U 18-EM-Norm abgehakt: Ella Obeta im Hochsprung . . . / . . . und Annika Just (Mitte) über 100 Meter erfüllten schon im ersten Wettkampf der Saison den Richtwert für Jerusalem. Schnellste Sprinterin war Tina Benzinger (links) // AufTuchfühlung zur U 18-EM-Norm: Fabius Schmitt . . . // . . . und Nils Leifert. // Alexander Bier (vorne) gewann den Rolf-Watter-Pokal // Benedikt von Hardenberg // Aleksandar Askovic. Alle Fotos: Claus Habermann

08.05.2022 21:45 // Von: Reinhard Köchl

Rolf-Watter-Sportfest Regensburg: U 18-Talente sorgen beim Freiluftauftakt für Highlights

Diesmal waren es die bayerischen U 18-Talente, die beim Rolf-Watter-Sportfest, das nach zweijähriger Pause endlich wieder im Regensburger Uni-Stadion stattfinden konnte, die Akzente setzten. Der "goldene Jahrgang", von dem möglichst viele zu den diesjährigen U 18-Europameisterschaften nach Jerusalem/Israel (4. bis 7. Juli) fahren wollen, bewies eindrucksvoll, dass er über den Winter optimal gearbeitet hatte. Zwei erreichte EM-Normen durch Hochspringerin Ella Obeta (LG Eckental) und Sprinterin Annika Just (LAC Passau), zwei Fast-Normerfüller sowie einige andere, die das hochgesteckte Ziel in absehbarer Zeit ebenfalls erreichen könnten, bestimmten bei nicht gerade leistungsfördernden Temperaturen und einem Wolkenbruch das Geschehen.

Auch das ist bemerkenswert: Mit Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) über 3000 Meter und Georg Harpf (LG Stadtwerke München) im Kugelstoßen haben nun auch Hochspringerin Ella Obeta mit einem Satz über 1,77 Meter sowie Sprinterin Annika Just mit 11,89 Sekunden über 100 Meter die Norm für die U 18-EM in der Tasche. So viele junge bayerische Normerfüller gab es zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch nie. Und andere scharren längst mit den Hufen. Hürdenspringer Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) Nils Leifert schrammte in 14,02 Sekunden bei Gegenwind nur sieben Hundertstel an der Norm vorbei. Sechs Zentimeter fehlten im Weitsprung dem erst 16-jährigen Fabius Schmitt (LG Forchheim) mit einer glänzenden Steigerung von 7,14 Meter. Im Stabhochsprung hätte auch die Deutsche U 18-Meisterin Lilly Samanski (TSV Gräfelfing) bei besseren Bedingungen eine reelle Chance auf die Jerusalem-Fahrkarte gehabt. So reichten ihr 3,70 Meter zum Sieg. Sprinterin Annika Just (LAC Passau) hatte den EM-Wert über 100 Meter (11,90 Sekunden) schon im ersten Rennen der Saison mit 11,89 Sekunden erreichte. Auch die 200 Meter (24,20 Sekunden), auf die sie in Regensburg verzichtete, sollten für das Riesentalent aus Passau kein Problem darstellen.

 

Bayernmeisterin Katharina Winkler (LG Erlangen) entpuppt sich mit ihren 14,36 Sekunden inzwischen als "Evergreen". Extraklasse lieferte das 4 x 100-Meter-Ergebnis der deutschen U 20-Nationalstaffel mit 40,75 Sekunden, bei der auch Maximilian Achhammer (TSV Schwandorf) mitwirkte. Im männlichen 100-Meter-Bereich stachen zwei Leistungen besonders heraus: Bei den Männern glänzte Jonas Hügen (LAC Quelle Fürth) mit feinen 10,89 Sekunden, die er dann kurz darauf mit seinem 200-Meter-Sieg in 21,70 Sekunden noch veredelte. In der U 20 überraschte Lokalmatador Advait Nair (LG Telis Finanz Regensburg) mit einer deutlichen Steigerung seiner Bestleistung auf 11,00 Sekunden. Die 200 Meter der Frauen entschied Nairs Teamkollegin Maike Schachtschneider (LG TelisFinanz regensburg) mit ansprechenden 24,76 Sekunden für sich. Auch die 16jährige Elena Schernhardt (LG Festina Rupertiwinkel) blieb mit 24,90 Sekunden noch unter 25 Sekunden. Für das beste 400-Meter-Ergebnis zeichnete Samuel Werdecker (LG Stadtwerke München) mit 48,16 Sekunden verantwortlich.

 

Bester Stabhochspringer war mit beachtlichen 4,90 Metern Louis Pröbstl (TSV Gräfelfing). im Weitsprung der Männer blieb Sieger Benedikt von Hardenberg (LG Telis Finanz Regensburg) mit 6,98 Meter knapp unter der Sieben-Meter-Marke. Aleksandar Askovic  (LG StadtwerkeMünchen), der beider Hallen-WM in Belgrad über 60 Meter das Halbfinale eerreicht hatte, landete als Zweiter bei 6,86 Meter, verletzte sich aber im letztenversuch. Im Weitsprung der Frauen lag am Ende Sechs-Meter-Springerin Hannah Wörlein (TV Ochenbruck) mit 5,85 Meter vorne. Genau über die 2, 00 Meter segelte Hochspringer Simon Körber (TV Leutershausen). im 100-Meter-Sprint zeigte Siegerin Tina Benzinger (LG Stadtwerke München; 11, 75 Sekunden), dass sie längst in der deutschen U 23-Spitze angekommen ist.

 

Dem 800-Meter-Lauf um den Rolf-Watter-Gedächtnispokal wurde in diesem Jahr beim gleichnamigen Meeting, ein wenig die Schau gestohlen, weil Lokalmatador Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg) mit seinem Alleingang in persönlicher Bestleistung von 3:49,16 Minuten über 1500 Meter das eigentliche läuferische Highlight setzte. Den Watter-Pokal holte sich dann Alexander Bier (LSC Höchstadt/Aisch) mit 1:58,93 Minuten knapp vor Keyhan Hatami (LG Telis Finanz Regensburg; 1:59,84 Minuten). Jungtalent Karla Hiss (LG Telis Finanz Regensburg) gelang über 800 Meter der U 18 mit 2:15,86 Minuten hauchdünn hinter Leni Hanselmann (MTV 1881 Ingolstadt; 2:15,60min) ein gelungener Saisoneinstand.

 

Sichtlich zufrieden äußerte sich am Ende der sechsstündigen Veranstaltung LG-Präsident Norbert Lieske: „Es hat Riesenspaß gemacht, den vielen jungen Athletinnen und Athleten nach harten Pandemiezeiten ein erstes freies Meeting ohne jeglicher Einschränkungen bieten zu können, auch wenn das Wetter an diesem Tag zeitweilig nicht ganz mitspielte.“ Dem 800-Meter-Lauf um den Rolf-Watter-Gedächtnispokal wurde in diesem Jahr ein wenig die Schau gestohlen, weil Lokalmatador Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg) mit seinem Alleingang in persönlicher Bestleistung von 3:49,16 Minuten über 1500 Meter ein läuferisches Highlight setzte. Den Watter-Pokal holte sich dann Alexander Bier (LSC Höchstadt/Aisch) mit 1:58,93 Minuten knapp vor Keyhan Hatami (LG Telis Finanz Regensburg; 1:59,84 Minuten).