von der LG Telis Finanz Regensburg dort zum absoluten Favoritenkreis. Er kann sich nun dort ein taktisches Rennen, das er liebt und in der Regel auch bestens beherrscht, leisten und mit einem Trepperlplatz die Nominierung endgültig klar machen.

Teamkollege Benedikt Huber beendet indessen nach einer kleinen Verletzung um die Weihnachtszeit, die ihm schon das Südafrika-Höhentraining im Januar kostete, die Hallensaison und startet nicht bei der DM. Der knappe Sieg über 800 Meter beim Munich Indoor mit für ihn unbefriedigenden 1:54,99 Minuten ließ den Entschluss reifen, nun voll auf den Sommer zu setzen. „Unter 1:46“ heißt dort das erklärte Ziel für den Oberbayern, der derzeit im heimischen Palling alles andere als ideale Trainingsbedingungen vorfindet. Deshalb geht’s für ihn auch am Wochenende der Hallenmeisterschaften mit einem 15 Athleten umfassenden Tross zum Klimatrainingslager ins
portugiesische Montegordo.

Regensburgs zweite Hallen-EM Aspirantin Nada Ina Pauer (LG Telis Finanz Regensburg) wird am kommenden Freitag in Madrid über 3000 Meter versuchen, die für Glasgow nötigen 9:05,00 Minuten zu unterbieten. Schafft sie das, schlüpft sie im Gegensatz zu Florian Orth allerdings ins österreichische Trikot, da sie zwei Staatsangehörigkeiten besitzt und damit der harten deutschen Norm von 8:55 Minuten aus dem Weg gehen kann.

Teamkollegin Miriam Dattke, die erst vor gut einer Woche mit einem tollen Hallen-Debüt in 2019 überraschte, zieht es indessen auf die Straße. Zusammen mit ihren Telis-Kollegeninnen und - kollegen Anja Scherl, Jonas Koller, Philipp Pflieger und Kevin Key steht sie am kommenden Sonntag beim Halbmarathon in Barcelona an der Startlinie.