Imposante Bilder dürfen die Fotografen jedes Jahr beim München Marathon schießen. Schon beim Start kommen nicht nur die Objektjäger auf ihre Kosten.

Maxim Fuchs gelang das Kunststück, seinen Bayerischen Marathontitel vom Vorjahr zu verteidigen.

Stefanie Borris heißt die neue Bayerische Marathonmeisterin der Frauen. Fotos (2): Theo Kiefner

14.10.2019 14:45 // Von: Dieter Claus

München Marathon und BM Marathon: Titel-Duo für Maxim Fuchs, Premiere für Stefanie Borris

München leuchtete: An Sonntag war es der schon traditionelle München-Marathon mit integrierten Bayerischen Marathonmeisterschaften, ein Laufevent auf einer grandiosen Strecke bei herrlichem Herbstwetter. Der neue und alte Bayerische Meister auf der Königsdistanz hieß dabei Maxim Fuchs (LG Passau). Schnellste Läuferin aus Bayern über 42,195 Kilometer wurde Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt).

Fast spätsommerliche Temperaturen zogen viele Zuschauer auf die Strecke, viele Läuferinnen und Läufer litten freilich unter den ungewohnt warmen Bedingungen von bis zu 24 Grad. Nach dem Start hatte sich bei den Männern rasch eine kleinere Spitzengruppe gebildet, mit dabei die Passauer Maxim Fuchs, Florian Stölzle und Johannes Arens (TG Kitzingen). Die ersten zehn Kilometer absolvierten die Läufer in 35:26 Minuten, für den späteren Bayerischen Meister war dies eher ein langsames Tempo.

Als die Gruppe in den Englischen Garten einbog, war sie schon auf neun Läufer abgeschmolzen. Und in der "grünen Lunge" der Landeshauptstadt hat es schon früher manchen Marathoni "zerlegt". Ähnliches passierte auch am Sonntag: Die Spitzengruppe löste gänzlich auf, Fuchs lag auf dem zweiten Platz, die Uhr auf dem Begleitfahrzeug zeigte nach 19,5 Kilometern 1:08 Stunden an.

Spannend wurde der Kampf um den Meistertitel schließlich im letzten Viertel des Rennens. Michael Lang (Skivereinigung Amberg) konnte auf Fuchs aufschließen. Aber dieser ließ sich nicht irritieren, hielt dagegen und setzte sich zusehends von Lang ab. Die Meisterschaft war damit eigentlich entschieden. Nun ging es dem 31-jährigen Mediziner aber noch um die Gesamtplatzierung. Auf den letzten fünf Kilometern kämpfte er sich schließlich auf den zweiten Platz vor, als er im Olympiastadion über die Ziellinie rannte, zeigte die Uhr 2:31:22 Stunden.

„Nochmals Bayerischer Meister zu werden und dann noch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung zu kommen, das ist einfach ein tolles Gefühl“, resümierte Fuchs bei der Siegerehrung. In der Mannschaftswertung holte sich sein Verein mit Stephan Fruhmann, Florian Stelzle und ihm ebenfalls den Titel und bewies wieder einmal, dass die LG Passau eine bayerische Kaderschmiede des Langstreckenlaufs ist. Dies wurde auch durch die Ergebnisse auf dem zugleich stattfindenden Halbmarathon bewiesen: In der Frauenwertung siegte Susanne Schreindl und Ehemann Tobias Schreindl kam als zweitschnellster Läufer ins Ziel. Der Trainer der LG Passau, Günter Zahn, drückte in einem zusammenfassenden Gespräch für den Münchner Marathon eine große Wertschätzung aus und lobte ausdrücklich Gernot Weigl als Chef-Organisator des Generali München Marathons.

In der Seniorenwertung stechen zwei Ergebnisse besonders hervor: Klaus Mannweiler (TSV Wolfratshausen) holt sich mit einer Zeit von 2:46:06 Stunden in der M 50 den Titel vor Olaf Schönenborn (LG Erlangen). „65 Jahre und kein bisschen langsam“: Das gilt für Hugo Mann (TSV Penzberg). Für 42,195 Kilometer benötigt er lediglich 3:10:18 Stunden.

Das Teilnehmerfeld bei der Meisterschaft der Frauen war überschaubar. Ins Ziel gelangten 18 Läuferinnen, wobei die Altersklasse W 50 mit acht Starterinnen die zahlenmäßig größte Kohorte darstellte. Die Bayerische Marathonmeisterin 2019 heißt Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt). Lange Zeit hatte Amanda Reiter (PTSV Rosenheim) geführt. Doch bei Kilometer 36 überholte sie Borris und beendete mit einer Zeit von 3:06:12 Stunden das Rennen. „Ich bin sehr zufrieden, zumal ich eine neue Bestzeit geschafft habe“, freute sich die 49–jährige Gynäkologin. Ihr Erfolg war freilich eine nicht ganz einfache Geburt, da ihr die Wärme und kleinere Anstiege auf der zweiten Hälfte doch zusetzten.