Prominentes Interesse an den Bayerischen Meisterschaften in Erding: BLV-Präsident Gerhard Neubauer (rechts) begrüßte bei Kaiserwetter (von links) DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska und den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer.

Sabrina Hafner (Mitte) erhielt aus den Händen von DLV-Vizepräsident Jochen Schweitzer (links) und BLV-Vizepräsident Sport Reinhard Köchl (rechts) den Hartmut-Schweitzer-Wanderpreis für die beste Sprintleistung bei den Bayerischen Meisterschaften.

Hafner (rechts) und 100-Meter-Siegerin Hannah Fleischmann (links) erwiesen sich schon bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und nun auch in Erding als vielversprechende Perspektiv-Athletinnen.

Erfolgreichste Athletin der Bayerischen Meisterschaften 2020 war Elena Gust. Die Niederbayerin gewann gleich drei Goldmedaillen.

Große Sprünge: Simon Batz gewann zum Ende der "Late Season" noch einmal mit einer herausragenden Weite.

Bei seinem letzten Start im Trikot der LG Stadtwerke München wurde Eddie Reddemann zwei Mal Bayerischer Meister.

Ungefährdeter Titelgewinn: Agnes Leitgeb (Mitte) bewies, dass sie sich auf dem Sprung in die deutsche Spitze der 400-Meter-Läuferinnen ihres Jahrgangs befindet.

Technisch anspruchsvoll: Niklas Hofmann (Mitte) erwies sich über 110 Meter Hürden in der männlichen U 18 als der Schnellste.

Auch als Hochspringerin eine Klasse für sich war Siebenkämpferin Luisa Tremel.

Jannis Leisching trotzte im Dreisprung erfolgreich dem Regen und schnappte sich den Titel. Fotos: Theo Kiefner/Claus Habermann

28.09.2020 11:45 // Von: Reinhard Köchl

BM U 20/U 18 Erding 1: "Late Championships" mit Regen, Sonne und endlich wieder Zuschauern

Noch nie zuvor hat es Landesmeisterschaften zu einem solch späten Zeitpunkt gegeben. Am letzten September-Wochenende erlebte die Leichtathletik mit den Bayerischen Meisterschaften im Erdinger Sepp-Brenninger-Stadion aber doch ein Happyend in einem mehr als turbulenten Jahr, in dem die Corona-Pandemie alles überschattete. Dass viele der besten Männer, Frauen und Jugendlichen längst in die wohlverdiente Pause gegangen waren, konnte die Freude über die gelungene Veranstaltung nicht trüben.

Dass nach Monaten auch wieder bis zu 200 Zuschauer zugelassen waren, erhöhte obendrein die Freude über die "Late-Championships", bei denen erstaunlicherweise auch eine Reihe von Bestleistungen purzelten, obwohl sich das Wetter dem beginnenden Herbst in jeder Hinsicht anpasste. Herrschten am ersten Tag noch absolut leistungsfeindliche Bedingungen bei Dauerregen und Temperaturen um die sieben Grad, so gab es tags darauf das absolute Kontrastprogramm. Der Himmel erwies sich als Fan der weißblauen Leichtathletik, verscheuchte alle Wolken und ließ noch einmal richtig kräftig die Sonne scheinen, wobei das Barometer auf bis zu 18 Grad kletterte.

Auch die Teilnehmerzahlen erwiesen sich angesichts der schwierigen Umstände als zufriedenstellend, auch wenn im Nachhinein bekannt wurde, dass einige Teilnehmer/-innen und Betreuer/-innen nicht an den Bayerischen Meisterschaften teilnehmen konnten, weil sie wegen eines Coronafalles in Schule oder Verein in häusliche Quarantäne gehen mussten. Auch dies gehört zur "neuen Normalität" der Leichtathletik und wird uns möglicherweise auch noch im kommenden Jahr eine ganze Weile begleiten. Die anwesenden Sportler/-innen und Trainer/-innen beachteten zum allergrößten Teil vorbildlich die maßgeblichen Hygienevorschriften und ermöglichten so ein entspanntes Mit- und Nebeneinander auf und am Rande der Laufbahn sowie des Wurfringes.

