Im Mittelpunkt: Die mehrfache Deutsche Meisterin Miriam Dattke und andere bayerische Spitzensportler standen im Mittelpunkt des BayernSTAR 2019 in Passau.

Als Trainer des Jahres von BLV-Vizepräsident Sport Reinhard Köchl (Zweiter von links) ausgezeichnet wurden Martin Ständner (links) sowie Andreas Knauer (rechts) und Jonas Zimmermann (Zweiter von rechts).

Innen-Staatssekretär Stephan Mayer offenbarte sich einmal als Unterstützer der Leichtathletik.

Für herausragende Nachwuchsarbeit erhielten Vereine aus allen bayerischen Bezirken Auszeichnungen.

Ausgelassene Stimmung herrschte bei der Prämierung der Mehrkämpfer.

Mitorganisator und Bezirksvorsitzender Professor Dr. Gerhard Waschler (rechts) erhielt von DLV-Vizepräsident Jochen Schweitzer die DLV-Ehrennadel in Gold.

Die 4 x 100-Meter-Staffel der LG Stadtwerke München erhielt den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten.

Die Ehrung für Erfolge auf nationaler Ebene erfolgte in Disziplingruppen. Hier die Sprinter . . .

. . . die Springer . . .

. . . und die Werfer. Alle Fotos: Jana Rieger

01.12.2019 10:04 // Von: Reinhard Köchl

BayernSTAR 2019 Passau: Noch ein Stückchen größer, schöner und prominenter

Er sprengte alle Grenzen, sowohl was die Zahl der geladenen Gäste betrifft, wie auch den festlichen Rahmen sowie den Umfang: Der BayernSTAR 2019 in der Passauer Redoute war größer, schöner und prominenter besetzt als jeder der bishigen acht Vorgänger-Veranstaltungen. In der mehr als fünfstündigen Ehrungsgala gab es eine kurzweilige Rückschau auf ein höchst erfolgreiches Leichtathletikjahr. Als Trainer des Jahres wurden Martin Ständner sowie Andreas Knauer und Jonas Zimmermann ausgezeichnet.

Die Geschichte des BayernSTAR ist auch eine Geschichte der permanenten Weiterentwicklung. An den bisherigen Veranstaltungsorten herrschten mitunter unterschiedliche Rahmenbedingungen, auch hinsichtlich der sportlichen Bilanzen. Doch der BayernSTAR 2019 in Passau setzte zum wiederholten Mal einen neuen Maßstab, obwohl dies nach dem vergangenen Jahr in Erding eigentlich kaum mehr für möglich gehalten wurde. Angefangen beim stilvollen Ambiente mit einem exzellenten Menü, über die imposante Redoute, unmittelbar an der Donau gelegen, jede Menge lokaler und überregionaler Prominenz, die Vorbereitung durch den BLV-Bezirk Niederbayern in Person seines Vorsitzenden Professor Dr. Gerhard Waschler, und nicht zuletzt wegen der einmal mehr mustergültigen Organisation durch den Landesausschuss Jugend begeisterte dieser BayernSTAR jeden, der den Weg bis an die österreichische Grenze auf sich genommen hatte.

Da sich der Anspruch bei der Organisation einer festlichen Schlussbilanz der weißblauen Leichtathletik natürlich von Jahr zu Jahr erhöht, hatte die Hauptorganisatorin Iris Zacher zum inzwischen neunten Mal alle Hände voll zu tun. Und der Erfolg belohnte sie nicht zum ersten Mal! Passau begeisterte die über 250 Besucher durch einen nie langweiligen Programmablauf sowie attraktive Video-Präsentationen von Bayerns Besten, bei denen der stellvertretende BLV-Geschäftsführer Martin Kallmeyer die Erfolge der zurückliegenden Monate unterhaltsam und packend aufbereitet hatte. Hinzu kam noch die unaufgeregte, fachlich-sachlich kompetente Moderation von Mike Krispin, der ansonsten vor allem als „Stimme“ in Bayerns Stadien und Hallen bekannt ist. 

