Tobias Potye schwang sich über 2,20 Meter/ Miriam Kauer / Vincente Graiani / Eva Kalb / Georg Harpf / Lea Mehringer / Cassian Holland-Moritz / Leni Hanselmann / Marc Weidenbach / Nike Lydén Foto: Theo Kiefner, Claus Habermann (9)

01.02.2023 11:57 // Von: Reinhard Köchl/LG Stadtwerke München

Munich Indoor: Tobias Potye schwingt sich zum Saisoneinstand über 2,20 Meter

Das herausragende Resultat beim Munich Indoor in der Münchner Werner-von-Linde-Halle waren ohne Zweifel die 2,20 Meter, die Hochsprung-Vizeueuropameister Tobias Poyte (LG Stadtwerke München) zum Saisoneinstand überquerte. Darüberhinaus gab es eine ganze Anzahl von Topergebnissen.

Potye belegt mit seiner Siegeshöhe von München zusammen mit dem höhengleichen Jonas Wagner (Dresdner SC) derzeit die DLV-Poolposition. 2,10 und 2,20 Meter meisterte der von den zahlreichen Zuschauern lautstark angefeuerte Potye jeweils im ersten Anlauf. Nur bei 2,15 Meter musste er einen zweiten Versuch in Anspruch nehmen. Die Versuche über die am Schluss aufgelegte Höhe von 2,24 Meter sahen allesamt nicht schlecht aus und deuteten an, dass diese Marke demnächst wohl ebenfalls geknackt wird.

 

Eine Gala-Vorstellung lieferte auch die 4 × 200-Meter Staffel der Frauen der LG Stadtwerke München ab. Viola John, Tina Benzinger, Hannah Fleischmann und Amelie-Sophie Lederer brauchten für die vier Bahnumrundungen gerade 1:37,44 Minuten – eine Zeit, die bislang kein einziges deutsches Quartett in dieser Hallensaison toppen konnte. Die LG Stadtwerke München, die im Vorjahr in indes leicht veränderter Besetzung den deutschen Meistertitel gewann, meldete damit auch für heuer Ambitionen in ähnlicher Richtung an. Nicht untergehen solltem auch die DLV-Jahresbestleistungen Nummer drei und vier: eine ging auf das Konto des Nachwuchs-Sprinters Cassian Holland-Moritz (LG Stadtwerke München) der die U 18-Bestenliste über 200-Meter nun mit 22,11 Sekunden anführt, die andere verbuchte Hochspringerin Eva Kalb (LG Forchheim) in der Klasse U 16 für sich. Dort führt sie das Hallenranking nun mit 1,75 Meter an.

 

Aber es gibt noch weitere positive Nachrichten zu vermelden: Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München) bestätigte in der 60-Meter-Konkurrenz der Männer sowohl im Vorlauf (6,69 Sekunden) als auch im Finale (6,70 Sekunden) seine aktuell erstklassige Form. Das selbst gesteckte Ziel von Vincente Graiani (LG Stadtwerke München) ist die Endlauf-Teilnahme über 400-Meter bei der Deutschen Hallenmeisterschaft der Aktiven in Dortmund. Ein durchaus realistisches Unterfangen, mit 47,68 Sekunden setzte er ein deutliches Ausrufezeichen, dass es in die richtige Richtung geht. Zusätzlich überzeugte Graiani mit seiner 200-Meterzeit von 21,55 Sekunden. Dahinter konnten sich mit exzellten Zeiten noch zwei weitere Stadtwerke-Sprinter platzieren: Samuel Werdecker wurde Zweiter in dem Hausrekord von 21,86 Sekunden, Allesandro Rastelli kam als Dritter noch auf 21,97 Sekunden. Über 60 Meter Hürden war Vincent Just (LAC Passau) in 8,08 Sekunden eine Klasse für sich.

 

Top auch die Leistung von Emil Meggle (LAC Freiburg) über 800 Meter, der durch einen Fehler bei der Einhaltung der Wechselfrist erst Anfang März für die LG Stadtwerke München und damit für einen bayerischen Verein startberechtigt ist. In 1:51,16 Minuten lief der 20-Jährige im Alleingang sogar schneller als unter freiem Himmel und schob sich in die Spitzengruppe der deutschen 800-Meter-Läufer. Über 1500 Meter siegte Keyhan Hatami (LG Telis Finanz Regensburg) nach einer beherzten Tempoverschärfung in 4:00,75 Minuten, während das 3000-Meter-Rennen eine vereinsinterne Angelegenheit für das LSC Höchstadt/Aisch wurde. Die Neu-Höchstädter Florian Bremm (8:10,33 Minuten) und Nick Jäger (8:10,98 Minuten) wiesen dabei in einem knappen Spurtfinale Brian Weisheit (8:11,63 Minuten) in die Schranken.

 

Der noch amtierende Deutsche Hallenmeister im Kugelstoßen Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) bewies mit 19,06 Meter wieder aufsteigende Form, während Benedikt von Hardenberg (LG Telis Finanz Regensburg) im  Weitsprung ein Satz auf 7,27 Meter gelang.

 

Amelie Sophie Lederer kommt langsam wieder auf Tempo

 

Am schnellsten über 60 Meter der Frauen war Amelie-Sophie Lederer, die sich mit ihren 7,38 Sekunden aus dem Vorlauf in der deutschen Bestenliste auf Platz zwei hinter Jennifer Montag (TSV Bayer Leverkusen/7,31 Sekunden) einreihte. Viola John war im Endlauf 7,49 Sekunden unterwegs, Hannah Fleischmann (alle LG Stadtwerke München) benötigte 7,56 Sekunden. Einen Doppelsieg über 200 und 400 Meter landete Miriam Kauer (TSV 1860 Rosenheim), wobei sie über 200 Meter abermals unter 25 Sekunden blieb und die für die LG Stadtwerke München startende Ukrainierin Irina Butenko (25,30 Sekunden) schlug. Über 400 Meter blieben für Uhren für sie nach 57,53 Sekunden stehen.

 

U 18-Vize-Europameister Georg Harpf (LG Stadtwerke München) dominierte in seinem ersten Jahr in der U 20 das Kugelstoßen beim „Munich Indoor“ mit 17,08 Metern. Auch Tobias Tent, nationaler Titelträger über 1500 Meter der U 18, wird das Event in allerbester Erinnerung behalten, da er über 3000-Meter seinen Hausrekord mit einer Zeit von 8:40,40 Minuten regelrecht pulverisierte. Über 400 Meter konnte sich Marc Weidenbach (LG Stadtwerke München) in der U 18-Klasse auf 51,97 Sekunden steigern, während EYOF-Teilnehmer Jonathan Toldy (LG Sempt) über 60 Meter Hürden unter acht Sekunden blieb (7,98 Sekunden). Stark präsentierte sich Tobias Stiasny (SpVgg Auerbach/Streitheim) im  Kugelstoßen der U 18 mit 15,24 Meter, während Lea Mehringer (LG Oberland) in der weiblichen U 18 ihr Talent mit einem Doppelsieg über 60 Meter flach (7,78 Sekunden) und über 60 Meter Hürden (8,56 Sekunden) unter Beweis stellte.