Bayerische Halbmarathon-MS Augsburg: Noch dominiert die Erfahrung vor dem Nachwuchs

„Für mich sind die Adler-Brüder die Favoriten“, prognostizierte Tobias Ritter vor dem Lauf seine und die Chancen der anderen. Am Ende kam dann allerdings, wie schon so oft auf der schnellen Strecke im Augsburger Siebentischwald, wieder einmal Tobias Gröbl als schnellster Läufer ins Ziel. Zunächst setzten sich Gröbl und Ritter vom Hauptfeld ab, in der Verfolgergruppe liefen Ritter sowie die 23-jährigen Felix und Lorenz Adler zusammen mit dem mehrmaligen Bayerische Marathonmeister Maxim Fuchs (LG Passau). In der zweiten von drei Runden musste Ritter abreißen lassen. Gröbl lief einfach kontinuierlich sein Tempo. Mit einer Zeit von 1:09:25 Stunden war der 38-Jährige mehr als zufrieden. „Es war natürlich schön, mehr oder weniger in der Heimat den 17. bayerischen Titel zu gewinnen. Als Test für den München-Marathon wäre die heutige Leistung gelungen. So kann ich es mir mit einem Start für die DM am 10. Oktober noch einige Tage überlegen.“, resümierte der ehemalige Deutsche Crosslaufmeister auf der Mittelstrecke. Tobias Ritter gab sich mit seiner Niederlage keinesfalls enttäuscht. Der 21-Jährige wird sicherlich in den nächsten Jahren auf bayerischer Ebene vorne mitmischen. Die Lorenz und Felix Adler belegten in der Einzelwertung Rang drei und vier.

In der Frauenwertung ging Brenda Kebaya als Titelanwärterin ins Rennen. Bis Kilometer fünf liefen im Frauenfeld drei Läuferinnen gemeinsam an der Spitze: Kebaya, Maria Kerres (SWC Regensburg) und Lisa Fuchs (LG Passau). Dann setze sich Kebaya von den Konkurrentinnen ab, wurde schließlich aber von Kerres wieder eingeholt. Ausgesprochen taktisch lief Kebaya bei einer Wasserstelle: Als Kerres eine Erfrischung aufnahm, verschärfte Kebaya das Tempo und kam nach 1:16:24 Stunden mit 30 Meter Abstand als Bayerische Meisterin ins Ziel. Die 29-jährige Physiotherapeutin freut sich schon auf die nächsten Bayerischen Meisterschaften; das wären für sie die Titelkämpfe im Crosslauf am 27. November in Markt Indersdorf.

Die bayerische Läuferszene verfügt über einige rege Aktivposten. Einer davon ist der PTSV Rosenheim. Dies wurde deutlich bei der Mannschaftswertung bei diesen Halbmarathonmeisterschaften. Bei den Männern siegten die Rosenheimer mit dem Trio Michael Pritzl, Luca Glatthaar und Tobias Haumann. Besonders stolz ist Teamchef Toni Gröschl über die Leistung der Läuferinnen des Vereins: „Schön war auch, dass ich mit einer komplett anderen Frauenmannschaft wie vergangene Woche bei der DM-Berglauf den Titel gewonnen habe. Es ist halt schon super, wenn man sieben, acht Frauen hat, die um Mannschaftstitel mitlaufen können.“

Ursprünglich sollten diese Meisterschaften beim Fränkischen Schweiz-Marathon stattfinden. BLV-Laufwart Hans-Peter Schneider war sehr zufrieden mit dem Ersatztermin. „Es war ein voller Erfolg für Veranstalter und Teilnehmer, dass dann doch noch die Meisterschaft ausgetragen werden konnte, Topleistungen bei den Frauen mit einem Streckenrekord. Das Wetter war optimal für diese guten Leistungen und auch die neu geteerte Strecke im Siebentischwald hatte alles dazu beigetragen.

Danke an Susanne Moser und ihr Team der TGVA für die Bereitschaft und Durchführung.“

Nachfolgend die Sieger in den Seniorenklassen: M 35: Tobias Gröbl (LG Zusam); M 40: Stephan Fruhmann (LG Passau); W 40: Christine Lernhard (LG Donau-Ries); M 45: Merz Christoph (PTSV Rosenheim); W 45: Manuela Glöckner (TSV Ebermannstadt); M 50: Christian Scholz (LG Allgäu); W 50: Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt); M 55: Thomas Federsel (SWC Regensburg); W 55: Susanne Schader-Schmid (SV Mindelzell); M 60: Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen); W 60: Marion Hofmann (TG Viktoria Augsburg); M 65: Peter Lenz (LG Erlangen); W 65: Berta Schilling-Frühschütz (TG Viktoria Augsburg); M 70: Thomas Ligon (LG Stadtwerke München); M 75: Paul Kleinmann (FC Ebershausen).