Miriam Dattke will auf eine bislang hervorragende Saison noch einmal das i-Tüpflchen setzen. Foto: Wilhelmi

13.09.2019 10:08 // Von: Dieter Claus

Zehn-Kilometer DM Siegburg: LG Telis Finanz Regensburg mit großen Hoffnungen

Das Medaillendepot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für seine Meisterschaften leert sich allmählich. Für viele Langstreckenläufer bietet sich am Sonntag, 15. September, in Siegburg bei der DM über zehn Kilometer die letzte Möglichkeit, Edelmetall zu erkämpfen. Mit Sicherheit werden dabei bayerische Teilnehmer ein Stück aus dem Medaillenkuchen erhalten. In der Teamwertung haben die Athleten der LG Telis Finanz Regensburg ausgezeichnete Chancen.

Besonders schwer wird es für die Männer aus dem Freistaat. Als klarer Favorit geht Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) ins Rennen. Beim 10 000-Meter-Europacup wurde er mit 27:52 Minuten Zweiter. In den Medaillenrang könnten aber auch die Regensburger Simon Boch, Dominik Notz, Tim Ramdane Charif und Florian Orth rennen. Orth setzt zwar nach seinem Lauf beim Diamond League in Brüssel für seinen Start in Siegburg noch ein Fragezeichen. „Wenn ich starte, dann will ich vorne mitlaufen“, teilt der Zahnmediziner mit. Mit den genannten Vereinskollegen sind die Chancen für Orth auf eine Goldmedaille in der Mannschaftswertung extrem hoch. Tobias Schreindl (LG Passau) lässt fast keine Deutsche Meisterschaft aus. In Siegburg wäre er mit einer Zeit um 30 Minuten und einem Platz unter den ersten 15 Finishern zufrieden.

Im Wettbewerb der Frauen gibt es keine unangefochtene Favoritin. Vielleicht ergibt sich eine Spitzengruppe, bestehend aus Fabienne Königstein (MTG Mannheim), Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) sowie den beiden Telis-Läuferinnen Miriam Dattke und Anja Scherl. Wenn dann Thea Heim noch schnell läuft, dürften die Telis-Frauen in der Mannschaftswertung mit den Männern aus ihrem Verein gleichziehen. Insbesondere für Dattke könnte dieser Herbstsonntag ein ganz goldener werden. Sie hat ausgezeichnete Chancen, auch noch in der Wertung der U 23 den Titel zu gewinnen.

Warum fahren so wenig bayerische Läuferinnen und Läufer aus den Seniorenklassen nach Siegburg? In vielen Altersklassen fehlen die weißblauen Spitzenläufer. In der M 40 findet sich Johannes Hillebrand (LG Stadtwerke München) in der Starterliste. Im Frühjahr erkämpfte er sich bei den Deutschen  Crosslaufmeisterschaften in Ingolstadt den Vizetitel. In Siegburg trifft er wieder auf seinen Bezwinger auf der Crossstrecke. Doch Hillebrand gibt sich ambitioniert: „Ich denke, eine Zeit unter 32 Minuten müsste drin sein. Ich werde natürlich versuchen, die AK zu gewinnen.“

Acht Läuferinnen sind in der W 45 gemeldet, und unter ihnen Yvonne Kleiner (LG Stadtwerke München). Sie hat schon in Ingolstadt in ihrer Altersklasse den deutschen Titel im Crosslauf gewonnen. Eine Medaille in der Teamwertung könnte sich in der AK M 50/55 für das Trio Peter Kozlowski, Thomas Noell, Rudolf Salzberger (SWC Regensburg) ergeben. In der W 50 vertreten Stefanie Borris (MTV Ingolstadt) und Amanda Reiter (PTSV Rosenheim) die bayerische Leichtathletik. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften auf der Halbmarathondistanz lag Reiter nur 16 Sekunden vor Borris und beide Läuferinnen lagen unter den besten Fünf ihrer AK.

In der M 60 findet sich Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen). In Bremen gewann er vor einem Jahr in der gleichlautenden DM die Silbermedaille und in der Teamwertung Gold. Den Titel in der Teamwertung AK M 60+ wird ihm mangels Mannschaftskollegen dieses Jahr verwehrt sein.

Landestrainer Jörg Stäcker erklärt das schwächere Meldeergebnis aus Bayern folgendermaßen: „Aufgrund des späten Termins der Deutschen Meisterschaften in Berlin sind weniger bayerische Läuferinnen und Läufer als gewöhnlich bei den Straßenlaufmeisterschaften am Start.“