Nicht nur im Hürdensprint bietet das Willi-Sachs-Stadion am Samstag hochklassige Leichtathletik von einigen der besten deutschen Nachwuchs-Stars. Foto: Reinhold Nürnberger

14.06.2011 22:23 // Von: Reinhard Köchl

Jugendgala in Schweinfurt: „Emotionales Highlight für die bayerische Leichtathletik“

Alle zwei Jahre wieder: Die Internationale Jugend-Gala im Schweinfurter Willi-Sachs-Stadion gehört längst zum festen Bestandteil im Veranstaltungskalender der deutschen Leichtathletik. Am Samstag, 18. Juni, kommt es erneut zum Stelldichein des Nachwuchses, und das aus gutem Grund: Vor allem für die B-Jugendlichen gilt das Meeting als Qualifikationswettbewerb für die U 18-WM in Lille. Die Stadt Schweinfurt sieht die Jugend-Gala überdies als Beitrag zum 75.Jubiläum des Willy-Sachs-Stadions.

Die Wettkämpfe beginnen um 10 Uhr mit Hürdenvorläufen und Speerwerfen. Dann geht es Schlag auf Schlag bis abends um 18.30 Uhr, wenn die 3000-Meter-Läufer das Programm beschließen. Über 2000 Meter Hindernis werden die bayerischen und unterfränkischen Titelträger gesucht, die 800, 1500 und 3000 Meter sind offen für Männer und Frauen.

435 Sportler stehen bislang in der offiziellen Meldeliste. Als Zeichen für den hohen Standard der Gala mag obendrein die zunehmende Internationalisierung gelten. Betrachtete man in den vergangenen Jahren Teilnehmer aus Katar noch als Exoten, so haben sich diesmal Teams aus der Schweiz, Österreich, Italien und Dänemark angesagt. Auch die Lokalmatadoren aus Unterfranken gehen mit berechtigten Hoffnungen an den Start. Im Fokus steht dabei vor allem Daniel Hofmann (TV Zeil). Der 17-jährige Hochspringer hat mit der Vorleistung von 2,02 Meter gemeldet und ist damit ein heißer Kandidat auf die Fahrkarte nach Lille. Vom TSV Bad Kissingen besitzt Isabell Hergenröther gute Chancen, ihrer Vereinskollegin und EM-Teilnehmerin des Vorjahres Lisa Hofmann nachzueifern. Sie liegt auf der 400-Meter-Hürden–Strecke hinter einer dänischen Läuferin auf Platz zwei der Meldeliste. Ivane Antonov (TV Bad Kissingen) kann im Dreisprung den Sprung auf den WM-Zug schaffen. Sein Bruder Dimiti startet als Schüler mit einer Sondergenehmigung. Der hochtalentierte Springer soll lernen, sich in einem Klassefeld zu behaupten.

Bei der Jugend A (U 20) will der schon für die Zehnkampf-EM der U 20 nominierte Johannes Hock (TV Marktheidenfeld) an der Verbesserung seiner Einzelleistungen arbeiten. Er will in Schweinfurt im Hürdenlauf, im Weitsprung sowie im Diskuswurf antreten. Ebenso möchte Thomas Schnurr (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) den 100-Meter-Lauf und die 200 Meter gewinnen.

Auch das Aushängeschild der unterfränkischen Leichtathletik, Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) hat gemeldet. Sie kurierte im Winter eine Verletzung aus und ist noch im Formaufbau. Deswegen startet sie bei der A-Jugend außer Konkurrenz über die 400  und die 200 Meter außer Konkurrenz.

Der Leitende Landestrainer des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) Andreas Knauer freut sich jedenfalls schon auf die Gala im Willi-Sachs-Stadion: „Es wird ein emotionales Highlight für die bayerische Leichtathletik!“ Immerhin handle es sich dabei nicht um irgendein Sportfest, sondern konkret um ein Event, bei dem gerade für die B-Jugendlichen wichtige Weichenstellungen für die U 18-WM (6. bis 10. Juli) in Lille sowie die XI. Europäischen Olympischen Jugendspiele (23. bis 30. Juli) in Trabzon (Türkei). „In Schweinfurt findet am Rande der Wettkämpfe bereits die Anprobe der DLV-Wettkampfkleidung für die Kandidaten statt“, weiß Knauer, der nicht ohne Grund vom „besten U 18-Sportfest Deutschlands“ sowie dem „wichtigsten Wettkampf nach der Deutschen Meisterschaft für die B-Jugendlichen“ spricht. „Wir müssen solche Sportfeste pflegen“, gab der Leitende Landestrainer die Marschrichtung für die Zukunft vor. Schweinfurt sei jedenfalls für die Aufgabe am Samstag bestens vorbereitet.

Solche Komplimente wird das Veranstalterteam um Herbert Roth und Heribert Finster sicherlich gerne hören. Denn eine derartige Veranstaltung stellte nicht nur für den Leichtathletikkreises Schweinfurt-Hassberge eine echte Herausforderung dar.