Harter Kampf mit Happyend für Sebastian Döring (im Vordergrund). Bei den Bayerischen Staffelmeisterschaften wies der Fürth seinen Karlstädter Konkurrenten Jonas Babinsky in die Schranken.

Fabienne Kohlmann, einer der Eckpfeiler des bayerischen Leichtathletik im vergangenen Jahrzehnt, zog sich in Freising noch einmal die Laufschuhe an und abolvierte mit Schwester Corinne gleich zwei Staffeleinsätze.

Adrian König-Rannenberg trug den Staffelstab für sein Höchstädter Team als Erster über die Ziellinie.

Zuvor hatte Niklas Buchholz (143) von Martin Weinländer (148) übernommen.

Auch Anne Kesselring (rechts) zeigte über 3 x 800 Meter, was sie noch immer kann. Hier übergibt sie den Stab an Kerstin Hirscher.

Doppelte Mühe, doppelter Lohn: Mona Mayer (links) holte sich sowohl über 3 x 800 wie über 4 x 400 Meter den Titel...

...ebenso wie Viviane Heilmann, ihre Kollegin aus der Startgemeinschaft.

Des Trainers ganzer Stolz: Die U 23 der LAG Mittlere von Francisco Munoz gewann bei ihrem "Heimspiel" erneut den Titel.

Staffel mit Perspektive: Linus Wiedenbauer (262) und Jonas Lohmaier (251) traten über 4 x 400 Meter der U 20 courahiert auf.

Emma Lindner (38) erkämpfte sich auf den letzten Meter für ihre Bamberger U 16-Auswahl den Sieg über 3 x 800 Meter. Alle Fotos: Theo Kiefner

31.05.2019 13:41 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Staffel-MS Freising: Herausragende Einzelstarter garantieren Teamerfolge

Dass auch bei Staffelwettbewerben einzelne Läuferinnen und Läufer herausragen, darf gerade in der Leichtathletik eigentlich niemanden verwundern. Ohne die so genannten Leistungsträger ist der Erfolg im Trio oder im Quartett schlechterdings unmöglich, wie einmal mehr in diesem Jahr die Bayerischen Staffelmeisterschaften in Freising bewiesen wurde. Bei milden Frühsommerwetter trugen die Protagonisten diesmal den Namen Kohlmann oder hießen Buchholz, König-Rannenberg, Mayer oder Heilmann.

Dass dennoch eine geschlossene Mannschaftsleistungen den Unterschied zwischen Gold, Silber, Bronze oder der "Holzmedaille" machen kann, durften auch die Teams in der Domstadt an der Isar erfahren. Bei reibungsloser Organisation und zügig abgewickelten Wettbewerb durch die LAG Mittlere Isar fiel einzig ins Gewicht, dass von den gemeldeten Staffeln ein nicht geringer Teil aus unerfindlichen Gründen überhaupt nicht angereist war, so dass die Teilnehmerzahlen vom Vorjahr in Neuendettelsau nicht erreicht wurden. Ein Resultat des ständig wechselnden Sachstandes um die Deutschen Staffelmeisterschaften, für die die Landesmeisterschaften bislang immer eine willkommene Qualifikationsmöglichkeit darstellten?

So suchte man in der Ergebnisliste der Männer den Vorjahressieger LAC Quelle Fürth mit Patrick Schneider ebenso vergeblich, wie das Viertelmeiler-Quartett des TSV Gräfelfing - unter anderem Vereinsnamen immerhin amtierender Deutscher 4 x 400-Meter-Meister - , das seine Norm für die Staffel-DM in Wetzlar (15./16. Juni) schon vorher abghakt hatte. So fiel der Titel an die Startgemeinschaft Ammer-Isar-Loisach, die sich im Entspurt knapp in 3:28,20 Minuten vor dem TSV Schwabmünchen (3:28,80 Minuten) durchsetzen konnte.

Eine exzellente Zeit bot das 3 x 1000-Meter-Trio des LSC Höchstadt/Aisch mit Martin Weinländer, Niklas Buchholz und Adrian König-Rannenberg als souveräner Titelträger an. Mit ihren 7:28,49 Minuten schoben sich die Mittelfranken auf Rang drei der deutschen Bestenliste. Auch der zweite Anzug der Laufhochburg Höchstadt passte. Mit 7:36,44 Minuten ging auch die Silbermedaille an den LSC, während die LG Telis Finanz Regensburg mit 7:43,75 Minuten auf den dritten Platz landete.

