Zum ersten Mal tagte das Präsdium des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes in einer Videokonferenz. Foto: BLV

18.04.2020 18:05 // Von: BLV

BLV-Präsidium verlegt Bayerische Meisterschaften auf Anfang September

Das Präsidium des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) hat in der ersten Video-Sitzung seiner Geschichte eine Verlegung der "großen" Bayerischen Meisterschaften auf Anfang September beschlossen. Damit trägt der Verband dem bundesweiten Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August Rechnung. Gleichzeitig entschied sich das Gremium dafür, die diesjährige Ehrungsgala "BayernSTAR" in Nürnberg auf 2021 zu verschieben.

Die aktuelle Situation wegen der Corona-Pandemie lasse dem BLV keine andere Wahl, als seine Titelkämpfe entweder bis in den Spätsommer hinein zu verschieben oder diese ganz abzusagen, erklärte BLV-Präsident Gerhard Neubauer. Die Vizepräsidenten Wettkampfwesen, Johannes Barnbacher, und Leistungssport, Reinhard Köchl, wurden beauftragt, einen neuen Wettkampfplan zu erstellen, in dem wenigstens die wichtigsten BLV-Meisterschaften enthalten sind. Dabei geht es unter anderem darum, gemeinsam mit den örtlichen Veranstaltern nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Am stärksten von möglichen Streichungen betroffen sein werden die Senioren, die zu der gefährdeten Risikogruppe gehören. Ihre Meisterschaften werden aller Voraussicht nach 2020 ersatzlos entfallen.

Auf jeden Fall durchführen möchte der BLV seine Meisterschaften in Schweinfurt und in Erding, die ursprünglich für den 11. und 12. Juli sowie den 18. und 19. Juli geplant waren. Welche Altersklassen und welche Disziplinen an welchem Ort und zu welchem Datum angesetzt werden, wird ebenfalls Teil des neuen Veranstaltungsplanes sein. Vieles hängt derzeit davon ab, wann der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seine verschobenen Titelkämpfe in Braunschweig terminiert. Dieses Datum wiederrum orientiert sich an einer möglichen Durchführung oder Absage der Europameisterschaften in Paris. Wie der DLV hofft auch das BLV auf eine "Late Season". Die Lage sei allerdings im Augenblick schwer zu beurteilen.

Dass in Bayern im Gegensatz zu einer Reihe anderer Bundesländer momentan noch jeglicher Sportbetrieb auf öffentlichen Sportplätzen und in Hallen untersagt ist, nahm das BLV-Präsidium zwar mit Bedauern zur Kenntnis, äußerte aber Verständnis für die Entscheidung der Staatsregierung. "Die Gesundheit der Sportler, Trainer und Zuschauer steht momentan an oberster Stelle", gab BLV-Präsident Neubauer klar zu verstehen. So lange das Sportverbot in Bayern Bestand hat, findet selbstverständlich auch kein Vereins- oder Stützpunkttraining statt. Nach ersten Gesprächen rechnet der BLV damit, dass zunächst Bundeskaderathleten in Kleinstgruppen wieder unter strengen Auflagen zum Training zugelassen würden. Dann könnten Landeskaderathleten folgen, und später dann der reguläre Vereinssport. Ein genauer Zeitrahmen lasse sich aber hier nicht bestimmen.

Der BLV weist in diesem Zusammenhang noch einmal alle Veranstalter von Sportfesten im Monat Mai auf das landesweite Verbot von Veranstaltungen hin und appelliert eindringlich, diese umgehend abzusagen und eine eventuelle Verschiebung in den Spätsommer/Herbst zu prüfen.

Im Vorgriff auf die im November in Nürnberg geplante BLV-Ehrungsgala "BayernSTAR" entschloss sich das Präsidium ferner dazu, diese schon jetzt abzusagen und auf 2021 zu verlegen, um der Stadt Nürnberg und dem Bezirk Mittelfranken als Ausrichter Planungssicherheit zu geben.