Für den Großteil der „bayerischen Leichtathletik-Familie“ war Passau ohnehin ein Pflichttermin. Denn hier gab es nach mühevoller und fast ausschließlich ehrenamtlicher Tätigkeit die verdiente Anerkennung und Wertschätzung als Belohnung. Nach einem Stehempfang in der Lobby genossen die festlich gekleideten Sportler und Ehrengäste im Inneren die Klänge einer Triobesetzung der jungen Popband „Ants In Pants“ mit der Sängerin Elli Knollmüller, dem Gitarristen Simon Kotschenreuther und Schlagzeuger Elias Reisinger, die sich später auch als treffliches Bindeglied zwischen den einzelnen Programmpunkten erweisen sollte. Die Showeinlage bestritten in diesem Jahr elf junge Leute der Hip Hop-Gruppe der Universität Passau unter der Leitung von Nicola Gramlich. In einer launigen Saalwette galt es überdies, die Gesamtlänge der maximalen Strecke aller an diesem Tag geehrten Läufer zu erraten.

Vor Beginn des offiziellen Teils standen die Grußworte der Ehrengäste auf dem Programm. BLV-Präsident Gerhard Neubauer unterstrich den hohen Stellenwert des BayernSTAR, der sich in der mittlerweile neunten Auflage in einer immensen Resonanz widerspiegeln würde. „Aber selbst wenn es eng werden sollte: Wir finden immer einen Platz für unsere erfolgreichen Sportler“, betonte Neubauer. Insgesamt seien 2019 von bayerischen Sportlern (ohne U 16 und Senioren) 110 Medaillen, davon 36 Titel bei Deutschen Meisterschaften gewonnen worden. 31 Sportlerinnen und Sportler durften das DLV-Trikot bei Internationalen Meisterschaften überstreifen. Mit Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) habe es einen U 10-Europameister mit der 4 x 100-Meter-Staffel der U 20 gegeben, während Merlin Hummel (UAC Kulmbach) beim EYOF die Silbermedaille im Hammerwerfen gewonnen habe. Der BLV-Präsident berichtete ferner stolz, dass Bayern zum dritten Mal innerhalb der zurückliegenden Jahre punktbestes Bundesland in der Wertung der Deutschen Jugendmeisterschaften gewesen sei. 

Jürgen Dupper (SPD), der Oberbürgermeister der Stadt Passau, betonte, dass es der Stadt eine Ehre sei, in diesem Jahr den BayernSTAR ausrichten zu dürfen. Dupper unterstrich seine Verbundenheit mit der Leichtathletik, die sich nicht zuletzt durch den Bau eines Sprint- und Sprungmoduls in der neuen Mehrzweckhalle sowie die bereits beschlossene Sanierung der beiden Sportanlagen im Stadtgebiet ausdrücke. „Wir unterstützen gerne eine Sportart, die Respekt, Anstand und Toleranz fördert“, betonte Dupper.

Eine politischer Hochkaräter und Freund der bayerischen Leichtathletik war mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer, der Einladung in die Redoute gefolgt. In seinem Grußwort erinnerte der Politiker daran, dass der BLV mit all seinen Bezirken und Kreisen der größte Landesverband des DLV sei. Mayer verteidigte die in seinem Haus und beim DOSB angestoßene Leistungssportreform und bezeichnete diese seit ihrer Gründung 2016 als Erfolg. So habe sich die Summe der Bundesmittel für den Leistungssport von 2011 bis heute mit 279 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Bei den European Championships, die 2022 im München über die Bühne gehen sollen, bilde die Leichtathletik das Herzstück. „Dies ist eine Chance für alle, zu zeigen, was sie draufhaben. München wird ein Meilenstein!“

Auch der Präsident des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Jörg Ammon, freut sich schon jetzt auf München 2022 und auf die Leichtathletik-Europameisterschaften im Olympiastadion. Dem trage der Mittelaufwuchs für den Sport durch den Freistaat Bayern um 70 Prozent für den Sport schon jetzt Rechnung. Den BLV lobte Ammon als „motivierten, hochengagierten Fachverband“, dem überdies auch die Regierungsdirektorin und Sportreferentin im Bayerischen Innenministerium, Janine List, sowie die stellvertretende Passauer Landrätin und BLSV-Kreisvorsitzende Gerlinde Kaupa (CSU) beim BayernSTAR die Ehre erwiesen.

