Tristan Schwandke hat Alexander Sporrer in Halle nach einem Vierteljahrhundert den bayerischen Hammerwurfrekord entrissen. Foto: privat

16.05.2021 17:40 // Von: Reinhard Köchl

Tristan Schwandke schnappt sich 25 Jahre alten bayerischen Hammerwurfrekord

Es war ein Spiel um Zentimeter: Schon 2019 war Tristan Schwandke (TV Hindelang) dem bayerischen Hammerwurfrekord von Alexander Sporrer (LAC Quelle Fürth-TSV 1860 München), der seit 1996 auf 74,16 Meter stand, bis auf 13 Zentimeter nahegekommen. Jetzt, bei den Halleschen Werfertagen in Halle/Saale klappte es endlich: Der augenblicklich dominierende Hammerwerfer Deutschland holte sich nun auch die weißblaue Bestmarke, als er im dritten Versuch das Wurfgerät auf 74,25 Meter schleuderte und Sporrers Rekord um neun Zentimeter verbesserte.

Neben seinem besten Versuch fiel vor allem die ausgezeichnete Serie des 29-jährigen Allgäuers ins Auge. Alle sechs Versuche waren gültig und über 70 Meter, wobei der zweitweiteste mit 73,42 Meter gemessen wurde. Nun hat sich Schwandke vorgenommen, die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio ins Visier zu nehmen. Diese liegt mit 77,50 Meter noch etwas mehr als drei Meter von seiner neuen Bestleistung entfernt.

 

Knapp unter ihrem erst vor einer Woche erzielten Hausrekord blieb in Halle die beste bayerischer Hammerwerferin Nancy Randig (SWC Regensburg). Diesmal reichte es mit 60,47 Meter zu einem starken vierten Rang bei den Frauen. Mit einem weiteren Versuch über 60 Meter (60,15 Meter) und zwei weiteren Durchgängen knapp darunter bewies Randig,  dass sie diese Marke nun relativ stabil im Griff hat. Zu Platz fünf reichte es für Speerwerferin Elisabeth Hafenrichter (LG Stadtwerke München; 50,23 Meter), während ihr männlicher Vereins- und Disziplinkollege Linus Limmer mit 66,56 Meter (Platz neun) knapp unter seiner Bestleistung blieb. Dagegen gelang es Markus Schwertfeger (LG Augsburg), mit 55,86 Metern in einem Weltklassefeld eine neue persönliche Bestmarke zu setzen. Dies reichte dem 27-Jährigen sogar zu Rang acht.

 

Auch die bayerischen Nachwuchswerferinnen und -werfer konnten bei den traditionsreichen Werfertagen überzeugen. Speerwerfer Benedikt Müller (TV 1861 Amberg) unterstrich sein großes Talent und gewann die U 18-Konkurrenz mit einer Weite von 58,31 Meter, während sich seine Alterskollegin Laura Val (LG Augsburg) als Dritte auf einen neuen Hausrekord von 46,09 Meter steigern konnte. Auch Kugelstoßer Georg Harpf (MTV 1881 Ingolstadt) etablierte sich mit einer erneuten Steigerung auf 17,35 Meter mit der Fünf-Kilo-Kugel und Rang zwei in der U 18  endgültig in der deutschen Spitze. Dahinter rangierte mit Mikos Dahmen (LG Stadtwerke München; 16,01 Meter) schon der nächste Bayer. U 18-Diskuswerfer Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freystadt) kann mit seinem fünften Gesamtrang und 48,76 Meter  ebenfalls zufrieden sein. Dieselbe Platzierung gab es bei den U 18-Mädchen für Anna-Sophie Hilgenberg (LG Stadtwerke München; 42,84 Meter), während Lilly Weber (TSV 1862 Erding; 34,92 Meter) als Achte den Endkampf erreichte. Für Julika Marie Bonewit (LG Stadtwerke München) reichte es im Kugelstoßen der weiblichen U 18 zum vierten Platz mit feinen 14,30 Meter.

 

18,07 Meter standen für Dominik Idzan (LG Stadtwerke München) im Kugelstoßen der männlichen U 20 zu Buche, was Platz drei bedeutete. Enttäuschend verlief der Wettkampf dagegen für den Deutschen U 20-Hallenmeister von 2020, Joel Akue (LG Stadtwerke München). Mit nur einem gültigen von 15,88 Meter blieb er weit hinter seiner Leistung aus der Vorwoche in München (18,14 Meter) zurück und erreichte nicht den Endkampf.