Sebastian Staudacher junior gewann überraschend Gold in Leverkusen. Foto: Dirk Gantenberg

19.02.2011 22:44 // Von: Reinhard Köchl

Jugend DM Leverkusen Halle-Winterwurf, Teil eins: Staudacher stürzt den Favoriten

Die Hammerwerfer mussten es wieder richten. Am ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in der Halle beziehungsweise für die Winterwerfer polierten die schnell drehenden Nachwuchskräfte einmal mehr die bayerische Bilanz auf. In einem packenden weißblauen Duell behielt dabei Sebastian Staudacher junior (SV Achenmühle) bei der Männlichen Jugend B überraschend gegen den hohen Favoriten Simon Lang (LAV Naila) die Oberhand und holte sich den Titel.

Mit viel Vorsprung im Gepäck war Vorjahressieger Lang nach Leverkusen gereist, um seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Daraus wurde leider nichts, denn Sebastian Staudacher gelang gleich im ersten Durchgang ein guter Wurf mit 68,86 Metern, der ihm erstmalig den Deutschen Jugendmeistertitel brachte. „Ich habe nicht mit dem Titel gerechnet, aber jetzt wo er es geworden ist, hätte ich auch gerne über 70 Meter geworfen“, bemerkt der frischgebackene Sieger. „Der Wettkampf an sich war ganz in Ordnung, aber ich bin ein wenig erkältet. Ich hätte fest damit gerechnet, dass Simon Lang gewinnt, aber er war wohl auch ein wenig geschwächt und so habe ich meinen ersten Titel geholt, das ist auch schön. Jetzt habe ich bis Mai keine Wettkämpfe mehr und bereite mich auf den Sommer vor. Die U18-WM in Lille? Wäre toll, wenn das klappt.“ Auf lediglich 62,91 Meter und den Silberrang kam Simon Lang mit 61,72 Metern. Auf einem sehr guten fünften Rang landete Julia Weber (TV Hindelang), der das fünf Kilo schwere Gerät auf 58,49 Meter schleuderte. Als Neunter knapp den Endkampf verpasste Marinus Brunner (SV Achenmühle) mit 46,21 Meter.

Eine gute Figur gaben auch die weiblichen B-Jugend-Hammerwerfer aus dem Freistaat in Leverkusen ab. Anne-Maria Buchner (UAC Kulmbach) fehlten nur drei Meter zu Bronze. Mit 43,90 Meter belegte sie Platz fünf vor Anna Rinderle (DJK Memmingen), die als Sechste auf 42,71 Meter kam. Ebenfalls nur hauchdünn Edelmetall verpasst hat Kugelstoßer Martin Schynoll (LG Landkreis Roth) in der angrenzenden Halle. Trotz eines markerschütternden Schreies im letzten Durchgang, mit dem der 18-Jährige das Gerät auf die neue Bestleistung von 17,94 Meter katapultierte, kam er nicht ganz an den Drittplatzierten Benedikt Stienen (LAC Veltins Hochsauerland; 18,12 Meter) heran. Es gewann Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) mit 19,82 Meter.

Konstant auf hohem Niveau präsentiert sich zurzeit Stabhochspringerin Julia Ott (TV 1860 Gunzenhausen). Bei den nationalen Titelkämpfen schwang sie sich erneut über 3,80 Meter, was letztendlich für Rang sechs reichte. Allemal zufrieden mit seinem siebten Platz im Weitsprung und dem Resultat von 6,86 Meter kann Jens Ebel (LAC Quelle Fürth) sein. Im Hochsprung kam dagegen Anne Rieger (SpVgg Auerbach-Streitheim) mit ihren 1,65 Meter nicht über den zehnten Rang hinaus. Mit der gleichen Höhe wurde Nadine Niemann (LA Team Alzenau) 14. Zu einer Enttäuschung geriet der Ausflug an den Niederrhein für Sebastian Barth (LG Würm Athletik). Vor zwei Wochen noch im Nationaltrikot beim Länderkampf gegen Japan und die USA in Osaka, war diesmal über 60 Meter Hürden bereits im Vorlauf Endstation (8,25 Sekunden).

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