31.12.2021 10:27 // Von: BLV

Mit Zuversicht auf 2022 blicken: Der BLV wünscht ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr!

Am Ende eines abermals turbulenten, von der Corona-Pandemie dominierten Leichtathletik-Jahres möchten wir Dank sagen bei allen Leichtathletinnen und Leichtathletinnen, Trainerinnen und Trainer, Vereinsfunktionären, Freundinnen und Freunden der Leichtathletik. Für Ihr/Euer Engagement, die Zuversicht und den Einsatz für die Leichtathletik. BLV-Präsident Gerhard Neubauer und BLV-Vizepräsident Sport Reinhard Köchl ziehen Bilanz und wagen einen Ausblick auf 2022.

Normalerweise bestehen die Hauptaufgaben des Bayerischen Leichtathletik-Verband e. V. (BLV) mit seinen rund 1200 Vereinen und 141 000 Mitgliedern darin, tragfähige Konzepte für sportliche Höchstleistungen zu generieren, eine Basis für die vielfältigen Interessen des Breitensports zu legen, die qualifizierte Ausbildung von Trainerinnen und Trainern sicherzustellen und nicht zuletzt die dafür notwendige finanzielle Ausstattung zu gewährleisten. All dies bestimmte in den vergangenen Jahrzehnten die Arbeit der jeweiligen BLV-Präsidien. Doch seit 2020 ist die lieb gewonnene Routine dahin, befindet sich der BLV wegen der anhaltenden Pandemie in einem anhaltenden Krisenmodus. Ebenso wie die gesamte Bevölkerung hangelt sich der Verband quasi von Lockdown zu Lockdown, versucht, die jeweils gültige Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in eine für die bayerische Leichtathletik praktikable Form umzuwandeln, kämpft an vielen Fronten, muss Rückschläge in Kauf nehmen und auf Kritik reagieren. Wie die meisten Sportverbände ist der BLV gezwungen, „auf Sicht zu fahren“. Denn Beschlüsse, die am Montag noch sinnvoll und richtig waren, könnten am Dienstag schon wieder Makulatur sein.

 

Nach mittlerweile fast zwei Jahren spürt der BLV die Auswirkungen von Corona in punkto Mitgliederzahlen – vor allem bei Kindern und Jugendlichen – sowie Finanzen natürlich deutlich. Es wird Jahre dauern und es bedarf einer Menge Anstrengungen, um den Zustand von Ende 2019 wieder zu erreichen. Dennoch gilt es, am Anfang von 2022 eines klarzustellen: Die bayerische Leichtathletik lebt! Auch wenn vor allem im Winter 2020/2021 nur Kaderathleten Training und Wettkämpfe bestreiten durften, so hat sich der Vereinssport doch nach dem Ende des über sechsmonatigen Sportverbots zur allgemeinen Freude relativ schnell erholt. Der allergrößte Teil der Bayerischen und der Bezirksmeisterschaften kam wie geplant zur Durchführung, Straßenläufer konnten wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und die Nachwuchs-, die Kinder- sowie die Seniorenleichtathletik kamen dank vieler kreativer Konzepte rasch in die liebgewonnenen Fahrbahnen zurück. Dafür gebührt allen Trainerinnen und Trainern, Übungsleiterinnen und Übungsleitern, Funktionärinnen und Funktionären, aber vor allem den Sportlerinnen und Sportlern jeder Altersgruppe unser herzlichster Dank und unser allergrößter Respekt!

 

Dass Corona im Herbst vergangenen Jahres erneut einen Bremskeil ins öffentliche Leben und natürlich auch in den Sport warf, nachdem wir alle zwischenzeitlich gehofft hatten, diese schlimmste Krise der Nachkriegszeit endgültig hinter uns lassen zu können, trübt natürlich abermals diese Bilanz. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass sowohl die Politik wie auch die Menschen die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Monaten gezogen haben. Mit neuem Mut und einer gewissen Erfahrung im Umgang mit Hygienekonzepten, Zugangskriterien und der Interpretation gesetzlicher Bestimmungen blicken wir sowohl im Breiten-, wie im Senioren- oder im Leistungssport zuversichtlich auf die kommenden Monate. Nachdem gerade die Leichtathletinnen und Leichtathleten in Bayern in den zurückliegenden Monaten zum allergrößten Teil besonnen und verantwortungsbewusst mit den Auswirkungen der Pandemie umgegangenen sind, besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir sie schon bald hinter uns lassen können.

 

Trotz der mannigfaltigen Handicaps darf man durchaus von einem positiven Jahr sprechen, auf das die bayerische Leichtathletik 2021 zurückblicken kann. Über allen Aktivitäten stehen natürlich die Olympischen Spiele in Tokio, die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden mussten. Aus dem Freistaat konnten sich dabei gleich vier Sportlerinnen und Sportler qualifizieren. Allen voran Sprinterin Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen), die nach Jahren der Verletzung wie Phoenix aus der Asche emporstieg, zwei Deutsche Meistertitel errang, zwei bayerische Rekorde über 100 und 200 Meter holte und in Japan mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel im olympischen Finale sogar Platz fünf belegte. In wenigen Wochen wird sie auch bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Bob starten und hofft dabei sogar auf eine Medaille. Auch Christina Hering und Katharina Trost (beide LG Stadtwerke München) schafften den Sprung unter die besten 800-Meter-Läuferinnen der Welt, ebenso wie Hammerwerfer Tristan Schwandke (TV Hindelang).

