Frühlingshafte Temperaturen lieferten angenehme Bedingungen für die Teilnehmer der Silversterläufe in Bayern, wie hier in Nürnberg. // Der Nürnberger Dauer-Sieger Jamie Williamson (links) Fotos: Theo Kiefner

01.01.2023 23:19 // Von: Dieter Claus

Teilnehmer-Minus beim Neustart der Silvesterläufe in Bayern

Neustart für die Silvesterläufe in Bayern nach zweijähriger Pause. 2022 wiesen sie einige Merkmale auf: Die Teilnehmerzahlen gingen im Vergleich zu 2019 zurück. Die Spitzenläufer haben am Jahresende häufig einen bevorzugten Lauf und machen sich meistens nicht direkt Konkurrenz.

In Neuburg konnte 2019 noch 594 Finisher dokumentiert werden. Drei Jahre später wurde das erwartete Teilnehmersoll von über 400 Läufern und Läuferinnen erreicht. Die Tagessieger kamen aus der Region: Diana Kurrer und Stefanie Borris (beide MTV 1881 Ingolstadt) führen die Siegerliste an und zum wiederholten Male gewinnt der Lokalmatador Bastian Glockshuber (TSV 1862 Neuburg) das Rennen über 6,0 Kilometer.

 

In München fanden vor drei Jahren 2856 Teilnehmer den Weg zur Startlinie am Olympiastadion. 2022 erreichten 1919 Läufer und Läuferinnen das Ziel. Im Wettbewerb über die vermessenen zehn Kilometer siegte der Österreicher Aaron Gruen in 31:28 Minuten, gefolgt von Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München). Mehr als drei Minuten Vorsprung vor ihrer nächsten Konkurrentin hatte die favorisierte Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensburg). Sie holte sich vor einigen Wochen den deutsche Crosslauftitel in der Wertung U 23. Auf der Fünf-Kilometer-Strecke drehte Julia Rath (LAC Quelle Fürth) nach Streckenhälfte auf und war in 17:37 Minuten eine Klasse für sich.

 

368 Teilnehmer erreichten in Bad Staffelstein 2019 im Hauptlauf über zehn Kilometer das Ziel. Am vergangenen Samstag waren 222 Jahresendläuferinnen und -läufer dabei. Dieses Jahr behinderte ein starker Wind die Teilnehmer. Nach 32:32 Minuten überschritt der Favorit Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch) das Ziel. Bei den Frauen duellierten sich drei Kilometer lang Hannah Kadner (SC Kemmern) und Sophia Franz (TSV Bad Staffelstein). Dann musste Kadner abreißen lassen. So wurde das Rennen für Sophia Franz mit einer Endzeit von 38:04 Minuten ein Heimsieg.

 

Der Silvesterlauf in Kempten ist wie ein Magnet. Er veranlasst die heimischen Hobbyläufer, nochmals die Laufschuhe anzuziehen, lockt aber dann doch auch Spitzenläufer aus dem Rest der Republik an. 2019 absolvierten 1241 Läufer und Läuferinnen die zwei Runden entlang der Iller, 2022 kamen 665 Männer und 255 Frauen ins Ziel. An der Startlinie stand auch die mehrfache deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt. Eine Zeit von 37:36 Minuten über zehn Kilometer ergab für "Mocki" dann Bronze bei der Siegerehrung. Die schnellste Läuferin des Tages wurde mit 37:05 Minuten die diesjährige bayerische Berglaufmeisterin Madlen Kappeler. Das Rennen bei den Männern war spannend bis zum Schluss. Der Triathlet Réne Höchenberger und Luca Hilbert (SV Oberreute) gingen nach 15:27 Minuten in die zweite Runde. Auf den letzten Metern war der Sieger immer noch nicht eindeutig erkennbar. Mit 31:14 Minuten führen beide die Siegerliste an. Der Tagessieg fiel schließlich an Réne Höchenberger.

