Zitterpartie mit Happyend: Johannes Bichler holte sich in Bremen den Deutschen Juniorentitel.

Konnte mit Silber an seinen Vorjahreserfolg anknüpfen: Christian Rasp.

Ging mit Platz vier über 5000 Meter leider leer aus: Jonathan Schaible. Alle Fotos: Theo Kiefner

25.06.2011 17:54 // Von: Reinhard Köchl

Junioren-DM Bremen, Tag eins: Bichler wird seiner Favoritenrolle gerecht

Der Favorit holt sich im Hammerwerfen Gold und für den Titelverteidiger langte es diesmal zum zweiten Platz: So lautet die Bilanz der bayerischen Athleten nach dem ersten Tag der Deutschen Juniorenmeisterschaften in Bremen. Neben dem Deutschen Meister Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) und Silber-Sprinter Christian Rasp (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) konnten sich auch noch andere Athleten aus dem Freistaat in Szene setzen.

In Abwesenheit von 70-Meter-Mann Richard Olbrich (Hannover 96) sollte eigentlich der Weg für Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) frei sein. Doch es war Paul Hützen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der sich zunächst mit 64,13 Metern nach vorne kämpfte. Im fünften Versuch drehte schließlich Bichler mit 64,39 Metern doch noch den Wettbewerb und im letzten Durchgang setzte der Achenmühler, der seit diesem Jahr in München studiert, mit 67,46 Meter noch einen besseren Wurf oben drauf. „Dieser Wettkampf hat mich viel Nerven gekostet“, stellte der U 23-EM-Kandidat fest. „Ich habe derzeit eine Blockade im Rücken und dazu kam noch Pauls weiter Versuch. Erst später war der Druck weg“, erklärte der 20-Jährige im Anschluss.

Im vergangenen Jahr passte alles für Christian Rasp. Bei der "bayerischen" Junioren-DM in Regensburg überraschte er die Konkurrenz mit Doppel-Gold über 100 und 200 Meter. Diesmal, im hohen Norden, lag es an einem Anderen, für eine faustdicke Überraschung zu sorgen: Maximilian Kessler (SCC Berlin) warf sich mit einem gewaltigen Schrei als Erster über 100 Meter nach 10,66 Sekunden über die Ziellinie. „Ich habe immer an mich geglaubt“, sagte der 22-Jährige. Dabei wechselte er erst vor drei Jahren vom Fußball auf die Laufbahn. „Das war der richtige Schritt“, sagte der Berliner, der jetzt fest mit seiner Staffel-Teilnahme bei der U23-EM in Ostrava (Tschechische Republik; 14. bis 17. Juli) plant. Zweiter wurde der Titelverteidiger Rasp in 10,73 Sekunden vor Michael Pohl (10,83; SG Schlüchtern). Für Felix Göltl (TuS Kriftel), Deutschlands aktuell schnellster Junior mit 10,32 Sekunden, war nach einem Fehlstart im Finale Schluss. Im Vorlauf war er 10,79 Sekunden gelaufen.

Um Haaresbreite an einer Medaille vorbei schrammte über 5000 Meter bei den Junioren Jonathan Schaible (LG Telis Finanz Regensburg). In 14:44,75 Minuten kam er auf Rang vier. Simon Schwarz (LG Stadtwerke München; 14:57,65 Minuten) und Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg; 14:58,25 Minuten) belegten die Plätze neun und zehn. Als feinen Achtungserfolg verbuchen kann Speerwerferin Nicola Leidl (1. FC Passau) ihren fünften Rang mit 47,39 Meter. Für Julia Ott (TV 1860 Gunzenhausen) reichte es im Stabhochsprung zum neunten Platz, wobei sie zum ersten Mal überhaupt die Vier-Meter-Marke knackte (4,05 Meter).

Mit der besten Vorlaufzeit von 2:06,04 Minuten im Gepäck geht die "Teilzeit-Amerikanerin" Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth) durchaus hoffnungsfroh am Sonntag ins Finale über 800 Meter, an dem auch Katharina Heinle (LG Stadtwerke München; 2:09,51 Minuten) teilnehmen darf. Reine Formsache waren die Endlauf-Qualis über 1500 Meter für Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg; 4:38,82 Minuten, damit die beste Zeit) und Agata Strausa (LAC Quelle Fürth; 4:40,41 Minuten). Über die gleiche Strecke darf auch Felix Plinke (LG Telis Finanz Regensburg) am Sonntag um Medaillen kämpfen (3:54,06 Minuten).

Mit zweifacher bayerischer Beteiligung findet der Endlauf über 400 Meter Hürden der Junioren statt. David Gollnow (TSV Erding; 50,98 Sekunden) wie auch Tobias Giehl (LG Würm Athletik; 51,08 Sekunden) lieferten die zweit- und die drittbeste Vorlaufzeit ab. Schnellster war Varg Königsmark (LG Nike Berlin) in 50,56 Sekunden. Zumindest von einer Medaille träumen dürfen auch 400-Meter-Läufer Benedikt Wiesend (TSV Erding; 47,44 Sekunden) sowie die 4 x 100-Meter-Staffel der LG Karlstadt-Gambach-Lohr. Ihr gelang mit 41,10 Sekunden die drittbeste Vorlaufzeit.

Sicher für das Finale über 400 Meter Hürden qualifiziert hat sich Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr). Nach ihrer Zwangspause kommt sie mit 59,64 Sekunden ganz langsam wieder in Fahrt.