 

Bei den Nachwuchs-Europameisterschaften, die 2021 sowohl für die Altersklassen U 23 wie U 20 in der estnischen Hauptstadt Tallinn stattfanden, setzten einige bayerische Sportlerinnen und Sportler Ausrufezeichen. Sprinter Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) holte mit der deutschen U 23-Staffel Gold, während U 20-Hammerwerfer Merlin Hummel (UAC Kulmbach) mit Silber und 5000-Meter-Läuferin Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensburg) mit Bronze ihr herausragendes Talent unter Beweis stellten. Im Dezember gab es für Heckel die gleiche Medaillenfarbe bei der Crosslauf-EM in Dublin und als Krönung noch die Team-Europameisterschaft.

 

Dass der BLV seine vom Freistaat Bayern auferlegte Kernaufgabe, nämlich die Förderung und Entwicklung der Nachwuchssportlerinnen und -sportler, weiter mit großem Engagement und Erfolg vorantreibt, schlug sich 2021 einmal mehr in herausragenden Ergebnissen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U 20, U 18 und U 16 nieder. Hier zeigte sich erneut, dass in unseren Vereinen zahlreiche Talente reifen, die in den kommenden Jahren noch für Schlagzeilen sorgen können. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist jedoch neben dem Engagement der ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer sowie der Bereitschaft der Vereine zur Austragung von Wettkämpfen ein solides finanzielles Fundament, gerade für die Zeit nach Corona. Dazu bedarf es der Unterstützung durch Sponsoren, aber auch der medialen Aufmerksamkeit für die Sportart Leichtathletik, die sich immer wieder gegen den Fußball sowie andere Trendsportarten behaupten muss.

 

Wir hoffen sehr, dass die European Championships 2022 – kurz EC22 – die ein halbes Jahrhundert nach dem Olympischen Spielen von München 1972 im August im Münchner Olympiapark stattfinden, eine gewisse Aufmerksamkeit für die Leichtathletik auslöst. Das immer noch atemberaubende Olympiastadion erhält eine neue Kunststoffbahn, um den besten Sportlerinnen und Sportlern Europas einen würdigen Rahmen für die Leichtathletik-Europameisterschaften zu bieten. Jeder, der für die Leichtathletik lebt, dürfte sich schon jetzt auf die Titelkämpfe freuen, bei denen hoffentlich eine große Anzahl bayerischer „Local Heroes“ an den Start gehen werden. Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr noch die WM in Eugene (USA), die U 20-WM in Cali (Kolumbien), die U 18-EM in Jerusalem (Israel), das European Youth Olympic Festival in Banska Bystrica (Slowakei) und zahlreiche andere Highlights, an denen weißblaue Sportlerinnen und Sportler beteiligt sein werden.

 

Die EC22 unterstützen den BLV genauso wie die Stiftung München Marathon tatkräftig und großzügig bei der Wiederaufnahme von Lauf dich fit!, dem seit Jahren erfolgreichen und beliebten Kinderlaufprojekt des Verbandes. Die neue „Special Edition“ von „Lauf sich fit!“ beschert den Schülerinnen und Schülern dabei ein neues Lauftagebuch, Sondermedaillen sowie zahlreiche Preise. Das Ziel liegt dabei auf der Hand: Wie schon vor der Pandemie sollen Tausende Kinder zum Sporttreiben bewegt werden. Dafür gibt es sogar während der EM im Münchner Olympiastadion ein ganz besonderes Angebot in Form eines Aktionsstandes mit Mitmachangeboten.

 

Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang allen Partnern des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, die trotz der einschneidenden Krise weiterhin die Partnerschaft ohne Minderung aufrechterhalten haben. Besonders bedanken möchten wir uns jedoch bei allen ehrenamtlich wie auch hauptamtlich Beschäftigten im BLV, in den Bezirken, in den Kreisen sowie in den Vereinen. Ohne sie alle gäbe es in Bayern keine Leichtathletik! Den Hut ziehen möchten wir zu guter Letzt ausdrücklich vor den Sportlerinnen und Sportlern, den Trainerinnen und Trainer sowie unseren Funktionären für ihr teils übermenschliches Engagement, ihre immense Leidenschaft und ihren unerschütterlichen Willen – gerade in schwierigen Zeiten wie diesen.

 

Vielen Dank!

 

Ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr wünschen Ihnen im Namen des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes

 

Gerhard Neubauer                                                                         Reinhard Köchl

 

Präsident                                                                                             Vizepräsident Sport