Tristan Schwandke zieht trotz seines Ausscheidens in der Qualifikation eine positive Olympia-Bilanz. Foto: Gladys Chai von der Laage

02.08.2021 21:52 // Von: leichtathletik.de

Olympische Spiele Tokio: Tristan Schwandke fehlen die letzten Körner

Technisch saubere Würfe, aber ohne die notwendige Explosion: Hammerwerfer Tristan Schwandke (TV Hindelang) hat seine Olympia-Premiere am Montag mit 73,77 Metern auf Platz 21 der Qualifikation beendet. Für den Einzug in die Runde der besten Zwölf hätten für den Deutschen Meister 75,73 Meter hergemusst. Eine Weite, die er erst zweimal in seiner Karriere überbieten konnte.

Die Weltspitze, angeführt von Europameister Wojciech Nowicki (Polen; 79,78 Meter), warf an die 80-Meter-Marke heran. Wieder zittern musste der viermalige Weltmeister Pawel Fajdek (Polen), bei seinen dritten Olympischen Spielen reichten 76,46 Meter aber auf Rang neun endlich für das erste Olympia-Finale, in dem er als Favorit antreten wird.

 

"Für mich war Dabeisein die erste Prämisse, und mir meinen Kindheitstraum zu erfüllen", zog der Allgäuer am Ende der Qualifikation dennoch eine positive Tokio-Bilanz. "Ich habe mich in den vergangenen Wochen noch mal sehr gut vorbereitet. Die Würfe, die ich da und auch heute gemacht habe, waren aus meiner Sicht sehr, sehr gut, damit war ich sehr zufrieden. Aber ich musste heute und auch in den letzten zwei Wochen einfach feststellen, dass die letzten Körner fehlen. Die Qualifikation seit Anfang Mai hat sehr viel Kraft gekostet. Ich habe zwar noch einen guten Aufbau gemacht und versucht, den Wechsel zwischen Belastung und Entlastung gut hinzukriegen, damit ich erholt bin. Aber schon in Miyazaki hat sich angedeutet, dass nicht mehr die riesen Würfe kommen. Normalerweise sind solche Würfe zwei, drei Meter weiter. Es fehlt so ein bisschen die Basisgeschwindigkeit. Ich denke, das ist dem geschuldet, dass die Olympiaqualifikation und die Saison sehr lang waren. Und ich natürlich auch ein Athlet bin, der es nicht gewohnt ist, Qualifikation und Großereignis in der Belastungssteuerung unter einen Hut bringen. Ich habe rückblickend nichts falsch gemacht. Aber ich muss sehen, wie ich es mit EM und WM nächstes Jahr schaffe, dass ich auch beim Großereignis noch die entscheidenden Körner habe."