Neuer Hausrekord: Maximilian Entholzner rückte rechtzeitig vor den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund die Verhältnisse wieder zurecht und sprang deutsche Jahresbestleistung. Foto: LAC Passau

06.02.2021 21:02 // Von: Klaus Hammer-Behringer

Maximilian Entholzner fliegt in Barcelona mit 7,97 Metern zur deutschen Jahresbestleistung

Was beim IAAF-Gold-Label-Meeting in Karlsruhe mit fünf ungültigen Sprüngen misslang, setzte Maximilian Entholzner (LAC Passau) in Barcelona bei den Spanischen Clubmeisterschaften exzellent um. Gleich im ersten Versuch hob der Madrider Masterstudent vom Balken perfekt ab und landete bei 7,97 Metern. In der katalanischen Metropole steigerte er seine Hallen-Bestleistung um 16 Zentimeter. Als Deutscher Hallenmeister war er vor einem Jahr in Leipzig 7,81 Meter gesprungen. Entholzner verdrängte Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) um drei Zentimeter vom ersten Platz der deutschen Bestenliste, liegt mit der Weite von Barcelona aktuell auf Rang vier in Europa.

Schlüssel zum Erfolg war offensichtlich die kurzfristige Veränderung des Anlaufs, die Umstellung von 22 auf 20 Schritte. Da der zweifache Deutsche Meister in den ersten Schritten zu viel Druck machte, zu viel Varianz im Anlauf hatte, schlug sein spanischer Trainer die Verkürzung vor. Er habe eine so hohe Anlaufgeschwindigkeit, dass sich das nicht negativ auswirken würde. Die ersten Trainingseindrücke bestätigten diese Einschätzung. 

 

„Ich bin konzentriert, aber locker angelaufen. Absprung und Sprung waren technisch sehr gelungen. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl schnell angelaufen zu sein und war von der Weite überrascht“, kommentierte er seinen Satz auf 7,97 Meter. Er egalisierte damit zugleich seine Freiluftbestleitung. Dann war offensichtlich etwas die Luft raus und Konzentration weg. Nach einem ungültigen Versuch überlief er im dritten deutlich die Zwischenmarkierung, musste das Tempo drosseln und setzte die letzten Schritte nicht mehr aktiv. Der Sprung auf 7,45 Meter rutschte ihm beim Absprung durch. Nach zwei weiteren ungültigen Versuchen gelang ihm ein passabler sechster Versuch. „Technisch unsauber gesprungen und trotzdem eine Weite von 7,77 Metern“, zeigte sich Entholzner zufrieden. Den Wettbewerb gewann er für seinen spanischen Verein CA Fent Cami Mislata vor Jean Okutu (FC Barcelona; 7,77 Meter, PB 8,01 Meter) und dem Zehnkämpfer Asier Castillo (Real Sociedad; 7,17 Meter).

 

Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund verteidigt Entholzner seinen Titel gegen die Hauptkonkurrenten Fabian Heinle und Julian Howard (LG Region Karlsruhe). Unter dem Dortmunder Hallendach geht es auch um die EM-Norm von 8,05 Metern für Torun (Polen). Eigentlich - angesichts des aktuellen europäischen Rankings und der Europäischen Bestenlisten von 2019 und 2020, die ebenfalls herangezogen werden, besteht die Chance, dass bereits 7,97 Meter für die EM-Qualifikation ausreichen. Und im Blick hat Entholzner auch bereits die Olympischen Spiele. Drei Tage nach der Hallen-DM findet ihn Madrid ein IAAF Gold Label-Meeting mit der internationale Weitsprungelite statt. Die 7,97 Meter könnten der Türöffner für diese Meeting sein, bei dem viele Punkte für die Weltrangliste und damit für die Olympia-Qualifikation zu vergeben sind.