Das stärkste bayerische U 16-Team aller Zeiten feierte ausgiebig seinen Triumph in Hösbach / Schon beim Einmarsch war die Stimmung prächtig / Geglückter Staffelwechsel zwischen Amelie Giese und Munachi Eze / Doppelsieger über 800 Meter: Vinzenz Fortner und Maximilian Rath / Sophia Graza / Ludwig Dinkel / Smilla Bauer / Simon Nüß / Marie Sattler / Enea Kujath. Alle Fotos: Claus Habermann

17.09.2024 21:23 // Von: Jan Schindzielorz

U 16-Vergleichskampf Hösbach: Bayern gewinnen zum vierten Mal mit historschem Höchstwert

Der traditionelle U 16-Vergleichskampf zwischen Bayern, Württemberg und Hessen, der in diesem ja im bayerischen Hösbach stattfand, markierte beim Endergebnis einen neuen historischen Höchstwert. Bayern gewann zum vierten Mal in Folge, dieses Mal mit noch nicht zuvor erreichten 258,5 Punkten vor Württemberg mit 171 und Hessen mit 149,5. Wie herausragend das Ergebnis ist wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die rechnerisch mögliche Maximalpunktzahl von 304 Punkten nur zu erreichen ist, wenn man in jeder der 26 Einzeldisziplinen einen Doppelsieg erzielt und die Staffeln auch noch gewinnt. Bayern gewann die Staffeln und holte auch noch elf Doppelsiege.

Die bayerischen Nachwuchssportlerinnen und -sportler, die jeweils Platz eins und zwei in Hösbach belegten, hießen:

 

  • 80 Meter Hürden weiblich (Amelie Giese und Munachi Eze)
  • 800 Meter männlich (Vinzenz Fortner und Maximilian Rath)
  • 300 Meter Hürden weiblich (Lea Völcker und Laura Dirnecker)
  • Hammerwurf männlich (Kai Konopacki und Linus Holzhey)
  • Hammerwurf weiblich (Milena Horbach und Christina Auer)
  • Stabhochsprung weiblich (Emilia Scheffczik und Laura Dirnecker)
  • Diskuswurf weiblich (Sophie Garza und Emma Linsmeier)
  • Kugelstoßen männlich (David Kern und Laszlo Molnar)
  • Kugelstoßen weiblich (Sophie Garza und Marie-Kristin Kunz)
  • Speerwurf männlich (Ludwig Dinkel und Oliver Zeno Ispan)
  • Speerwurf weiblich (Marie Sattler und Alea Brunec)

 

Außerdem gewann Bayern alle Staffeln: die 4 x 100 Meter der Jungs in 44,81 Sekunden (Alexander Mann, Julian Rylke, Fabian Reichert, Simon Risch), die 4 x 100 Meter der Mädchen in 47,40 Sekunden (Munachi Eze, Amelie Giese, Teresa Siebachmeyer, Lea Völcker) und die 4 x 800 Meter Mixed in 9:11,10 Minuten (Freya Hempel, Anton Schmidmaier, Elena Guggemoos, Juri Theodor Freilinger). Die Zeit der weiblichen 4 x 100-Meter-Staffel würde in der deutschen Bestenliste des Jahres Platz eins bedeuten. Allerdings werden dort nur Vereinsstaffeln gelistet.

 

Weitere bayerische Disziplinsiege:

Munachi Eze (100m), Smilla Bauer (800m), Enea Kujath (300m), Lea Völcker (Hochsprung), Amelie Giese (Weitsprung), Julian Rylke (100m), Daniel Herzog (80m Hürden und Hochsprung), Simon Nüß (300m), Franz Georg Weber (300m Hürden), Alexander Mann (Weitsprung).

 

Kerstin und Claus Spinnler von der TSV Mainaschaff sorgten zusammen mit vielen freiwilligen Helfern für eine hervorragend organisierte und durchgeführte Veranstaltung auf dem Gelände des Schulzentrums in Hösbach. Die Mannschaften aus Bayern, Hessen und Württemberg waren in der Dreifachturnhalle untergebracht, gegessen wurde in der benachbarten Schulmensa und zum Sportplatz waren es auch nur wenige hundert Meter. Zusätzlich war auch noch das Wetter wohlgesonnen, im Gegensatz zum großen Rest Bayerns, wo es den ganzen Samstag über teils heftige Niederschläge gab. In Hösbach blieb alles trocken und bei 16 bis 18 Grad kam sogar zeitweise die Sonne heraus.

 

Der Wettkampfmodus ist schnell erklärt: die drei Landesverbände schicken jeweils zwei Starterinnen oder Starter in 26 Einzeldisziplinen an den Start und jeweils ein Team bei den drei Staffeln (4 x 100 Meter männlich, 4 x 100 Meter weiblich und 4 x 800 Meter Mixed). Für den Sieg gibt es sechs Punkte, für Platz zwei fünf und so weiter bis zu einem Punkt für Platz sechs. Bei den Staffeln gibt es sechs, vier und zwei Punkte.

 

Neben den vielen herausragenden Einzelleistungen gab es eine ganz besonders erwähnenswerte Geschichte. Da eine Starterin über 300 Meter Hürden zwei Tage vor der Veranstaltung krankheitsbedingt absagen musste, erklärte sich die Stabhochspringerin Laura Dirnecker kurzerhand dazu bereit einzuspringen, um wenigstens einen Punkt für Bayern zu sichern. Doch es kam viel besser: in ihrem ersten 300-Meter-Hürden-Rennen überhaupt lief sie unbedarft und angst- und fehlerfrei in starken 46,90 Sekunden hinter ihrer bayerischen Teamkollegin Lea Völcker (44,79 Sekunden) als Zweite ins Ziel. Das wäre direkt die Norm für die U 16-DM gewesen und bedeutet Platz fünf in der bayerischen Bestenliste.

 

BLV-Vizepräsidentin Michaela Regele und Jugendwart Tim Höhnemann sorgten am Abend für eine stimmungsvolle Siegerehrung und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Als Sportkoordinatorin Jugend war Isabel Keller mit dabei, die sportliche Betreuung für den Bayerischen Leichtathletik-Verband übernahmen Melanie Jäger, Frank Hörl, David Faltenbacher, Bernhard Schäfers, Klaus Scheffczik und Jan Schindzielorz.