Christina Hering. Foto:Theo Kiefner

23.08.2023 15:37 // Von: leichtathletik.de

WM Budapest: Christina Hering auf den Punkt in Topform

Dass am Mittwochmorgen eine sehr schnelle Zeit her muss, um ins Halbfinale über 800 Meter einzuziehen, unterstrichen bereits die ersten Vorläufe: Im Schlepptau von Favoritin Keely Hodgkinson (Großbritannien; 1:59,93 Minuten) wurden die Plätze vier bis sechs im ersten Rennen noch für Zeiten um 2:01 Minuten gegeben, schon im nächsten Vorlauf aber blieben die Top Sieben unter 2:01 Minuten und es war klar: Für das Weiterkommen als eine von drei Zeitschnellsten muss man ebenfalls unter dieser Marke bleiben. Christina Hering (LG Stadtwerke München) erfüllte diese Voraussetzung mit Bravour.

Die Münchnerin, in Berlin lebt und trainiert, war im dritten Vorlauf der WM auf den Punkt da. Immer kontrolliert und teils auch durchsetzungsstark im vorderen Drittel mitlaufend, konnte Christina Hering auf der Zielgeraden sogar noch zulegen und schließlich auf Platz zwei ganz sicher das große Q für den direkten Halbfinal-Einzug klarmachen. In 2:00,06 Minuten blieb sie dabei deutlich unter ihrer bisherigen Saison-Bestmarke.

 

Weniger gut lief es etwas später für Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler), die eingangs der Zielgeraden nicht mehr vorne mit dabei war, als um die direkten Finalplätze gespurtet wurde. In 2:01,41 Minuten machte sie kein langsames Rennen, bei dem starken Niveau der WM-Vorläufe aber war damit das Halbfinale außer Reichweite –  anders als noch im Vorjahr in Eugene (USA), wo sie in 2:01,21 Minuten zusammen mit Christina Hering im WM-Halbfinale stand.

 

"Ich war wirklich sehr nervös heute", erzählte Christina Hering im Anschluss an ihren Vorlauf. "Der Morgen und die Nacht waren nicht so angenehm. Aber ich wusste, ich habe sehr viel drauf, und wollte das unbedingt zeigen. Dass es so locker geht, hätte ich nie gedacht. Ein bisschen ärgere ich mich, hätte ich noch ein bisschen mehr gedrückt, wäre es unter 2 Minuten gewesen. Es ging heute darum, das große Q zu holen, das habe ich geschafft. Ich konnte ordentlich Selbstbewusstsein tanken und freue mich sehr auf Freitag. Ich hatte die Norm ja schon aus dem letzten Jahr, daher konnte ich mir wirklich mit diesem Standort-Wechsel, Trainerwechsel, Trainingswechsel die Zeit geben, ich habe ja auch keine Hallensaison absolviert. Es war alles auf hier ausgerichtet. Umso schöner ist es, dass es jetzt auch wirklich geklappt hat. Ich war zusammen mit Majtie auch noch mal in der Höhe, und ich glaube, das hat den letzten Push gebracht. Wenn es sich immer so anfühlen würde wie heute, 800 Meter zu laufen, dann würde es ein bisschen mehr Spaß machen."