Auf der Überholspur: Simon Boch nähert sich über 10 000 Meter immer mehr der 27-Minuten-Marke an. Foto: Bruessel

29.06.2020 11:00 // Von: Kurt Ring

Paukenschlag von Simon Boch: In der Schweiz zum neuen Hausrekord über 10 000 Meter

Für Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) kamen die Schweizer Meisterschaften in Uster am Freitag gerade recht, um mit 28:31,94 Minuten über 10 000 Meter dort anzuknüpfen, wo er Anfang März als Deutscher Crossmeister aufgehört hatte. Um etwas mehr als eine Sekunde hinter dem Welt-Jahresbestzeit laufenden Österreicher Andreas Vojta erreichte er als Zweiter das Ziel. Auch Domenika Mayer überzeugte auf den 10 000 Meter Kilometern erneut mit einer Steigerung um 20 Sekunden auf 33:31,31 Minuten.

Beide werden beim Mittsommerlauf auf der heimischen Kunststoffbahn am Regensburger Oberen Wöhrd versuchen, ihrem Traum einer 27er- beziehungsweise einer 32er-Zeit wieder ein Stückchen näher zu kommen. Teamkollege Konstantin Wedel gewann das 3000 Meter-Hindernisrennen in Uster von der Spitze weg mit ordentlichen 8:52,44 Minuten.

„Wir sind wieder zurück in der läuferischen Normalität. Bis auf ein paar sinnvolle Hygiene- und Abstandsmaßnahmen war fast kein Unterschied zu einem Meeting vor der Corona-Pandemie festzustellen", berichtete Teamchef Kurt Ring von seinem Besuch im eidgenössichen Nachbarland. "Zudem verhielten sich die beteiligten Athletinnen und Athleten wie auch alle Leichtathletikfans absolut diszipliniert. Jetzt kann’s auch bei uns in Deutschland mit unserer 3000-Meter-Challenge am kommenden Samstag in Regensburg so weitergehen. Für das, dass unserer Läuferinnen und Läufer gerade aus einem zusätzlichen Grundlagenausdauerblock kommen und nur wenige spezielle Tempolaufserien auf der Bahn bisher in den Beinen hatten, bin ich mit dem Auftritt meiner drei Schützlinge mehr als zufrieden. Am Rande sei erwähnt, dass Simon Boch auch Philipp Pfliegers Oberpfalzrekord aus dem Jahr 2016 um fast 15 Sekunden verbesserte.

Für die drei Regensburger Spitzenläufer ist das freilich nur ein schwacher Trost. Das Trio hatte bereits die Qualifikationsnormen für die nun ausgefallenen Leichtathletik-Europameisterschaften, die am 25. bis 30. August in Paris hätten stattfinden sollen, in der Tasche. Simon Boch hadert da aber nicht lange: „Der Blick geht nach vorne. 2021 ist ein wichtiges Jahr für meine Karriere. Ich weiß nun, dass ich hohes läuferisches Niveau auch innerhalb einer noch immer hohen Trainingsbelastung konstant abrufen kann.“ Auch die immer freundliche Mutter von zwei kleinen Mädchen, Domenika Mayer, hatte zwar am Morgen nach dem Rennen bleischwere Beine, was sie aber nicht hinderte nach anstrengender sechsstündiger Rückfahrt aus Zürich unmittelbar nach Ankunft in Amberg eine Stunde lang noch auszulaufen. Hindernismann Konstantin Wedel will indessen in den verbleibenden vier Wochen intensiv an seiner Hindernistechnik feilen, „um vielleicht doch noch am 8./9. August bei den Deutschen Meisterschaften 3000 Meter Hindernis in Bestform laufen zu können.