Den Auftakt des Ehrungsreigens bildeten auch wie in all den Jahren zuvor die Auszeichnungen für hervorragende Nachwuchsarbeitin den einzelnen sieben Regierungsbezirken. Dabei werden nicht nur die sportlichen Erfolge gewürdigt, sondern vor allem der Einsatz aller Beteiligten der jeweiligen Vereine für die Sportart Leichtathletik.Jeder Bezirk bekam die Möglichkeit, einen Verein zu bestimmen, dessen Nachwuchsarbeit besonders herausragte. Die Jugendgremien der sieben bayerischen Bezirke beriefen folgende Vereine für die Ehrung:

Oberbayern:

LG Sempt

Niederbayern:

LG Wolfstein

Oberpfalz:

SC Eschenbach 

Oberfranken:

UAC Kulmbach

Mittelfranken:

TB Erlangen 

Unterfranken:

LA Team Alzenau

Schwaben:

TSV Gersthofen 

Die prämierten Vereine durften ein Zertifikat, einen 50 Euro der Firma Erima sowie eine Tüte mit Überraschungen in Empfang nehmen. Die Preise überreichten Oberbürgermeister Jürgen Duppner und BLV-Vizepräsident Jugend Tim Höhnemann.

Der BayernSTAR, der zum neunten Mal als Auszeichnung an verdiente Vereine vergeben wurde, erlebte in diesem Jahr eine Neuerung. Zum ersten Mal vergab eine Jury die Trophäen in den Kategorien „Nachwuchsarbeit“, „Wettkampfwesen“ und Sonderpreis der BLV Jugend“. Sie wurden übergeben von den BLV-Vizepräsidenten Tim Höhnemann (Jugend), Reinhard Köchl (Sport) und Christoph Helmschrot, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Passau. 

Im Bereich Wettkampfwesen werden Verein ausgezeichnet, die in diesem Jahr selbst Leichtathletikveranstaltungen ausgerichtet haben. Doch nicht nur die Veranstaltungen wurden dabei bewertet, sondern auch der Einsatz von Kamprichtern und Helfern außerhalb des eigenen Vereins. Die Wahl fiel dabei auf die

 

DJK Friedberg

In allen bayerischen Bezirken gebe es Vereine, deren Namen man sofort mit diversen Dingen in Verbindung bringen kann, betonte Johannes Barnbacher, BLV-Vizepräsident Wettkampfwesen, in seiner Laudatio. Dabei handelt es sich um herausragende Athleten, sportliche Leistungen, Personen, die den Verein prägen oder eben Stadien. All dies treffe auf die DJK Friedberg um ihren Motor Heinz Schrall und Sportwart Stefan Gorol zu. In Friedberg gebe es ein tolles Team an fachkundigen Kampfrichtern und fleißigen Helfern. Und besonders wichtig: Nachdem die Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften 2019 kurz vor dem Aus standen, stellte sich das Team der DJK Friedberg spontan als Ausrichter der Titelkämpfe zur Verfügung und gewährleistete so, dass sich die Zehnkämpfer und Siebenkämpferin auch in diesem Jahr wieder um Medaillen und Plätze in Bayern messen konnten. 

In der Kategorie Nachwuchsarbeit stehen neben den sportlichen  Erfolgen im Nachwuchsbereich auch die Mitgliederentwicklung, Talentsichtung, Zusammenarbeit mit Schulen und die Trainerstruktur im Vordergrund. Das Rennen machte hier 2019 der

 