 

In diesem Jahr fand in Gersthofen zum 55. Mal der älteste Silvesterlauf Bayerns in Gersthofen statt. Auch die Schwaben mussten zwei Jahre pausieren. Vor dem Ausbruch der Pandemie rannten im Hauptlauf insgesamt 1128 Laufsportbegeisterte im Stadion ins Ziel. Die Ergebnisliste von damals ähnelt dann, was die Sieger und Siegerinnen betrifft, jener von 2022 mit insgesamt 787 Teilnehmern. Zum zweiten Mal gewann mit 30:18 Minuten über 9,7 Kilometer Brian Weisheit, der für den LSC Höchstadt/Aisch startet, das Rennen. Mit nur sieben Sekunden Rückstand kam der ehemalige deutsche Crosslaufmeister Tobias Gröbl (LG Zusam) auf den zweiten Platz. Auch beim Wettbewerb der Frauen erinnert die Siegerliste 2022 an jene des Jahres 2019: Wiederum siegt Kerstin Liebl, damals noch unter ihrem Mädchennamen Hirscher und im Trikot der LAC Quelle Fürth, nun für die LG Telis Finanz Regensburg startend.

 

In Amberg wählen die meisten Teilnehmer den Wettbewerb über 7,5 Kilometer. Das war auch 2019 so, als 286 Läufer und Läuferinnen ins Ziel kamen. Drei Jahre später waren es dann 188 Teilnehmer. Wie schon 2019 gewann auch 2022 Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) das Rennen der Frauen. Auch Korbinian Völks ist ein Stammgast beim Silvesterlauf in Amberg. 2019 siegte er im Trikot des SSV Ulm, 2022 dann im Trikot der DJK Weiden mit einer Zeit von 23:59 Minuten, was eine Verbesserung von rund einer halben Minute bedeutet.

 

Zum Silvesterlauf in der Frankenmetropole Nürnberg hatten sich in der Vorcoronazeit rund 1100 Läufer und Läuferinnen für den Hauptlauf über zehn Kilometer angemeldet. Am 31. Dezember des vergangenen Jahres kamen 356 Männer und 146 Frauen ins Ziel. Jamie Williamson (LAC Quelle Fürth) entschied den Lauf mit 31:31 Minuten souverän für sich und ist damit auf der Straße weiter ungeschlagen. Auch 2018 gewann der 25-Jährige diesen Jahresabschlusslauf. Im Wettbewerb der Frauen siegte die 33-jährige Profitriathletin Carolin Lehrieder aus Würzburg.

 

Der Silvesterlauf in Seubersdorf bietet vier Wettbewerbe an. Die meisten Teilnehmer finden sich stets im Volkslauf über 5,6 Kilometer. 2019 starteten hier 341 Hobbysportler, 2022 waren es 213. Der Lauf für die Leistungsläufer ist 9,4 Kilometer lang. Der Sieger 2022 war der passionierte und erfolgreiche Bergläufer Marco Benz (Skivereinigung Amberg), die Siegerin hieß Bettina Steiger (LG Telis Finanz Regensburg).

 

In Pleinfeld fand die 13. Ausgabe des Silvesterlaufes statt. Der Organisationsleiter Paul Kerczynski berichtet von einem Teilnehmerrückgang um 28 Prozent. Die SiegerinTanja Schemmkam aus der W 30 und gewann mit einer Zeit von 37:03 Minuten über die 8,97 Kilometer lange Strecke. Favorit Johannes Weizinger (Arriba Göpersdorf) benötigte hierfür 29:51 Minuten.

 

Zum wiederholten Male lief Tobias Ulbrich (LG Region Landshut) beim Silvesterlauf Sandharlanden. Mit nur einem Teilnehmerrückgang von 74 Personen hob sich dieser Lauf etwas von den weiteren Wettbewerben ab. Gleiches galt auch für den Sieger: Tobias Ulbrich gewann über die zehn Kilometer in einer Zeit von 30:25 Minuten und mehr als drei Minuten Vorsprung zum Zweitplatzierten Marco Bscheidl (LG Bayerwald). Die Siegerin hieß Kirsten Bscheidl und benötigte für die Strecke respektable 39:19 Minuten.

 

Natürlich waren auch bayerische Spitzenathleten außerhalb Bayers aktiv. So gewann Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) zum wiederholten Male in Bietigheim hauchdünn vor seinem Trainingskameraden Adane Wuletaw. Die beiden ließen dabei namhafte nationale Konkurrenz hinter sich. Die beiden hatten im Ziel der 10,75 Kilometer langen, recht hügeligen Strecke einen Vorsprung von 1:29 Minuten vor der Konkurrenz.