Welche hohen Stellenwert die Bayerischen Meisterschaften 2020 generell fanden, bewies die Liste der prominenten Gäste, die nach Erding gekommen waren. So ließen es sich zum Beispiel der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Stephan Mayer, dessen Wahlkreis unweit in Altötting/Mühldorf am Inn liegt, DLV-Generaldirektor Sport Idriss Gonschinska sowie BLSV-Präsident Jörg Ammon nicht nehmen, vorbeizuschauen. Der DLV-Vizepräsident Finanzen Jochen Schweitzer, der die Veranstaltung in seinem Heimatort Erding zusammen mit dem Team des TSV 1862 Erding gewohnt souverän über die Bühne brachte, sowie Gerhard Neubauer, der Präsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) freuten sich über die besondere Form der Wertschätzung der bayerischen Leichtathletik. Im regen Meinungsaustausch ging es natürlich um die Late Season der Leichtathletik sowie die Ausrichtung von Sportveranstaltungen in Zeiten der Corona-Pandemie.

Die Berichterstattung über die Bayerischen Meisterschaften in Erding unterteilt sich wegen des großen Umfangs diesmal in Abschnitte - die der Jugendlichen, gegliedert in Disziplinblöcke, und der Aktiven. Begonnen werden soll an dieser Stelle mit den Altersklassen U 20 und U 18 in den Disziplingruppen Sprint und Sprung.

SPRINT

U 18

Für den Disziplinblock Sprint bedeuten Meisterschaften auf der blauen Bahn im Sepp-Brenninger-Stadion normalerweise immer Festtage, an denen die Bestleistungen wie die reifen Früchte vom Baum purzeln. Diesmal jedoch gab es zwei gravierende Faktoren, die einem abermaligen Sprinter-Festival in Erding einen Riegel vorschoben. Die bereits oben beschriebenen Witterungsbedingungen am Samtag waren gelinde gesagt suboptimal, so dass viele der schnellen Mädchen und Buben in langen Hosen in die Startblöcke gehen mussten. Am Sonntag herrschte dann über weite Strecken Gegenwind auf der Zielgeraden. Dass dennoch unterm Strich einige hervorragende Zeiten herauskamen, spricht sowohl für die Bahn wie für die jungen Sportlerinnen und Sportler selbst.

Die beste Sprintleistung beim bayerischen Nachwuchs wird seit 2016 mit dem Hartmut-Schweitzer-Wanderpreis ausgezeichnet, der im Namen des einstigen BLV-Präsidenten verliehen wird und nach der offiziellen Punkteliste der IAAF berechnet wird. In diesem Jahr ging er an Sabrina Hafner (TV Erkheim) für ihre Siegerzeit von 24,28 Sekunden über 200 Meter der weiblichen U 18. Diese Zeit ist um so höher zu bewerten, als dass beim Endlauf 0,4 Meter Gegenwind herrschten und die 17-jährige Schwäbin erst seit nicht einmal zwei Jahren Leichtathletik betreibt. Nach Katharina Winkler (LAC Quelle  Fürth; 2016), Celina Kränzle (SC Vöhringen; 2017), Svenja Pfetsch (SC Vöhringen; 2018) und Viola John (LG Stadtwerke München; 2019) ist Sabrina Hafner bereits die dritte Nachwuchssprinterin aus dem Bezirk Schwaben, die den Wanderpreis für ein Jahr mit nach Hause stellen darf.

