Fabienne Kohlmann hat wieder mit dem Training begonnen. Foto: Theo Kiefner

16.03.2011 10:30 // Von: LG Karlstadt-Gambach-Lohr

Fabienne Kohlmann: "Toll, wieder mal mit Spikes zu rennen"

In diesem Winter war es still um Fabienne Kohlmann, die Vizeeuropameisterin der LG Karlstadt-Gambach-Lohr in der deutschen 4 x 400-Meter-Staffel. Eine Knieverletzung hatte die 21-Jährige außer Gefecht gesetzt. Die Gambacherin musste gar unters Messer. Wie es ihr jetzt geht, wie sie mit ihrem neuen Trainer zurechtkommt und welche Pläne sie für den Sommer schmiedet, verriet sie jetzt in einem ausführlichen Interview.

Zu erst einmal, wie geht es Dir nach der Operation?

Mir geht es wieder super! Ich merke fast nichts mehr von der Operation, mein Knie ist gut verheilt. Im Alltag habe ich gar keine Probleme mehr, im Training merke ich fast täglich eine Verbesserung.

Wie sieht Dein Training momentan aus?

In letzter Zeit mache ich viele Dauerläufe und langsamere Laufbelastungen. vor ungefähr drei Wochen habe ich mich sogar schon wieder langsam an die ersten Hürden gewagt! Und vor kurzem habe ich meine erste Sprinteinheit hinter mich gebracht und mich sehr gut dabei gefühlt. Es war toll, mal wieder mit Spikes zu rennen! Was ich mich noch nicht ganz traue, sind Sprünge, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Bist Du schmerzfrei?

Im Alltag vollkommen. Beim Training kann es schon sein, dass ich zum Ende der Einheit ein bisschen müde im Knie werde und es etwas unangenehm wird. Aber das wird mit jeder Woche weniger.

Was hast Du von der Hallensaison so mit bekommen?

Ich habe mich immer mal über ein paar Ergebnisse informiert und war bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig als Zuschauer. Es war mal wieder ganz schön, Wettkampfluft zu schnuppern und anzufeuern.

Wie schwer war es nicht aktiv ins Geschehen eingreifen zu können?

Manchmal war ich ein bisschen wehmütig, wenn ich gesehen, habe wie alle rennen können, nur ich nicht. Es hat mir teilweise ganz schön zu schaffen gemacht. Aber ich hab es immer wieder geschafft, den Blick aufs Wesentliche zu richten, auch wenn mir dabei immer mal in den Hintern getreten werden musste.

Was steht in den nächsten Wochen an?

Am 23. März fliege ich für drei Wochen mit dem Hürdenkader nach Südafrika ins Trainingslager. Dann werde ich ungefähr drei Wochen im Lande sein und verschwinde am 1. Mai zum Trainingslager nach Portugal, wo eine spezielle Staffelmaßnahme stattfindet. Zwischendrin beginnt auch noch mein viertes Semester Psychologie.

Wann wirst Du in die Saison starten?

Genau haben wir das noch nicht geplant, aber wie es aussieht wird meine Saison am 22. Mai in Pliezhausen beginnen. Da findet jedes Jahr ein Meeting mit krummen Strecken statt.

Was sind die Ziele für dieses Jahr?

Das große Ziel für den Sommer 2011 ist die Weltmeisterschaft in Südkorea. Dort will ich über 400 Hürden Hürden und in der 4 x 400-Meter-Staffel starten. Was die Zeiten angeht, habe ich vor, an meine Vorjahresleistungen anzuknüpfen und zum Wettkampfhöhepunkt topfit zu sein.

Wie hast du den Trainerwechsel verkraftet? Was hat sich geändert?

Mit meinem neuen Trainer Rico Asmuß komme ich sehr gut klar. Die Trainingsgruppe ist ein bisschen größer geworden und auch die Anzahl der Einheiten hat sich erhöht. Ich trainiere jetzt sechs bis sieben Mal pro Woche. Zu den Inhalten kann ich eigentlich nichts Genaues sagen. Da ich seit Ende Oktober immer wieder alternatives Training einschieben musste, ist es eigentlich nicht möglich, das Training mit dem aus dem Vorjahr zu vergleichen.

Wie läuft es im Studium?

Mein Studium läuft prima. Ich habe mich gut in das Studentenleben reingefunden und kann es gut mit meinem Sport vereinbaren, auch wenn das manchmal ein kleiner Spagat für mich ist. Es macht mir aber immer noch Spass und ist interessant.