Tobias Potye konnte bei seinem 2,21-Meter-Sprung in der Quali bei der Hallen-EM in Torun die lange Hose anlassen. Foto: Gladys Chai von der Laage /// Maximilian Entholzner gelang gleich im ersten Durchgang ein Satz auf 7,91 Meter. Foto: Theo Kiefner

04.03.2021 22:07 // Von: leichtathletik.de/Reinhard Köchl

Hallen-EM Torun: Entholzner und Potye erreichen mühelos ihre Sprung-Finals

Die beiden bayerischen Starter haben am ersten Tag der Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften in Torun (Polen) problemlos das Finale erreicht. Maximilian Entholzner (LAC Passau) reichte im Weitsprung ein starker erster Versuch von 7,91 Meter, um sich als Gesamtdritter für den Endkampf am Freitagabend zu qualifizieren. Hochspringer Tobias Potye (LG Stadtwerke München) floppte problemlos über 2,21 Meter und ist beim Kampf um die Medaillen am Sonntag dabei.

Mit Geduld hat sich Maximilian Entholzner bis an die nationale Spitze vorgearbeitet. Jetzt steht der 26-Jährige auch erstmals im Finale einer internationalen Meisterschaft. Gleich in seinem ersten Quali-Versuch in Torun legte der Niederbayer 7,91 Meter in die Grube. Für das große "Q" waren zwar 8,00 Meter gefordert. Es zeigte sich aber schnell, dass diese Weite an diesem Abend eine große Herausforderung für das Feld der Weitspringer war. Nur zwei Athleten schafften es, diese Marke zu überbieten. Titelverteidiger Miltiádis Tentóglou (Griechenland) sprang 8,04 Meter, der Silbermedaillen-Gewinner der Hallen-EM 2019, Thobias Montler (Schweden), sogar 8,18 Meter. Außer diesen beiden flog niemand weiter in die Grube hinaus als der DLV-Athlet. Als Achter und damit letzter Athlet zog der Brite Jacob Fincham-Dukes mit 7,74 Metern ins Finale ein.

 

"Ich bin sehr zufrieden", erklärte Maximilian Entholzner im Interview mit leichtathletik.de. "Ich hatte mir vorgenommen, den ersten Sprung gültig und gut zu machen. Technisch passt der Erste eigentlich immer. Der war 7,91 Meter und ich habe mir schon fast gedacht, dass diese Weite reichen sollte. Ich bin direkt in Sparflamme übergegangen. Im zweiten Versuch bin ich durchgelaufen, auf den dritten habe ich verzichtet. Da wusste ich schon, dass ich weiter bin. Das Finale war mein Ziel, jetzt möchte ich gerne Bestleistung und möglichst über acht Meter springen. Dann werden wir sehen, was für eine Platzierung rauskommt. Ich fühle mich gut und möchte morgen angreifen."

 

Mit nur zwei Sprüngen an diesem Abend konnten die Goldfavoriten Gianmarco Tamberi (Italien) und Maksim Nedasekau (Belarus) im Hochsprung Kräfte sparen. Beide floppten jeweils im ersten Versuch über 2,16 Meter und dann 2,21 Meter. Diese Höhe reichte schon, um das Feld auf die gewünschten acht Finalteilnehmer zu reduzieren. Zwei DLV-Athleten konnten diese Höhe ebenfalls überwinden und sind im Finale am Sonntagvormittag (7. März; 11.25 Uhr) dabei. Freiluft-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) leistete sich bei 2,16 Metern zwar einen Fehlversuch, schaffte die 2,21 Meter dann aber im ersten Anlauf. Tobias Potye (LG Stadtwerke München) brauchte zwei Versuche für diese Höhe, machte aber auch das Finale klar. Es ist sein erstes bei einer internationalen Meisterschaft der Männer. Dreimal an 2,21 Metern scheiterte der Überflieger der Hallen-DM Jonas Wagner (Dresdner SC 1898), der sich in Dortmund noch überraschend auf 2,28 Meter gesteigert hatte.

 

Tobias Potye gestand anschließend: "Dieser Winter war emotional eine ziemliche Achterbahnfahrt für mich. Das ein oder andere Problem an meinem Knie plagt mich jetzt schon seit Jahren. Ich bin heute gesprungen, obwohl ich das Gefühl hatte, es könnte mir wehtun. Aber ich habe gelernt, dass man solche Hintergrundgeräusche auch mal ignorieren darf. Mit ein bisschen Glück kommt man dann auch ins Finale. Heute bin ich so hoch wie nötig gesprungen und hoffe, dass ich mich schonen konnte. Am Sonntag möchte ich dann zeigen, was in den Beinen steckt."