Auch die Zweitplatzierte des 200-Meter-Finals, Hannah Fleischmann (LG Region Landshut) zählt zur Garde der jungen Shootingstars der bayerischen Sprintszene. Sie lief nicht nur mit 24,71 Sekunden ebenfalls einen neuen Hausrekord, sondern sorgte tags zuvor mit ihrem 100-Meter-Sieg trotz schlechter Bedingungen in 12,04 Sekunden vor Haffner (12,23 Sekunden) für ein weiteres Highlight der Titelkämpfe. Auch der Platz drei über 200 Meter verdient Beachtung, fiel er doch an die erst 15-jährige Annika Just (LC Passau), die in diesem Jahr vor allem über 100  Meter von sich reden machte. Just blieb in 24,86 Sekunden ebenfalls noch unter der 25-Sekunden-Marke. Bronzemedaillengewinnerin über 100 Meter der weiblichen U 18 wurde in Erding Lea Hergenröther (LAC Quelle Fürth; 12,60 Sekunden).

Eine 400-Meter-Läuferin aus der weiblichen U 18 könnte in naher Zukunft in die Fußstapfen von Corinna Schwab und Mona Mayer treten. Agnes Leitgeb (TSV 1861 Deggendorf) bestimmte auch in Erding bei Wind und Wetter klar das Geschehen und holte sich nach ihrem fünften DM-Rang von Heilbronn den Titel in der Klassezeit von 56,68 Sekunden. Ebenfalls ihr Talent auf der Stadionrunde unter Beweis stellte Ronja Wohlfahrt (LAC Quelle Fürth), die in 57,81 Sekunden Silber vor Ilva Seitz (LG Augsburg; 59,26 Sekunden) holte. Nicht die einzige Medaille für Wohlfahrt an diesem Wochenende. Über 400 Meter Hürden wurde sie ebenfalls Zweite in sehr guten 62,59 Sekunden, nur geschlagen von der Deutschen 800-Meter-Hallenmeisterin Nele Göhl (LG Eckental), die sich in ihrer Zweitdisziplin auf erstklassige 61,25 Sekunden verbesserte. Auch Lara Holzhauer (TuS Geretsried) gelang es, mit ihren 62,89 Sekunden als Dritter wieder an ihren tollen Leistungen vom Vorjahr anzuknüpfen.

Auch die 100 Meter Hürden der weiblichen U 18 sahen ein starkes Siegerpodest. In einem engen Finale Amélie Unkel (LG 90 Grafing-Ebersberg) in 14,45 Sekunden die Nase vor Alicia Inhofer (TV Bad Kötzting; 14,55 Sekunden) und Lea Knauer (LG Stadtwerke München; 14,61 Sekunden). Eine der Mitfavoritinnen Maria Anzinger (LC Passau) war im Vorlauf in aussichtsreicher Position gestürzt. Tags zuvor hatte Anzinger jedoch mit ihren Mitstreiterinnen Franziska Rohmann, Johanna Weigl und Annika Just als reine U 16-Staffel bereits Gold über 4 x 100 Meter gewonnen. Von ihrem Unterfangen, die deutsche U 16-Bestleistung zu knacken, mussten die Mädchen der Startgemeinschaft Passau-Pfarrkirchen jedoch wegen des schlechten Wetters Abstand nahmen. Die Siegerzeit von 47,95 Sekunden lag jedoch erneut unter 48 Sekunden. Silber ging an das Quartett des LAZ Kreis Würzburg (50,32 Sekunden),  Bronze holte die Startgemeinschaft Ingolstadt (51,50 Sekunden).

Eddie Reddemann holt zum Abschied zwei Mal Bayern-Gold

Obwohl die Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den Mädchen deutlich hinterherhinkten, gab es dennoch spannende Sprintfinale. Die 100 Meter entschied Eddie Reddemann (LG Stadtwerke München) bei seinem letzten Start im Münchner Trikot knapp in 10,95 Sekunden vor Johannes Wiesinger (LG Festina Rupertiwinkel; 11,10 Sekunden) und Jan-Niclas Witzke (LG Region Landshut; 11,22 Sekunden) ebenso für sich, wie tags darauf die 200 Meter (22,67 Sekunden). Roman Kobnar (TuS Traunreut; 23,08 Sekunden) und Leonardo Benini (LG Stadtwerke München; 23,85 Sekunden) folgten auf den Plätzen.