Eine, die noch vor gut zweieinhalb Jahren bei den Olympischen Spielen in Rio an den Start ging, aber mittlerweile ihre Leistungssportkarriere beendet hat, gab den weißblauen Staffelmeisterschaften ein bisschen goldenen Glanz. Fabienne Kohlmann holte jeweils als Schlussläuferin der 3 x 800- und der 4 x 400-Meter-Staffel für die Frauen der LG Karlstadt-Gambach-Lohr zusammen mit ihrer Schwester Corinne, Mareike Bauer und Mia Weißhaar (nur 4 x 400 Meter) Gold in 6:47,05 beziehungsweise 3:55,53 Minuten. Über 3 x 800 Meter lieferte den Karlstädter allerdings das Trio des LAC Quelle Fürth mit Anne Kesselring und Kerstin Hierscher einen harten Kampf (6:51,75 Minuten).

Ähnlich interessante Kostellationen gab es in der weiblichen U 20, wo die Startgemeinschaft MTV Ingolstadt-Hammelburg klar die beiden Konkurrenzen beherrscht und die Sportlerinnen ebenfalls zum Doppelstarts absolvierten (ein Teil davon in der U 23). Angeführt von der Deutschen Hallenmeisterin Mona Mayer und Langhürden-Spezialistin Viviane Heilmann katapultierten sich die Mädchen der oberbayerisch-unterfränkischen Allianz mit 3:52,48 Minuten auf Anhieb in eine Favoritenrolle bei den Deutschen Staffelmeisterschaften in Wetzlar. Die 3 x 800 Meter ging in 7:06,39 Minuten ebenfalls an die Startgemeinschaft, während der MTV 1881 Ingolstadt als reiner Verein die 3 x 800 Meter bei der weiblichen U 23 (7:13,10 Minuten) vor der LG Würm Athletik (7:13,64 Minuten) und dem SWC Regensburg (7:24,87 Minuten) gewann. Einen viel umjubelten Erfolg für die Gastgeber von der LAG Mittlere Isar gab es über 4 x 400 Meter der weiblichen U 23 in 4:08,25 Minuten.

Bei den männlichen U 23-ern hießen die Sieger über 4 x 400 Meter LG Donau-Ries (3:35,80 Minuten) vor dem SWC Regensburg (3:37,84 Minuten) und über 3 x 1000 Meter LG Stadtwerke München (7:33,12 Minuten). Auch hier wurde das Rennen erst auf der Zielgerade entschieden, was der Abstand des Zweitplatzierten Startgemeinschaft Ammer-Isar-Loisach (7:33,78 Minuten) und der Startgemeinschaft Passau-Pfarrkirchen (7:38,20 Minuten) verdeutlichte.

In der männlichen U 20 will sich über 4 x 400 Meter eine Staffel der LG Stadtwerke München langsam etablieren. In Freising klappte dies mit dem Titelgewinn und einer Zeit von 3:25,01 Minuten bereits ganz gut. Damit hätten die jungen Landeshauptstädter auch die Männerkonkurrenz für sich entschieden. Ebenfalls noch unter der 3:30er-Marke blieb die LG Würm Athletik (3:29,41 Minuten), die vor dem TV 1881 Marktheidenfeld (3:35,02 Minuten) ins Ziel kam. Eine Klasse für sich war über 3 x 1000 Meter der männlichen U 20 der Tus Bad Aibling mit seiner Siegerzeit von 8:13,32 Minuten.

Über 3 x 1000 Meter (männlich) ging Gold in der U 18 an das LAC Quelle Fürth (8:18,58 Minuten), das in einem spannenden Rennen noch die LG Karlstadt-Gambach-Lohr (8:19,43 Minuten) niederrang, sowie in der U 16 an die LG Stadtwerke München (9:03,99 Minuten). In den 3 x 800-Meter-Konkurrenz der weiblichen U 18 siegte die LG Oberland (7:41,13 Minuten), in der U 16 - dem mithin umkämpftesten Wettbewerb mit gleich elf Staffeln - hatte die LG Bamberg hauchdünn die Nase vor der Startgemeinschaft Passau-Pfarrkirchen in 7:20,35 zu 7:20,56 Minuten vorne.

Acht Senioren-Staffeln gingen außerdem an den Start, jeweils über 3 x 800 beziehungsweise 3 x 1000 Meter.