Franziska Drexler. Foto: Theo Kiefner

06.07.2022 23:49 // Von: Kurt Ring

U 18-EM Jerusalem: Franziska Drexler kämpft sich auf Rang vier vor

"Grundsätzlich bin ich zufrieden", berichtete Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) nach ihrem 3000-Meter-Finale im Interview bei leichtathletik.de. Die 16-Jährige war in ihrem ersten internationalen Finale taktisch klug mitgelaufen und hatte sich in 9:39,99 Minuten bis auf Rang vier vorgekämpft. "Es wurde richtig schnell losgelaufen und dementsprechend hart wurde es am Schluss", sagte die Regensburgerin. „Über die Platzierung bin ich richtig happy. Schon mit Top Acht wäre ich richtig glücklich gewesen." Der Start in Jerusalem war für die zierliche Läuferin eine "super tolle Erfahrung". Ihren ersten internationalen Wettkampf empfand sie "richtig aufregend".

In einem hektischen Rennen mit enorm schnellen Anfangsrunden hielt sich die Regensburgerin zunächst klug am Ende des 16-köpfigen Läuferinnenfeldes auf. Angeführt von der späteren Silbermedaillengewinnerin Jessica Bailey (Großbritannien; 9:32,74 Minuten) bildete sich schnell ein Trio mit der Britin, Sofia Thorgensen aus Dänemark die in der letzten Runde das Rennen mit einem langen Spurt in 9:20,56 Minuten souverän für sich entschied, und der Türkin Edibe Yagiz, die am Ende in 9:34,53 Minuten Bronze mit nach Hause nahm. Den Rest des Feldes sammelte Franziska Drexler dann Runde für Runde ein, lief dabei auf einen nie erwarteten vierten Platz vor.

 

Die Tage vor dem Rennen verliefen für die Gymnasiastin alles andere als erfolgsversprechend. Schon am Donnerstag sollte der Flieger nach Jerusalem abheben. Die 80-köpfige Mannschaft saß auch schon im Jet, nur die Lufthansa war nicht in der Lage, die Maschine rechtzeitig zu ent- und beladen. So ging es dann für Drexler bis Sonntag hin und rein – rein in den Flughafen, einchecken und dann alles wieder auf Return. Die Nerven lagen blank bei der EM-Novizin. Da flossen dann schon einige Tränen. Gott sei Dank hatte die Athletin den Rat ihrer Trainerin befolgt, ihre Rennbekleidung samt Schuhen mit in ihrem Handgepäck zu verstauen. Der Koffer von ihr ist bis dato immer noch nicht in Jerusalem aufgetaucht. „Franzi hat das alles großartig weggesteckt“, sagt dazu ihre Trainerin Doris Scheck, die natürlich „mächtig stolz auf ihren Schützling ist.“

 

Am Sonntag soll es wieder zurück in die Heimat gehen. Dann geht es für die junge Langstrecklerin schon in die unmittelbare Vorbereitung für die in Ulm vom 15. bis 17. Juli stattfindenden Deutschen Jugendmeisterschaften. Dort will die Regensburgerin über 3000 Meter in ihrer Altersklasse U 18 den Kampf um die begehrten Medaillen aufnehmen. Schärfste Konkurrentinnen werden dann ihre eigene Teamkollegin Karla Hiss und die EM-Silbermedaillengewinnerin über die 2000 Meter Hindernis, Adia Budde (TSV Altenholz), sein, die mit 9:33,28 Minuten auch mit der besten Vorleistung ins Rennen gehen wird.