TSV München Ost

Schon seit vielen Jahren glänzt der TSV München Ost als stärkster Verein der LG Stadtwerke München durch seine herausragende Nachwuchsarbeit über die Grenzen Oberbayerns und die Landesgrenzen hinaus, betonte BLV-Jugendbildungsreferentin und Cheforganisatorin Iris Zacher. Unter der Leitung von Otto Zelger arbeite ein großes und sehr engagiertes Trainerteam professionell an der kontinuierlichen Sichtung und Ausbildung junger Talente. Die Grundlagen dafür würden, so Zacher, in den verschiedenen Trainingsgruppen gelegt, in denen Inhalte von der Kinderleichtathletik bis hin zum Leistungstraining für Jugendliche in den unterschiedlichen Disziplinblöcken abgedeckt werden. Daneben stünden die regelmäßigen Talentsichtungen, bei denen Kinder und Jugendliche gezielt für die Leichtathletik gewonnen würden. Dass dieses Konzept aufgeht, würden junge Leistungsträger wie Fabian Olbert, Florian Knerlein, Yannik Wolf, Selina Dantzler, Cassandra Bailey, Joel Akue und Alexander Schaller beweisen. „Doch nicht nur der kurzfristige Erfolg, sondern auch die langfristige Entwicklung der jungen Sportlerinnen und Sportler liegen dem Verein am Herzen“, betonte Zacher. So würden beispielsweise Auslandstudien unterstützt oder Praktikumsplätze organisiert. Und für die persönlichen Belange der jungen Menschen hätten die Verantwortlichen stets ein offenes Ohr. 

Zusätzlich zu den beiden oben genannten Kategorien wurde in diesem Jahr auch wieder der Sonderpreis der BLV Jugend vergeben. Mit dieser Auszeichnung wurde diesmal ein Projekt geehrt, das sich besondere Verdienste um die bayerische Leichtathletik erworben hatte, und zwar die

Jugendleitung des Bezirkes Niederbayern 

Laudatorin Judith Höfler, Schulsportreferentin des BLV, definierte Jugendarbeit zunächst als „klassisches Tätigkeitsfeld der sozialen Arbeit“ und „unentbehrlichen Bestandteil der sozialen Struktur.“ Wie zeitgemäße und motivierende Jugendarbeit aussehen könne, das zeige seit vielen Jahren die Jugendleitung im Bezirk Niederbayern mit Jugend- und Schülerwart Tobias Dausch und E-Kader-Koordinator Andy Schaub an der Spitze. Auf dem regelmäßigen Programm stünden Fahrten zu Großveranstaltungen wie Deutsche oder Europameisterschaften, Trainingslager oder Vergleichskämpfe. Im Rahmen des Trainingslagers 2019 habe man ein Inklusionsprojekt mit der Don-Bosco-Schule für gehandicapte Kinder und Jugendliche in Passau durchgeführt, was auf beiden Seiten für Begeisterung gesorgt habe. Nicht nur dafür, so Höfler, wolle BLV-Jugend der Jugendleitung des Bezirkes Niederbayern Anerkennung und Dank aussprechen.

Für die die Kategorie Leistungssport, in der die Anzahl der Kaderathleten, die Einsätze auf internationaler Ebene oder bei Vergleichskämpfen sowie Platzierungen bei Deutschen und Bayerischen Meisterschaften honoriert werden, präsentierte BLV-Viezpräsident Sport Reinhard Köchl wieder die mit Spannung erwartete eTop Ten-Tabelle. Gleichzeitig bedankt er sich bei allen Vereinen im Freistaat für die geleistete Arbeit. Dabei konnte Dauersieger LG Stadtwerke München seine vorjährige Rekordmarke erneut steigern, ebenso wie der Zweitplatzierte LG Telis Finanz Regensburg und der Dritte LAC Quelle Fürth. An der Spitze ergab sich folgendes Bild: 

  1. LG Stadtwerke München 3234
  2. LG Telis Finanz Regensburg 2288
  3. LAC Quelle Fürth 1034
  4. SWC Regensburg 655
  5. MTV 1881 Ingolstadt 566
  6. TSV Gräfelfing 441
  7. 1. FC Passau (jetzt: LAC Passau) 433
  8. LG Eckental 333
  9. TSV Penzberg 285
  10. UAC Kulmbach 281

Für die LG Stadtwerke München nahm Geschäftsführer Christian Gadenne den BayernSTAR 2019 entgegen. 

Untrennbar mit dem Firmennamen „Allgäu Timing“ verbunden und damit auch ein Pionier der elektronischen Zeitmessung im Bereich des BLV ist Kurt Zocher (TV Nesselwang). Schon 1989 habe sich Zocher bei einer fehlerhaften Zeitmessanlage in Immenstadt als Fachmann erwiesen und geholfen, eine Reihe von mysteriösen Resultaten aufzuklären, erzählte BLV-Vize Johannes Barnbacher. „Seither ist Kurt Zocher unser Mann für Zeitmessung!“ In der Vergangenheit habe der Funktionär und Kampfrichter bereits alle möglichen Auszeichnungen erhalten, zuletzt 2017 die große bayerische Ehrennadel in Gold. Mit seinem Partner Gerhard Gruber konnte er in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen von „Allgäu Timing“ feiern. Barnbacher: „In Zeiten des schnellen Wandels im Computer- und Messwesen sind Kurt Zocher und sein Team immer auf dem Laufenden geblieben. Aus diesem Grund darf er sich seit Passau auch „Kampfrichter des Jahres 2018“ nennen.

