in Mannheim so schnell wie noch nie: Alexandra Burghardt. Foto: Theo Kiefner

17.05.2021 11:53 // Von: Reinhard Köchl

Road to Tokyo: Alexandra Burghardt überrascht mit 200-Meter-Rekord und 100-Meter-Bestzeit

Einen bayerischen Rekord eingestellt, den anderen hauchdünn verfehlt: Sprinterin Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) war die eigentliche Überraschung beim Kader-Sportfest "Road to Tokyo" in Mannheim. Zunächst fehlte ihr nur eine Hundertstelsekunde auf den seit 2008 von Verena Sailer und seit 2017 von Amelie-Sophie Lederer gehaltenen 100-Meter-Rekord (11,28 Sekunden). Wenig später konnte sich die 27-Jährige dann doch noch in die Rekordlisten eintragen: Mit 23,00 Sekunden egalisierte sie die bayerische Uralt-Bestmarke aus dem Jahr 1981 von Ulrike Sommer (LAC Quelle Fürth).

Im ersten 100-Meter-Lauf hatte Burghardt ihren Hausrekord auf 11,31 Sekunden verbessert (+1,1 sec/m), im zweiten folgte dann bei optimalem Rückwind von +1,7 m/sec die erneute Steigerung auf 11,29 Sekunden. die Oberbayerin, die im vergangenen Jahr wegen einer Verletzung nicht an Wettkämpfen teilnehmen konnte, trainiert weiterhin beim früheren BLV-Teamleiter Sprint Patrick Saile, der mittlerweile als Nationaltrainer in der Schweiz arbeitet. In Mannheim wurde sie Fünfte und schlug dabei sogar noch die Deutsche Meisterin Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF). Auch über 200 Meter ließ es Alexandra Burghardt ordentlich krachen: Mit genau 23,00 Sekunden wurde sie Zweite und kratzte an der Schwelle zu den 22 Sekunden. Dass sie über die kürzere Sprintdistanz nur knapp am Bayernrekord vorbeilief und kurz darauf sogar die 200er-Bestmarke streifte, erfuhr sie erst später. "I´m back!" jubelte die Gendorferin. "Drei Rennen, drei Bestleistungen! Es hat ja nur sechs Jahre gedauert . . ."

 

Stark präsentierte sich in Mannheim auch Tina Benzinger (LG Stadtwerke München), für die es ebenfalls zwei neue Hausrekord zu verzeichnen gab. Über 100 Meter verbesserte sich die 19-Jährige auf 11,64 Sekunden und über 200 Meter steht sie nach ihrem Gastspiel im Badischen jetzt bei 24,17 Sekunden. Auf 10,36 Sekunden schraubte ihr Vereinskollege Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) seit Jahresbestzeit über 100 Meter, während er auf der für ihn ungewohnten 200-Meter-Strecke mit 21,24 Sekunden aufhorchen ließ. Florian Knerlein (LG Stadtwerke München), mit dem Wolf 2019 noch Deutscher U 20-Meister über 4 x 100 Meter wurde, scheint ebenfalls nach einem Verletzungsjahr wieder in Schuss zu kommen. Nach 10,70 Sekunden über 100 Meter (Platz zwei im ersten Lauf) blieben die Uhren über 200 Meter bei ihm bei 21,53 Sekunden stehen. Kein U 20-Jugendlicher war an diesem Tag schneller.

 

Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) bekam es über 400 Meter bei den Frauen im direkten Vergleich mit Deutschlands Vorzeige-800-Meter-Läuferin Christina Hering (LG Stadtwerke München) zu tun. Dabei hatten die  beiden Damen extremes Wetterpech. Während es im ersten Lauf noch vergleichsweise gute Bedingungen gab, öffnete der Himmel dann im dritten alle Schleusen. Mayer und Hering kämpften sich tapfer durch den strömenden Regen, wobei die Jüngere die Nase knapp vorne hatte (54,64 Sekunden zu 54,89 Sekunden). Bei der weiblichen U 20 feierte Sabrina Hafner (LG Telis Finanz Regensburg) über 100 Meter (Fünfte in 12,12 Sekunden) und über 200 Meter (Dritte in 24,72 Sekunden) einen zufriedenstellenden Saisoneinstand.