Simon Boch / Miriam Dattke / Tim Große-Freese / Stefan Fruhmann / Svenja Ojstersek. Alle Fotos: Theo Kiefner

29.10.2023 22:50 // Von: leichtathletik.de-BLV

Dattke und Boch verpassen bei widrigen Bedingungen Olympia-Norm

Der Mut von Miriam Dattke und Simon Boch (beide LG Telis Finanz Regensburg) wurde beim Frankfurt-Marathon nicht belohnt. Das Duo lag am Sonntag lange Zeit auf Kurs Olympia-Norm. Doch beide konnten bei widrigen Bedingungen das hohe Tempo nicht halten. Die Siege bei der 40. Auflage gingen mit Top-Zeiten an Brimin Misoi und Buzunesh Gudeta. Lange Zeit lief Finn Große-Freese (SV Bayreuth) in der Gruppe um Miriam Dattke mit. Der junge Oberfranke konnte das Tempo nicht ganz halten und lief nach 2:31:25 Stunden in die Festhalle ein. Damit gewann er die Wertung der U 23 mit großen Vorsprung.

Die Strapazen der 42,195 Kilometer waren Miriam Dattke ins Gesicht geschrieben. Als die Regensburgerin am Sonntagmittag ins Ziel des 40. Mainova Frankfurt-Marathon auf dem roten Teppich in die Festhalle lief, huschte trotzdem ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht. Zwar verpasste sie ihr großes Ziel, die Olympia-Norm von 2:26:50 Stunden zu unterbieten, als Elfte mit 2:28:12 Stunden, doch trotz massiver Probleme auf den letzten Kilometern zog sie durch und wurde in Frankfurt beste Deutsche.

 

Nach einer ersten Rennhälfte von 72:11 Minuten verlor die 25-Jährige auf der zweiten Streckenhälfte knapp vier Minuten. Ein Grund dafür waren am Sonntag die widrigen Wetterbedingungen mit böigem Wind und Nieselregen. So waren negative Splits, also eine schnellere zweite Rennhälfte, für fast alle Top-Läufer außer Reichweite. „Zunächst ist es super gelaufen. Aber auf den letzten Kilometern haben die Beine und der Bauch gekrampft. Dazu kamen Wind und Regen. Da war ich richtig durch“, sagte Miriam Dattke nach harten 42,195 Kilometern.

 

Das Wetter zieht Simon Boch den Stecker

 

Die widrigen Bedingungen bekam auch Simon Boch zu spüren. Bei Halbmarathon (63:59 min) und einer gleichmäßigen Pace von 3:02 Minuten pro Kilometer lief der Regensburger auf Kurs Olympia-Norm von 2:08:10 Stunden. Doch ab etwa 25 Kilometern konnte er das hohe Tempo nicht mehr halten. Aus Sekunden wurden am Ende einige Minuten. Nach 2:12:32 Stunden ging Simon Boch die letzten Schritte in der Festhalle ins Ziel und belegte Rang neun.

 

Die Enttäuschung über die verpasste Olympia-Norm war ihm dabei deutlich anzusehen. Im Ziel wurde Simon Boch direkt vom deutschen Marathonrekordler Amanal Petros (SCC Berlin) getröstet. „Es war heute nie richtig komfortabel. Irgendwann hat es meine Gruppe zerlegt und dann mich. Das Wetter hat mir den Stecker gezogen. Die letzten sieben, acht Kilometer bin ich nur noch nach Hause gelaufen, aber ich wollte nicht aussteigen. Es waren heute sehr lange 42 Kilometer“, sagte Simon Boch. Als zweitbester Deutscher wurde Julian Großkopf (LAZ Ludwigsburg) mit 2:21:14 Stunden 19.

 

Weitere Chancen für Miriam Dattke und Simon Boch

 

„Das war heute leider ein bitterer Tag. Miriam und Simon waren lange Zeit Richtung Olympia-Norm unterwegs. Doch dann haben Regen und Nässe dazu beigetragen, dass die Zeiten außer Reichweite gekommen sind. Das ist schade, denn sie haben unheimlich viel für dieses Rennen investiert. Aber sie sind noch jung, ihnen gehört die Zukunft im Marathon“, bilanzierte Marathon-Bundestrainer Matthias Kohls.

 

Miriam Dattke und Simon Boch hatten sich erst kurzfristig für einen Start in Frankfurt entschieden. Ursprünglich wollten sie Ende September in Berlin laufen, wurden aber in der Vorbereitung von hartnäckigen Erkältungen ausgebremst. Für das Frankfurter Jubiläumsrennen hatten 13 258 Läufer aus 115 Nationen gemeldet. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, verzeichneten die Veranstalter 24 293 Athleten.