2011 war die Idee des BayernSTAR aus der früheren Auszeichnung zum „Talentezentrum“ entstanden. Darüber hinaus gab es in Passau abermals drei Sonderpreise des Bayerischen Ministerpräsidenten in Form eines bayerischen Löwen für die besten Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften (Aktive und Jugend) sowie im Bayerncup. Der BayernSTAR in der Kategorie „Leistungssport“ wurde nach einem Punktesystem vergeben, das die Erfolge bei internationalen, nationalen und bayerischen Meisterschaften berücksichtigt. Sowohl bei den Aktiven wie den Jugendlichen gab es im Augsburger Rosenaustadion eine Reihe von guten Leistungen. Dass die Leistung bei den Männern allerdings in Regensburger im Rahmen der Bayerischen U 23/U 16-Meisterschaften vergeben wurde, hatte seinen besonderen Grund. Den Preis übergab der Parlamentarische Staatssekretär des Inneren, Stephan Mayer und BLV-Ehrenpräsident Karl Rauh. Bei den Männern ging er an 

Tristan Schwandke (TV Hindelang)

Weil aufgrund der örtlichen Gegebenheiten der Hammerwurf nicht im Augsburger Rosenaustadion durchgeführt werden konnte, mussten die Männer eine Woche später in Regensburg ihre Besten suchen. Das hier Tristan Schwandke, der später auch Deutscher Meister werden sollte, die Nase vorne haben würde, war keine Überraschung. In der Domstadt schleuderte er den 7,25 Kilo schweren Hammer auf die bislang zweitbeste Weite seiner Karriere, nämlich 73,85 Meter. Völlig klar, dass kein anderer Bayer in der Aktivenklasse auch nur annähernd an dieser Leistung heranreichen konnte.

Bei den Jugendlichen ging der Sonderpreis für die beste Leistung bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg an die

4 x 100 Meter-Staffel der LG Stadtwerke München

Yannick Wolf, Fabian Olbert, Florian Knerlein und Vincente Graiani: So heißen die vier Sprinthelden der LG Stadtwerke München, die in diesem Jahr ein Drama der ganz besonderen Art schrieben. Bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg hatten die vier schnellen Jungs aus der Landeshauptstadt zunächst scheinbar einen neuen Deutschen U 20-Rekord über 4 x 100 Meter in 40,50 Sekunden aufgestellt. Doch nach einer Nacht war die Freude über die neue Bestmarke schon wieder verflogen. Wegen einer nicht eingeschalteten Rückstarttechnik fand die Zeit als deutscher Rekord keine Anerkennung, wohl aber als bayerischer Rekord. So kam es, dass für kurze Zeit der Landesrekord im Freistaat besser war, als der in der Bundesrepublik. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm und eine Woche darauf auch bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin sorgte das Quartett allerdings für ein Happyend: zwei Mal verbesserte es – nun unter regelkonformen Bedingungen – den deutschen Rekord über 4 x 100 Meter. Dass die Zeit von Augsburg dennoch die mit großem Anstand beste Jugendleistung der Titelkämpfe darstellte, bescherte Wolf, Olbert, Knerlein und Graiani nun auch noch den Preis des bayerischen Ministerpräsidenten. 

