Mitku Seboka (rechts) holte nicht nur den Einzeltitel, sondern gewann in Aichach auch mit seinen Mannschaftskollegen Valentino Masi (links) und Markus Schwartz (Mitte) Mannschaftsgold.

Brenda Kebeya dominierte über die Zehn-Kilometer-Distanz klar die Frauenkonkurrenz.

Anita Weber erlief sich souverän Gold in der W 50. Alle Fotos: Theo Kiefner

15.05.2019 13:41 // Von: Dieter Claus

Zehn-Kilometer BM Aichach: Titelgewinne für Brenda Kebeya und Mitku Seboka

Brenda Kebeya (LG Bamberg) und Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) heißen die diesjährigen Bayerischen Meister auf der Zehn-Kilometer-Distanz, die bei nasskaltem Frühlingswetter in Aichach über die Bühne ging.. In der Teamwertung dominierten die Athleten der LAC Quelle Fürth, sie siegten sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen. In den einzelnen Altersklassen erfüllten alle Favoriten die an sie gestellten Erwartungen.

Bei acht Grad, leichtem Regen und kühlem Wind gingen rund 250 Langstreckenläuferinnen und -läufer in Aichach an den Start. Nach einer Runde lag Tobias Gröbl (LG Zusam), der schon mehrfach den Bayerntitel auf dieser Distanz gewann, mit vier Sekunden Vorsprung auf die Verfolger in Führung. Brenda Kebeya hielt die zwei Quelle Fürth-Läuferinnen Tabea Haug und Anne Kesselring mit rund einer halben Minute auf Distanz. Mit einer Zwischenzeit von 15:28 Minuten zur Halbzeit überschritt Mitku Seboku die elektronische Fußmatte.

Johannes Hillebrand (LG Stadtwerke München), der im Vorjahr den Titel gewann, und Gröbl folgten mit wenigen Sekunden Abstand. Dass er aktuell zu den zehn schnellsten Läufern über zehn Kilometer in Deutschland gerechnet werden kann, bewies dann der gebürtige Athiopier Seboku in der dritten und vierten Runde. Verfolger Hillebrand fiel immer mehr zurück, und nach 30:46 Minuten war Seboku wie schon 2015 Bayerischer Meister über 10 Kilometer. Johannes Hillebrand gewann quasi als Trostpflaster die Klasse M 40, Tobias Gröbl siegte in der M 35.

Als dann 35 Läufer unter 35 Minuten im Ziel waren, rannte Kebeya ins Ziel. Im Vorjahr lief sie im entsprechenden Meisterschaftslauf noch 33:37 Minuten. Die Überraschung des Tages wurde Tabea Haug. Ihre Bestzeit stammte mit 37:58 Minuten aus dem Jahr 2017. Da Kebeya in der letzten Runde langsamer wurde, Tabea Haug aber ihr Tempo halten konnte, entzog sie sich letztendlich mit 35:46 Minuten einer Deklassierung durch die Afrikanerin und setzte stattdessen eine neue persönliche Rekordmarke.

Im Wettbewerb dem U 23 gab es keine Überraschungen. Marina Rappold (LG Telis Finanz Regensburg) und Valentino Masi (LAC Quelle Fürth) heißen hier die Bayerischen Meister 2019. Masi verbuchte sein Auftritt in Aichach positiv: „Ich bin super zufrieden, die 31 Minuten sind jetzt in Reichweite, ich bin bewusst nicht so schnell angegangen. So habe ich am Ende noch viel Kraft für einen Spurt gehabt.“

Das erwartete Ergebnis ergab sich auch zumeist in der Konkurrenz der einzelnen Altersklassen. In der M 50 gewann „dahoam“ Georg Steinherr (LC Aichach), in der M 55 erfüllte sich Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) die gewünschte 35er-Zeit und deklassierte dabei noch alle anderen Rivalen der AK, in der M 60 fand Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen) nach seiner Enttäuschung bei der deutschen Cross wieder Tritt und in der M 65 übernahm Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) mit einer Zeit von 39:00 Minuten Platz eins in der aktuellen bayerischen Bestenliste.

Kleiner wurden die Teilnehmerfelder ab der M 70, die Zeiten der Senioren können sich aber dennoch sehen lassen. Peter Speer (MBB SG Augsburg) holte mit 44:36 Minuten den Titel in der M 70, Hans Paluszynski (FT Jahn Regensburg) mit 49:29 Minuten in der M 75 und der 81-jährige Bernhard Minde (TS Herzogenaurach) hatte nach 52:34 Minuten seinen Meisterschaftslauf beendet. Die einzige Überraschung im Lauf der Senioren ergab sich in der M 45. In Abwesenheit des Favoriten Jan Lettenmaier (LG Stadtwerke München) freute sich Sascha Jäger (LG Passau) über eine Zeitverbesserung im Vergleich zum Vorjahr sowie die Goldmedaille.

Vermutlich für sie selbst unerwartet kam der Titel in der W 35 für Stefanie Pötzl (SWC Regensburg), in der W 40 für Manuela Glöckner (TSV Ebermannstadt) und in der W 55 für Berta Schiller (SG Indersdorf). Ganz anders dagegen in der W 45: Hier übernahm die überragenden Siegerin Yvonne Kleiner (LG Stadtwerke München) mit einer Zeit von 37:07 Minuten dieses Jahr das Regiment, wenn es um die Meistertitel geht. Anita Weber (FTSV Straubing) macht das in der W 50 bereits im zweiten Jahr und siegte in Aichach in einer Zeit von 40:30 Minuten. Christine Sachs (LG Mettenheim) dominiert seit Jahren in Bayern die W 60 und brachte aus Aichach natürlich die Goldmedaille mit. Karin Rothenberger (PTSV Rosenheim) steigerte sich am Sonntag um mehr als fünf Minuten und wird nun in der W 65 unter den drei schnellsten Läuferinnen ihrer AK zu lesen sein. Mit ihrer Zeit von 51:25 Minuten dürfte in der W 75 Heide Bock (Forstenrieder SC) die bayerische Bestenliste 2019 anführen.

Einen Meistertitel hätte wohl auch Josef Lechner mit seinem Team von 55 Helfern vom Veranstalter LC Aichach verdient.  „Wir sind sehr zufrieden. Dass noch so viele Läufer bei der Siegerehrung dabei waren, hat uns gefreut, aber auch überrascht“, resümierte Lechner. Die nächsten Meisterschaften auf einer Langstrecke finden über die Halbmarathondistanz am 26. Mai in Markt Indersdorf statt. Mit Michael Rauch und dem SG Indersdorf steht dafür ein äußerst erfahrener Veranstalter bereit.