Groß war die Freude bei Christina Hering nach ihrer Silbermedaille bei der Universiade in Neapel.

Auf der Zielgerade musste die Münchnerin nur die Favoritin Catriona Bisset vorbeiziehen lassen.

Mit der Endkampfteilnahme und Platz sieben erfüllt Kugelstoßer Christian Zimmermann sein Minimalziel.

Für Katharina Trost reichte es in Neapel nicht ganz. Im Halbfinale über 800 Meter war Endstation. Alle Fotos: Arndt Falter

11.07.2019 14:42 // Von: LG Stadtwerke München/Dietrich Mauersberg/Reinhard Köchl

Universiade Neapel: Christina Hering wird zum Silber-Girl - Christian Zimmermann auf Rang sieben

Bei der 30. Universiade im italienischen Neapel gewann Christina Hering (LG Stadtwerke München) die Silbermedaille über 800 Meter. Für die 24-Jährige ist es die vierte Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Die letzte datiert aus dem Jahr 2015. Mutig, kämpferisch, sehr präsent, taktisch versiert und nicht zuletzt auch in bester körperlicher Verfassung trat Hering im Stadio San Paolo auf und wurde dafür belohnt. Kugelstoßer Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) belegte Rang sieben.

Nach einer exzellenten Vorstellung in der Halbfinalrunde am Vortag überzeugte die mehrfache Deutsche Meisterin nun auch im Finale mit einer ausgeklügelten Renntaktik. Auf den ersten 400 Metern überließ Hering die Führungsarbeit anderen und reihte sich in günstiger Position im hinteren Teil des Feldes ein. Zur Rennmitte mit einer Durchgangszeit von 59,27 Sekunden schickte sich die 1,85-Meter große Athletin an, Kontakt zur Spitze des Feldes aufzunehmen, wofür sie auch einige Extrameter in Kauf nahm.

Nach 600 Metern wollte es Hering dann wissen: Sie attackierte Catriona Bisset (Australien) und Docus Ajok (Uganda), die gleichauf an der Spitze liefen, und ging dann kurz vor der letzten Kurve in Führung. Herings furiosem Antritt konnte einzig Bisset folgen, die auf der Zielgeraden noch zulegte und sich mit einer Zeit von 2:01,20 Minuten den Weltmeistertitel der Studierenden sicherte. Dank eines sehr guten Endspurts kam Hering letztlich souverän als Zweite über die Ziellinie. Die Zeit von 2:01,87 Minuten ist eine neue Saisonbestleistung für die Münchnerin. Auf den Rängen drei und vier folgten Ajok (2:02,31 Minuten) und Lore Hoffmann (Schweiz/2:02,58 Minuten).

„Ich war schon nach dem Halbfinale ziemlich euphorisch, weil ich endlich mal wieder ein richtig taktisches Rennen gelaufen bin. Jetzt im Finale konnte ich dann noch mal einen draufsetzen. Ich habe insgeheim zwar schon mit einer Medaille geliebäugelt, aber dass es am Ende tatsächlich Silber geworden ist, fühlt sich an wie Gold. Die Australierin war Titelanwärterin, sie ist vor einem Monat schon unter zwei Minuten gelaufen. Ich bin total happy und möchte jetzt die Atmosphäre in Neapel genießen, bevor es in den zweiten Teil der Wettkampfsaison geht, für die ich ja noch weitere Ziele habe“, meinte Hering am Abend in der süditalienischen Millionenstadt.

Bei der Siegerehrung zu Gaudeamus igitur, der Hymne des internationalen Hochschulsportverbandes, war der Studierenden der Technischen Universität München dann anzusehen, was ihr diese Silbermedaille bedeutet.

Weniger Glück hatte Christina Hering Trainingspartnerin, die Deutsche Hallenmeisterin Katharina Trost (LG Stadtwerke München). Mit 2:04,23 Minuten reichte Rang fünf im dritten Lauf nicht fürs Weiterkommen.

Im Kugelstoßen hatte der ehemalige Wasserburger Simon Bayer (VfL Sindelfingen) in der Qualifikation mit einer neuen Bestleistung von 19,95 Metern überzeugt. Diese hatte ihm unter allen Teilnehmern hinter dem favorisierten Polen Konrad Bukowiecki (20,19 Meter) die zweitstärkste Quali-Leistung eingebracht. Doch im Finale am selben Abend wollte ihm kein Stoß über 19 Meter gelingen, mit 18,95 Metern wurde er Neunter. Eine Verbesserung zu seinem Auftritt in der Quali (19,15 Meter) gelang dagegen Christian Zimmermann (Kirchheimer SC), der mit 19,32 Metern Rang sieben belegte.

Über 100 Meter gelang Aleksandar Askovic (LG Ausgburg) mit dem Einzug ins Semifinale ein Achtungserfolg. Nach 10,50 Sekunden im Vorlauf belegte er dort in 10,55 Sekunden im dritten und letzten Vorlauf den siebten Platz.