Über 400 Meter setzte sich Nils Kremling (LG Landkreis Roth) mit seinem ersten Rennen unter 50 Sekunden (49,75 Sekunden) noch einmal an die Spitze der bayerischen Bestenliste. Dahinter rangierten Jonas Babinsky (LG Main-Spessart; 51,28 Sekunden) und Luca Haller (LG Stadtwerke München; 52,17 Sekunden). Souverän setzte sich über 110 Meter Hürden in einem reinen Ansbacher Duell Niklas Hofmann in 14,86 Sekunden vor Lukas Kleinschrodt (beide TSV 1860 Ansbach; 15,01 Sekunden) durch. Platz drei reservierte sich Michael Liebl (TV Bad Kötzting; 15,40 Sekunden). Die 400 Meter-Hürden-Goldmedaille ging an Tobias Sonneck (KG Würm Athletik) in 57,68 Sekunden vor Julian Herter (TSV  Penzberg; 59,02 Sekunden) und Sebastian Döring (LG Stadtwerke München; 59,98 Sekunden). Über 4 x 100 Meter konnte sich die Staffel der LG Stadtwerke München sogar den Luxus erlauben, auf Doppelsieger Eddie Reddemann zu verzichten. Die jungen Sprinter aus der Landeshauptstadt holten dennoch in 45,65 Sekunden vor der LG Forchheim (45,88 Sekunden) und dem LAZ Kreis Günzburg (46,44 Sekunden) den Titel.

U 20

Dass die Leistungen in der höheren Altersklasse U 20 zum Teil deutlich hinter denen des jüngeren Jahrgangs zurückblieben, ist die Folge eines Trends, der in den vergangenen Jahren nicht nur den Sprint, sondern alle Disziplingruppen erfasst hat. Über 100 und 200 Meter bei den U 20-Jungs holte sich zum Beispiel Maximilian Lohwasser (LG Würm Athletik) ebenfalls zwei Goldmedaillen in 11,37 beziehungsweise 22,95 Sekunden ab. Über die kürzere Sprintdistanz wurden Vincent Saller (LG Stadtwerke München; 11,48 Sekunden) und Thomas Burkhart (TSV 1909 Gersthofen; 11,55 Sekunden) Zweiter und Dritter, über 200 Meter kamen Burkhart (23,33 Sekunden) und Felix Lohwasser (LG Würm Athletik; 23,62 Sekunden) noch aufs Podest.

Für den 400-Meter-Sieger René Zapel (LuT Aschaffenburg) wurden 50,94 Sekunden gestoppt (auf den weiteren Plätzen folgten Maximilian Berger, TuS Bad Aibling; 51,88 Sekunden, sowie Godo Kurten, LG Augsburg, 53,18 Sekunden). Über 110 Meter Hürden gab es drei Teilnehmer, die alle von der LG Stadtwerke München kamen, wobei Jonas Tenbrink (15,47 Sekunden) vor Fabian Dotzler (15,97 Sekunden) und Jannis Leisching (16,15 Sekunden) gewann, und über 400 Meter Hürden nur einen. Der hieß Korbinian Wiesend (LG Würm Athletik), lief 59,47 Sekunden und holte sich mit seiner Vereinsstaffel noch ein zweites Gold über 4 x 100 Meter ab (44,43 Sekunden). Dahinter: der SWC Regensburg (46,05 Sekunden) und die LG Main-Spessart (46,49 Sekunden).

