Als hoffnungsvolle Nachwuchsgeherin entpuppte sich in Potsdam Lina Hartung (links). Fotos: Klaus Schäfer

23.09.2022 17:39 // Von: Klaus Schäfer

Bayerns Geher-Nachwuchs überzeugt in Potsdam

Potsdam, die Landeshauptstadt von Brandenburg und ehemalige Residenzstadt der Könige von Preußen, war das Ziel einiger bayerischen Nachwuchsgeherinnen und -geher. So fand am Olympiastützpunkt Sportpark Luftschiffhafen der Potsdamer Gehertag statt. Eingebettet in diese Gehsportveranstaltung wurde der jährliche „Freunde der Leichtathletik-Geher Cup" ausgetragen. Traditionell treten dabei die besten deutschen Nachwuchsgeherinnen und -geher in den Altersklassen U 14 und U 16 gegeneinander an. Die Leistungen der jungen Bayern konnten sich auf jeden Fall mehr als sehen lassen.

Zunächst ging es gemeinsamen Hotel in Teltow, wo nach der Ankunft ein kurzer Auftakt am Teltower Kanal die Anreise aus den Beinen schüttelte und für die notwendige Vorspannung sorgte. Nach dem Abendessen machten die Sportlerinnen und Sportler einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt entlang des Mauerweges, hin zu einem Gedenkstein an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Der Wettkampftag versprach bei kühlem, sonnigem Wetter viel Spannung. Waren doch die Teilnehmerfelder – insbesondere die der weiblichen U 14 und U 16 – deutlich größer als es in Bayern beim Gehen üblich ist. Auch eine neue Erfahrung für unsere Sportlerinnen.

 

Den Auftakt machte die erfahrenste GeherinJulia Schmidt (SpVgg Niederaichbach). Sie sicherte sich im 5000 Meter Bahngehen der U 20 Platz eins in 25:50,05 Minuten und schrammte nur ganz knapp an einer neuen PB vorbei. Der deutsche U 16-Meister Tamino Mittag (TSV Jetzendorf) stand dem dann in nichts nach und zeigte von Beginn an, dass der Sieg dieser Altersklasse nur über ihn geht. Über 3000 Meter der U 16 siegte er schliesslich in 15:55,19 Minuten.Im nächsten Jahr startet Tamino dann in der U 18-Klasse über die längere Strecke 5000 Meter. In Potsdam konnte er schon mal die zukünftige Konkurrenz beobachten und einige Eindrücke mitnehmen.

 

Am spannendsten verlief der Wettkampf im 3000 Meter Bahngehen der weiblichen U 16. Hier zeigte Lina Hartung (LG Augsburg) ihr Potential und setzte die deutsche Meisterin Zuzka Walter (ASV Erfurt) gehörig unter Druck. Hartung musste sich erst im Schlussspurt geschlagen geben und wurde mit neuerpersönlicher Bestleistung von 17:24,61 Minuten Zweite. Ebenfalls in der U 16 war Mona Friedrich (LG Würm-Athletik) am Start. In dem grossen Teilnehmerfeld konnte auch sie sich behaupten und belegte mit neuer persönlicher Bestleistung von 18:52,74 Minuten Platz vier. Nicht so wie erwartet verlief der Wettkampf fürAnna Geit (LG Würm-Athletik). Hochmotiviert gestartet, musste sie das Rennen nach knapp 2000 Metern beenden. Die strengen Gehrichter nahmen sie aus dem Bewerb, wegen nicht ganz korrekter Kniestreckung. Diese Erfahrung haben auch schon weitaus erfahrenere und ältere Geher gemacht.

 

Die jüngsten Athletinnen und Athleten waren zum Abschluss beim 2000 Meter Bahngehen der weiblichen U 14 an der Reihe.  Hier war mit 15 gemeldeten Geherinnen auch das größte Teilnehmerfeld am Start. Valentina Schuster (LG Würm-Athletik) zeigte einen mutigen und gleichmässigen Auftritt und belohnte sich ebenfalls mit neuer persönlicher Bestleistung von 12:13,80 Minuten, was Platz acht bedeutete.

 

Aufgrund der gezeigten Leistungen wurden Lina Hartung und Tamino Mittag anschließend von der Nachwuchsbundestrainerin Manja Berger zu einem Talentcamp Gehen vom 14. bis 16.Oktober ins Bundesleistungszentrum nach Kienbaum eingeladen.