Der Slowake Peter Horak möchte wieder nach Essing kommen.

21.12.2010 00:06 // Von: Mittelbayerische Zeitung

Hochsprung-Meeting in Essing bietet Premiere

Das kleine, aber feine Hochsprung-Meeting in Essing wird auch Anfang 2011 über die Bühne gehen. Wie gewohnt ist die Veranstaltung für Heilig Drei König (6. Januar) terminiert. Die bayerische Elite hat sich bereits angekündigt. Auch starke Gäste aus Tschechien und der Slowakei mit Bestleistungen an die 2,20 Meter werden zu sehen sein. Ein besonderer Blick wird einer Innovation gelten.

Meeting-Organisator Jörg Nowy hat sie gemeinsam mit Hochsprung-Trainer Günter Bachhuber ausgeklügelt. Der Essinger Bürgermeister lobt parallel zum Einzelwettkampf einen Teamwettbewerb aus. „In vielen Sportarten gibt es mittlerweile Mannschaftskonkurrenzen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Man nehme nur die Biathlon-Staffeln her.“

Jeder hat nur neun Versuche

In Essing sollen auch die Hochsprung-Solisten in Teams antreten. Jede Truppe besteht aus drei Springern. Ihre Höhen werden addiert und schon ist der Sieger gekürt. Klingt simpel, doch der Teufel steckt im Detail. „Nehmen wir an, wir hätten acht Mannschaften. Das würde 24 Springer bedeuten, die sich über einen halben Tag einen Wettkampf liefern. Da schaut am Ende keiner mehr zu.“ Deshalb, so Nowy, werden die Versuche pro Teilnehmer begrenzt. „Maximal stehen jedem Athleten neun Sprünge zur Verfügung. Das ganze Trio darf insgesamt 24 Versuche absolvieren.“

Damit kommt die Taktik ins Spiel. „Welche Höhe lasse ich mir auflegen? Soll ich etwas riskieren oder einen sicheren Sprung machen?“, zählt der Organisator mögliche Gedankenspiele auf. Der Modus stärke den Teamgeist und erhöhe zudem die Konzentration, befindet Nowy, der zugleich einen möglichen Kritikpunkt erkennt: „Hat ein Athlet seine neun Versuche gemacht, muss er aufhören, selbst wenn er alle seine Höhen gemeistert hat und noch im Wettkampf steht. Mögliche Bestleistungen könnten daher nicht erzielt werden.“ Die Antwort auf den Einwand hat der Essinger umgehend parat: „Auch bei einer Schwimmstaffel sind die einzelnen Zeiten nicht rekordtauglich.“

Bruder schrieb EDV-Programm dazu

Da es bei insgesamt 24 Sprüngen pro Mannschaft nicht leicht ist, den Überblick zu bewahren, hat Michael Nowy, der Bruder des Organisators, ein eigenes EDV-Programm für die Konkurrenz entwickelt. „Nicht nur die Springer sehen, wie’s steht, auch die Zuschauer werden über einen Beamer laufend informiert.“

In Essing soll der Mannschaftswettkampf „im Hintergrund“ mitlaufen. „Wir werden wie bisher nur den Einzelwettbewerb ausrichten, aber die Teilnehmer werden zu Teams zusammen gefasst und wir können gucken, wie die Sache bei Athleten und Besuchern ankommt.“ In ganz Deutschland hat es einen derartigen Testlauf noch nicht gegeben, weiß der Nachwuchs-Hochsprungtrainer. „Wenn die Neuerung einschlägt, könnte man eventuell bei einer deutschen Jugendmeisterschaft eine solche Teamkonkurrenz mal ausprobieren.“