Elena Gust räumt drei Mal Gold ab

Doppel-Sieger gab es an diesem Wochenende in Erding gleich mehrere, Dreifach-Sieger jedoch nur eine: Elena Gust (LG Wolfstein). Die 18-Jährige holte sich sowohl über 100 (12,35 Sekunden) vor Mia Weißhaar (LG Main-Spessart; 12,53 Sekunden) und Michelle Frank (FC Aschheim; 12,71 Sekunden), wie auch über 200 Meter (25,51 Sekunden) vor Weißhaar (25,90 Sekunden) und Miriam Kauer (TSV 1860 Rosenheim; 26,25 Sekunden) die Titel. Über 100 Meter Hürden blieb sie in 14,93 Sekunden klarvor Siebenkämpferin Luisa Tremel (TSV 1909 Gersthofen; 15,44 Sekunden) und  Michelle Frank (15,58 Sekunden). Für Miriam Kauer gab es über 400 Meter ebenfalls Langsprint-Gold, nachdem die Uhren für sie bei 59,80 Sekunden stehenblieben. Auf den Plätzen: Elisa Dangl (LG Würm Athletik; 60,62 Sekunden) und Laura Böttcher (MTV 1881 Ingolstadt; 61,11 Sekunden). Die 4 x 100 Meter der weiblichen U 20 wurden eine Beute des SWC Regensburg (52,06 Sekunden) vor der LG Main-Spessart (52,62 Sekunden) und der Startgemeinschaft Wiggensbach (53,21 Sekunden).

SPRUNG

U 20

Wenig Überraschungen gab es in der Disziplingruppe Sprung in der älteren Altersklasse U 20, dafür um so erfreulichere Ergebnisse. Das beste ging auf das Konto des Deutschen U 20-Vizemeisters Simon Batz (LG Landkreis Kelheim), der im Weitsprung mit 7,44 Metern eine neue Freiluftbestleistung aufstellte. Nur in der Halle war er bereits fünf Zentimeter weiter gesprungen. Damit schaffte Batz auch die beste Weitsprung-Leistung des Wochenendes in Erding. Der bayerische U 20-Uralt-Rekord von Bernhard Kelm (TSV 1880 Wasserburg) aus dem Jahr 1986 steht bei 7,74 Meter und ist das erklärte Ziel des 18-Jährigen, der noch ein Jahr in dieser Altersklasse aktiv ist. Silber ging an Leon Khavvam (LAC Quelle Fürth; 6.53 Meter), Bronze gewann Benedikt Goerl (LG Stadtwerke München; 6,14 Meter).

Im Hochsprung hielt sich mit Philipp Reß (LA-Team Alzenau) ein weiterer Deutscher U 20-Vizemeister schadlos, allerdings fast ohne Konkurrenz. Seine 1,93 Meter reichten ihm klar zum Titelgewinn vor Simon Körber (TV Leutershausen; 1,73 Meter).

Von permanentem Gegenwind, Kälte und Regen war der Dreisprung der männlichen U 20 geprägt. Deshalb sind die Leistungen des neuen Bayerischen Meisters Jannis Leisching (LG Stadtwerke München; 13,36 Meter), des Zweiten Sebastian Schleifnik (LAZ Obernburg-Miltenberg; 13,04 Meter) und des Dritten Florian Chudalla (TuS Geretsried; 12,37 Meter) aller Ehren wert. Im Stabhochsprung nutzte Lukas Radis (TSV Gräfelfing) die Gunst der Stunde und gewann mit neuer Bestleistung von 4,50 Meter den Titel vor Lokalmatador Sebastian Woelkert (TSV 1862 Erding; 4,30 Meter) und dem Dritten Jakob Talarek (LAC Quelle Fürth; 4,30 Uhr).

Luisa Tremel holt sich den Hochsprungtitel

Dass es für Luisa Tremel (TSV 1909 Gersthofen), die Siebenkämpferin mit der Lieblingsdisziplin Hochsprung, bei Kälte und Regen nicht hoch hinausgehen würde, war klar. Insofern bedeuten ihre Siegeshöhe 1,71 Meter eine durchaus respektable Leistung. Dahinter sprangen Magdalena Müller (SWC Regensburg) als Zweite 1,62 Meter und Antonia Sörgel (LAV Hersbruck) als Dritte 1,59 Meter. Mit 5,40 Meter holte sich mit Denise Jaeschke (LG Stadtwerke München) eine weitere Siebenkämpferin Gold im Weitsprung vor Rebecca Nebl (TSV Plattling; 5,35 Meter) und Svenja Sturma (TuS Bad Aibling; 5,18 Meter). Im Dreisprung der weiblichen U 20 hatte Romy Fischer (TSV 1860 Rosenheim) mit 11,07 Metern die Nase vor Antonia Sörgel (10,89 Meter) und Maria Zanker (LAZ Kreis Günzburg; 34 Meter). Mit Hannah Zimmer (LG Main-Spessart) kam nur eine Stabhochspringerin in die U 20-Wertung. Ihre Höhe: 3,00 Meter.

