Ein Frau führt die Männergruppe an: Miriam Dattke bot beim Whörd-Zehner eine hervorragende Leistung und haderte ein wenig mit ihrer Nichtteilnahme an der parallel stattfindenden Halbmarathon-WM.

Der spätere Männer-Sieger Robert Baumann (13) war umzingelt von einer Regensburger Läufer-Armada. Fotos: Theo Kiefner

19.10.2020 11:27 // Von: Kurt Ring

Wöhrd-Zehner Regensburg: Miriam Dattke liefert überragende Soloshow

Der Wöhrd Zehner, ausgetragen rund um das Trainingsgelände am Oberen Wöhrd in Regensburg, wurde von 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in drei Läufen bei den derzeit komplizierten Vorbedingungen freudig angenommen. Eine überragende Soloshow legte dabei Lokalmatadorin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) auf die Straße.

Auf dem eckigen Kurs mit Schotterteilen und einem kurzen Abschnitt Kopfsteinpflaster war sie mit 32:23 Minuten nur drei Sekunden langsamer als bei ihrem Rekordrennen von Berlin vor drei Wochen. "Wenn ich mir jetzt das Halbmarathon-WM anschaue, hätte ich mir dort sicher einiges ausgerechnet", zeigte sich die Regensburgerin etwas wehmütig. Zweite hinter Dattke wurde Teamkollegin Domenika Mayer, der es mit 33:38 Minuten sogar gelang, ihre diesjährige Straßenlaufbestzeit von Berlin um zwei Sekunden zu toppen.

Beim Männerrennen gewann in einer spannenden Entscheidung Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) mit 30:21 Minuten vor Tim Ramdane Cherif (30:24 Minuten), Dominik Notz (30:25 Minuten) und Kevin Key (30:32 Minuten; alle LG Telis Finanz Regensburg). Bedingt durch die Corona-Regeln mit leicht versetzten Startblöcken kam es zu einem Kuriosum. Notz erreichte zwar das Ziel als Zweiter, die reinen Nettozeiten warfen jedoch Tim Ramdane Cherif als "echten" Zweiten aus, weil der die auslösende elektronische Zeitauslösungsmatte erst um mehrere Zehntelsekunden nach seinem Titelkollegen überlaufen hatte.

Sieger Robert Baumann konnte der Strecke sehr viel abgewinnen: „Ein abwechslungsreicher Kurs und ein schönes Rennen war das. Gewonnen hab ich dann auch noch. Es muss nicht immer nur um Rekorde gehen.“ Trotzdem blieben gleich sieben Läufer unter den begehrten 31 Minuten. Dahinter gab’s elf 31er-Zeiten, und damit eine Leistungsdichte, die auf dem eher als „langsam“ geltenden 1,66 Kilometer-Rundkurs fast schon Meisterschaftsqualität hatte. „Man sollte die Zeiten jetzt auch nicht so hoch ansetzen, die Athleten sind derzeit alle in der Aufbauphase“, relativierte Telis-Teamchef Kurt Ring die insgesamt erwartete, aber dann doch fehlende 29er-Zeit bei den Herren.

Bei den U 20-Jungs war Tobias Prater (LG Allgäu) mit 32:28 Minuten der Schnellste. Er wird von Telis-Ass Kevin Key trainiert und im neuen Jahr auch Keys Teamkollege im blauen LG-Trikot sein. Den Volkslauf gewann die Jüngste im Feld, auch vor allen Männern. Die erst 14-jährige Franziska Drexler (LAC Passau) bewältigte die Strecke in erstaunlichen 37:49 Minuten.

LG-Präsident Norbert Lieske, zugleich gewohnt eloquenter Moderator der Läufe, zeigte sich abschließend voll des Lobes: „Die Beteiligten, vor allem die Aktiven selbst haben sich den Corona-Regeln passend, absolut vorbildlich verhalten. Es war wieder einmal eine schöne Veranstaltung.“