Für die Vergabe des Sonderpreises für die beste Teamleistung beim Bayerncup 2019 in Ergoldsbach wurde neben der Anzahl der teilnehmenden Mannschaften pro Verein auch das Abschneiden in Form von Medaillenplatzierungen herangezogen. Der Sieger stellte dabei alle anderen Vereine in den Schatten, auch wenn das Wetter alles andere als leistungsfördernd war. Deshalb ging der Löwe ging auch an die

LG Stadtwerke München 

Zu einem besonderen Highlight geriet in diesem Jahr die feierliche Präsentation der Teilnehmer an internationalen Meisterschaften aus Bayern. Neben der WM in Doha gab es noch die U 23- und die U 20-Europameisterschaften in Gävle und Borås (Schweden), das EYOF in Baku (Aserbaidschan), die Halleneuropameisterschaften in Glasgow (Schottland), den Winterwurf-Europacup in Šamorín (Slowakei), die World Relays in Yokohama (Japan), die European Games in Minsk (Weißrussland), die Universiade in Neapel (Italien), die Team-Europameisterschaften in Bydgoszcz (Polen), der Thorpe Cup in Bernhausen und die Weltmeisterschaften im Berglauf in Villa la Angostura (Argentinien). Gerade zur Hauptsaison wechselten sich die bayerischen Athleten im Wochentakt in den Schlagzeilen ab. So geriet die Präsentation der Sportler, die 2019 im Nationaltrikot auftraten, auch zu einem eindrucksvollen Stelldichein von Bayerns besten Leichtathleten.

Eine ganz besondere Ehrung gab es für einen rührigen Funktionär, der seit Jahrzehnten die Geschicke im Bezirk Niederbayern lenkt, im Verbandsrat des BLV als Vizepräsident aktiv ist und im Hauptberuf als Landtagsabgeordneter auch noch so manche Weiche im Sinn „seiner“ Sportart stellt. Jochen Schweitzer, DLV-Vizepräsidenten Finanzen und BLV-Vizepräsident Bezirk, ließ es sich nicht nehmen, 

Professor Dr. Gerhard Waschler

mit der DLV-Ehrennadel in Gold auszuzeichnen.

Bei der obligatorischen Ehrung der erfolgreichsten bayerischen Leichtathleten hat sich die Aufteilung in Disziplinblöcke – inzwischen zum vierten Mal praktiziert – auf jeden Fall bewährt. Unter der Regie der Vizepräsidenten Reinhard Köchl (Sport) und Tim Höhnemann (Jugend) galt es für den BLV-Viezpräsidenten Breitensport zunächst, mit Herman Beckering (SpVgg Ahorn) den Seniorensportler des Jahres auszuzeichnen. Danach durften sämtliche anwesenden Medaillengewinner der Deutschen Meisterschaften bei den Sprintern (unterstützt von Franz Penker, Regionaldirektor des Genossenschaftsverbandes Bayern), Springern (unterstützt von Michel Frauen, Vertreter des BLV-Sponsors Vennekel), Werfern (unterstützt von Polizeihauptkommissar Manfred Lehner vom Sportzug der Bayerischen Landespolizei), Mehrkämpfern (unterstützt von der stellvertretenden Landrätin Gerlinde Kaupa) und Läufern (unterstützt vom Vorsitzenden der Stiftung München Marathon, Gernot Weigel) allesamt mit einem kleinen bayerischen Löwen, einer Urkunde und einem Geschenk auszustatten. Schwerstarbeit!

Diesmal drei Trainer des Jahres 

Zu einem besonderen Höhepunkt geriet wie in jedem Jahr die Ehrung der „Trainer des Jahres“. Der BLV hob auch 2019 wieder den „Jugendtrainer des Jahres“ neben dem „Trainer des Jahres“ auf den Schild. So durfte BLV-Vize Reinhard Köchl mit Martin Ständner (UAC Kulmbach) einen ausgewiesenen Fachmann und leidenschaftlichen Streiter für den Wurf auszeichnen, nicht zuletzt wegen des Erfolges seines Schützlings Merlin Hummel, der mit 81,06 Metern die Silbermedaille beim EYOF in Baku gewann. Ständner hatte diese Auszeichnung bereits 2008 erhalten. Auch Andreas Knauer, der langjährige Leitende Landestrainer des BLV und seit August Bundesstützpunktleiter in München, wurde der Titel „Trainer des Jahres“ bereits 2012 zuteil. Diesmal gewann ihn der Coach der Mittelstrecken-Trainingsgruppe der LG Stadtwerke München für die Dominanz seiner Schützlinge Christina Hering und Katharina Trost zusammen mit seinem neuen Partner Jonas Zimmermann.