Maximilian Zeus kann seinen Titel am Berg in Breitungen leider nicht verteidigen.

18.09.2019 12:17 // Von: Dieter Claus

DM Berglauf Breitungen: Flachere Strecke, größere Aussichten für Bayerns Höhenläufer

Hochfelln 2014-Bühlertal 2015-Tegelberg 2016-Arber 2017-Brocken 2018–Breitungen 2019: „Wir möchten alle Bergläuferinnen und Bergläufer Deutschlands motivieren, nicht nur die bayerischen“, begründet DLV-Berglaufmanager Kurt König die Auswahl für Breitungen als Austragungsstätte der Deutschen Berglaufmeisterschaften am kommenden Sonntag, 22. September. Dennoch bieten gerade die Bergläufer aus dem Freistaat einmal eine starke und schlagkräftige Gruppe auf.

Freilich, das Sportgerät Berg stellt in Thüringen andere Ansprüche an die Läuferinnen und Läufer, als etwa am Karwendel. 13,2 Kilometer lang ist die Strecke, davon verlaufen zirka neun bergauf und vier bergab. Insgesamt sind 750 Höhenmeter zu bewältigen. Es wird auf Forstwegen und Waldwegen gelaufen.

Das könnte eine Chance für renommierte Langstreckler wie Simon Boch und Kevin Key (beide LG Telis Finanz Regensburg) sein, die nicht unbedingt als ausgesprochenen Bergläufer gelten. Mit dem Drittplatzierten der „Deutschen“ des Vorjahres, Konstantin Wedel, könnte wie schon am vergangenen Sonntag in Siegburg auf der Zehn-Kilometer-Distanz die Mannschaftsmeisterschaft an die Telis-Läufer fallen. Nicht dabei sein wird in Breitungen der Titelverteidiger Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg) und der Berglaufspezialist Benedikt Hoffmann (TSG Heilbronn), der aktuell eher bei Ultraläufen startet. Zeus konnte in den zurückliegenden Wochen nur eingeschränkt trainieren und hat die Saison vorzeitig beendet: „Bei der Titelverteidigung nicht antreten zu können, ist natürlich extrem schade." Als weitere leistungsstarke bayerische Bergläufer haben sich Anfang August am Tegelberg Daniel Götz (SV Bergedorf-Höhn) und Christoph Sturm (SWC Regensburg) empfohlen. Beide sind für Breitungen gemeldet, Sturm kann allerdings nicht starten.

„In der Frauenwertung ist für mich Sarah Kistner die Favoritin“, meint Kurt König. Wo bleiben dann die bayerischen Bergläuferinnen? In der U 20 hat Antonia Niedermaier (PTSV Rosenheim) ausgezeichnete Chancen auf den Titel. Vielleicht schiebt sie sich dann auch noch in der Gesamtwertung weit nach vorne. „In der Mannschaftswertung bei den Frauen erhoffen wir uns eine Medaille“, gibt Toni Gröschl als Betreuer des Rosenheimer Frauenteams die Richtung vor.

Berglauf bietet als Langstreckenlauf natürlich immer auch Chancen für Läufer der Masterklassen. In der M 35 startet Heiko Middelhoff (MTV 1881 Ingolstadt). Gegen den starken Marcel Krieghoff (SC Impuls Erfurt) wird er vermutliche kaum eine Chance haben. Middelhoff erhofft sich allerdings mit Martin Stier und Bastian Glockshuber für den MTV in der Mannschaftswertung einen Platz unter den ersten fünf Teams der Gesamtwertung.

Mit den besten Senioren Bayerns ist der BLV in der M 50 vertreten. Die LG Allgäu meldete vier Läufer, darunter den mehrfachen Meister Thomas Langer. Er spekuliert auf einen dritten Ran . In der Mannschaftswertung M 50/55 dürfte die Goldmedaille jedenfalls ins Allgäu gehen. Titelanwärter in den beiden Klassen sind Roland Wild (LG Bamberg) und Winfried Huber (PTSV Rosenheim). „Der Winni Huber ist ganz stark. Der hat zwei Bergläufe in der Region mit einer Superzeit gewonnen“, weiß sein Vereinskollege Reinmund Hobmaier. Die Strecke in Breitungen kommt vermutlich auch Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen) entgegen. Bei der DM über zehn Kilometer wurde er mit einer Zeit von 37:28 Minuten Vizemeister in der M 60.

Schnelle Seniorenläufer finden sich in Bayern beim SVG Ruhstorf/Rott. In der M 65 rechnet Ruhstorfs Betreuer Ludwig Grasmann für Viktor Daudrich und Ludwig Lang einen Platz auf dem Stockerl aus. Aber da will vermutlich auch Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) stehen. Mit einer Medaille möchte Peter Speer (MBB SG Augsburg) Thüringen verlassen. Auf der Halbmarathondistanz lief er kürzlich auf anspruchsvollem Parcours 1:40:00 Stunden.

Die meisten Seniorenläuferinnen des Freistaates finden sich in der W 50. Bayerische Läuferinnen werden in der Mannschaftswertung W 50 bis W 75 wahrscheinlich zur Siegerehrung gerufen. Da ist einmal das Team des SVG Ruhstorf/Rott mit Sieglinde Flexeder, Bettina Paternoster und Susanne Apfel, dann der PTSV Rosenheim mit den starken Läuferinnen Amanda Reiter und Barbara Stich sowie das Trio Angelika Rauh, Marion Weber, Sabine Kraus der LG Allgäu.