U 18

Bei den U 18-Jungs konnte im Stabhochsprung mit Simon Krumpholz (TSV Gräfelfing) ein einziger Athlet 4,20 Meter überqueren. Das reichte zum Titel. Dahinter stand  bei vier weiteren Springern 4,10 Meter zu Buche, die Medaillen gingen jedoch an Philipp Wucherer (LAC Quelle Fürth; Silber) und Daniel Schwab (TSV 1880 Wasserburg; Bronze). Ein ähnliches Bild ergab sich beim Hochsprung: Hier gab es einen klaren Sieger mit Tim Kraus (LG Landkreis Roth), der 1,86 Meter überquerte, und vier, die sich dahinter mit 1,78 Meter einreihten. Aufs Podest durften schließlich Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München) als Zweiter und Jonathan Willert (LG Main-Spessart) als Dritter.

Gold im Weitsprung ging an Antonio Mihaljevic (LG Stadtwerke München), dessen 6,25 Meter von Malcom Dannhauer (TSV 1880 Wasserburg; 6,16 Meter) nicht zu überbieten waren. Sebastian Wolczecki (TSV 1862 Erding) kam auf Platz drei ebenfalls noch über sechs Meter (6,05 Meter). Der Dreisprung wurde schließlich trotz heftigem Gegenwind eine sichere Angelegenheit für Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München; 12,76 Meter). Dahinter stritten sich Philipp Nickmann (LAZ Kreis Günzburg; 11,50 Meter) und Timo Mühle (LG Fichtelgebirge; 11,47 Meter) um die weiteren Medaillen.

Sistermann im Stabhochsprung vor Samanski

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen den beiden Stabhoch-Top-Talenten Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) und Lilly Samanski (TSV 1862 Erding) entschied Sistermann quasi auf den allerletzten Drücker für sich. Lange hatte es danach ausgesehen, als würde Samansky ihren Heimvorteil nutzen können. Während die Erdingern allerdings an 3,50 Meter drei Mal scheiterte, schwang sich die  Gräfelfingerin im dritten Versuch über diese Höhe und gewann. Samanski wurde mit guten 3,40 Meter Zweite. Auch die 3,20 Meter von Bronzemedaillengewinnerin Theresa Albrecht (TSV Gräfelfing) waren durchaus bemerkenswert.

Einen hochklassigen Wettbewerb gab es im Weitsprung der weiblichen U 18, der bei perfektem Herbst-Sonnenschein noch einmal eine Reihe von persönlichen Bestleistungen zutage förderte. Der weiteste Satz in die Gruppe gelang Hannah Wörlein (TV Ochenbruck) mit 5,77 Meter. Dahinter kam Hürdensiegerin Amélie Unkel auf 5,58 Meter, Maria Anzinger als Dritte auf 5,46 Meter und acht weitere Mädchen über die Fünf-Meter-Marke.

Mit 11,33 Meter setzte sich Christina Ammer (TuS 1860 Pfarrkirchen) im Dreisprung vor Jule Graß (TS Lichtenfels; 11,17 Meter) und Julie Denkey (LAZ Kreis Würzburg; 10,87 Meter) durch. Im Hochsprung darf sich Jana Schüler (LAG Mittlere Isar) nach übersprungenen 1,64 Meter Bayerische U 18-Meisterin nennen. Den Vize-Titel holte Linda Sickinger (LG Stadtwerke München; 1,61 Meter) vor der höhengleichen Lea Holtmann (LG Sempt; 1,61 Meter).

Ein Bericht über die Disziplingruppen Wurf und Lauf der Altersklassen U 20 und U 18 folgt in Kürze.